Preise für Strom und Gas bleiben stabil
Stadtwerke Ahaus
Mal eine gute Nachricht: Die Stadtwerke Ahaus werden ihre Tarife für Strom und Gas zum neuen Jahr nicht anheben. Billiger wird es aber auch nur dann, wenn die Kunden selbst aktiv werden - durch Einsparmaßnahmen bei Energiefressern. Oder indem sie ihren Strom für bis zu zwei Jahre im Voraus zahlen.

Die Ahauser Stadtwerke
"Seit letztem Jahr bieten wir diese Möglichkeit an", erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Karl-Heinz Siekhaus beim Pressegespräch mit unserer Zeitung. "Das ist sehr gut angenommen worden." Rund 1000 Kunden hätten die Option genutzt, ihre Rechnung im Paket vorab zu zahlen - zu beiderseitigem Vorteil, wie Siekhaus betont.
"Bei den Banken gibt es ja nichts mehr fürs Geld", sagte er. "Letztlich ist das eine Verzinsung." Bis zu vier Prozent Rabatt gibt es für die Stadtwerkekunden, wenn sie vorab zahlen - je nachdem, wie lang der Zeitraum ist, für den sie das tun. Die Kalkulation der Tarife werde immer schwieriger, machte Siekhaus deutlich. An einer Kurve der Preise an den Energiemärkten, wo Energieversorger Strom und Gas einkaufen, zeigte er, woran das liegt: "Die Ausschläge sind im Gegensatz zu früher sehr stark." Grund: Energie wird zunehmend zum Spekulationsobjekt, weshalb die Gründe für Preissprünge oder -täler oft nicht erkennbar sind.
Hohe Fremdanteile
Die Stadtwerke steuern gegen, indem sie wiederholt Teilmengen einkaufen. "Wir versuchen immer, günstige Marktpreise zu erzielen." Allerdings hilft auch nur das bedingt, denn ein hoher Anteil an den Preisen kommt aus so genannten "Fremdanteilen" - bei Gas sind es laut Siekhaus 38 Prozent, beim Strom sogar deutlich über 90 Prozent.
Besonders die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) bereitet den Versorgern Kopfzerbrechen. "Wir hatten die Sorge, dass die Strompreise wegen der EEG-Umlage nach oben gehen würden", so Siekhaus. Dies sei zunächst abgewendet worden, weil die Einkaufspreise am Markt zurückgegangen sind. Aber: "Was wir an Einsparung bei der Beschaffung hatten, wird durch die EEG-Umlage wieder weggenommen." Siekhaus präsentierte Zahlen: 0,372 Cent Ersparnis beim Einkauf stehen in der Kalkulationsrechnung für die Kilowattstunde Strom 0,526 Cent Kosten für die EEG-Umlage gegenüber.
Preisstabilität
Eigentlich also eine Minusrechnung? "Wir haben es trotzdem durch gezielten Einkauf hinbekommen", freute sich Siekhaus. Möglich sei das dadurch, dass Prozesskosten optimiert worden seien und die Beschaffung umstrukturiert wurde, erklärte er. Etwa 45 Prozent macht der Anteil privater Kunden an der umgesetzten Energiemenge bei den Stadtwerken aus, der Rest sind Industrie und Gewerbe. Für die werden Tarife in Einzelverhandlungen ausgestaltet und losgelöst von denen für Privatverbraucher kalkuliert.
Wie sich die Energiepreise langfristig entwickeln, darüber mag Siekhaus nicht spekulieren. Das werde immer schwieriger. Aber er sichert zu, dass die geltenden Tarife 2017 stabil bleiben. "Vielleicht wird es sogar günstiger im Laufe des Jahres."
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