Am 7. Oktober soll die Soliparty der Seebrücke in Ahaus steigen. Karim Ali und Maike Holtkamp gehören zu den Organisatoren von der Seebrücke.

Am 7. Oktober soll die Soliparty der Seebrücke in Ahaus steigen. Karim Ali und Maike Holtkamp gehören zu den Organisatoren von der Seebrücke. © Luca Füllgraf

„Pay what you feel“: Seebrücke Ahaus veranstaltet erstes Solifestival

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Die Seebrücke bringt Anfang Oktober Live-Musik und DJs ins Logo nach Ahaus. Gezahlt wird nach dem „Pay what you feel“-Prinzip und die Einnahmen werden an die Organisation Sea-Eye gespendet.

Ahaus

, 22.09.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Datum ist fix, die Musikerinnen und Musiker stehen fest, die Plakate hängen und die Vorbereitungen laufen: Am 7. Oktober steigt das Solifestival der Seebrücke Ahaus im Logo. Bis Mitternacht gibt es Live-Musik von lokalen Künstlerinnen und Künstlern wie den Soeckers, nach Mitternacht übernehmen dann zwei DJs das Kommando.

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Los geht das Ganze ab 19.30 Uhr. Einen festen Eintrittspreis gibt es beim Solifestival nicht. Stattdessen gilt das Prinzip „Pay what you feel“. Die Gäste können also selbst entscheiden, wie viel sie für den Abend zahlen möchten. „Wir wollen niemanden ausgrenzen“, sagt Karim Ali. Als Vorschlag nennt die Gruppe zwar acht Euro, aber wer sich das nicht leisten kann, sei natürlich auch mit einer anderen Summe dabei: „Und wenn es nur ein Euro ist“, sagt er.

Dank „Muttizettel“ sind Gäste ab 16 Jahren willkommen. Auch nach oben gebe es keine Grenze. „Wir freuen uns über alle, die kommen“, so Karim Ali. Sogar seine Mutter habe gefragt, ob sie auch kommen dürfe.

Viermal Live-Musik und zwei DJs

„Es ist das erste Mal, dass wir so was Großes auf die Beine stellen“, sagt Maike Holtkamp von der Seebrücke. „Zwischendurch waren wir auch etwas bange, ob das alles funktioniert.“ Letztendlich scheinen aber alle Puzzleteile ineinander zu passen und alle 16 Mitglieder der Seebrücke übernehmen einen eigenen Bereich bei der Vorbereitung. Unterstützt wird die Seebrücke dabei kräftig von der Kolpingjugend Wessum und den Messdienern der St.-Marien-Gemeinde in Ahaus.

Der Seebrücke gehe es bei dem Festival natürlich zum einen darum, Spenden zu sammeln. „Aber wir wollen den Jugendlichen in Ahaus auch etwas Abwechslung in der Abendunterhaltung bieten“, so Maike Holtkamp.

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Karim Ali, der in Münster lebt, war dort bereits auf einer ähnlichen Veranstaltung der Seebrücke. Dort schaute sich die Ahauser Gruppe auch das „Pay what you feel“-Prinzip ab. „Ich habe da auch die Soeckers und Taha Bouzaidi zusammen auf der Bühne gesehen, die sich gegenseitig unterstützten“, sagt er.

Die Soeckers spielen in ihrer Heimatstadt. Die Indie-Rock-Band besetzt den Headliner-Spot.

Die Soeckers spielen in ihrer Heimatstadt. Die Indie-Rock-Band besetzt den Headliner-Spot. © Leon Gerhards

Die Soeckers besetzen im Logo den Headliner-Spot um 23 Uhr. Davor spielen ab 20.30 Uhr Black Retriever, die ebenfalls aus Ahaus kommen, Scheinbreit und eben Taha Bouzaidi. „Alle Musikerinnen und Musiker vertreten die gleichen Werte wie wir“, sagt Karim Ali. Anschließend übernehmen die beiden DJs Kling und Frysch aus Köln. Dann wird vor allem Techno gespielt.

Spende an die Organisation Sea-Eye

Zwischen den Auftritten werde es auch kurze Wortbeiträge der Seebrücke geben.

Im vergangenen Jahr wurde der Vorschlag der Gruppe, dass die Stadt Ahaus ein sicherer Hafen wird, abgelehnt. „Jetzt geht es uns erst mal darum, zu informieren und aufzuklären“, sagt Karim Ali.

Dafür trifft sich die Gruppe alle zwei Wochen online. Etwa die Hälfte der 16 Mitglieder der Seebrücke wohnt nämlich nicht mehr in Ahaus. Vor zwei Jahren wurde sie von den Mitgliedern, die inzwischen Mitte 20 sind, gegründet.

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Maike Holtkamp ist das neuste Mitglied. Wie sie zur Seebrücke kam? „Ganz einfach“, sagt sie. „Jeder Mensch, der im Mittelmeer stirbt, ist einer zu viel. Wir wollen zeigen, dass Deutschland Kapazitäten und Möglichkeiten hat, viel mehr dagegen zu tun“. Dem stimmt Karim zu: „Wir möchten und müssen unser Privileg nutzen und laut sein. Für diejenigen, die selbst keine Stimme und vor allem keine Wahl haben und auf dem Mittelmeer ertrinken. Menschen wie du und ich, Kinder, Frauen, Männer.“

Dank sechs lokaler Unternehmen, die als Sponsoren auftreten, seien die Kosten für das Festival schon fast gedeckt. Das sei eine gute Nachricht, schließlich sei die ganze Organisation nicht günstig gewesen. Alle Einnahmen, die darüber hinaus gehen, sollen an die Seenotrettungsorganisation Sea-Eye gehen. „Mit der Spende kann Sea-Eye seine Schiffe reparieren oder Kleidung und Verpflegung kaufen“, erklärt Karim Ali.

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