Hund und Corona passt offensichtlich zusammen. Auch in Ahaus ist dieser Trend erkennbar.

Hund und Corona passt offensichtlich zusammen. Auch in Ahaus ist dieser Trend erkennbar. Der Stadt bringt das Steuereinnahmen. © Pixabay

Fast 3800 Hunde lassen in Ahaus die Stadtkasse sechsstellig klingeln

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Mehr Hunde und mehr Steuereinnahmen – der auch durch Corona bedingte Trend geht auch an Ahaus nicht vorbei. Potenziellen Steuersündern könnte es zudem im kommenden Jahr an den Kragen gehen.

Ahaus

, 20.09.2022, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Zahl lässt aufhorchen: 401 Millionen Euro haben die deutschen Kommunen 2021 mit der Hundesteuer eingenommen. Nie zuvor war die Summe so hoch. Immer mehr Menschen haben einen Hund. Nicht selten wegen Corona. Auch in Ahaus zeigt sich das.

Lockdown, Homeoffice und recht wenig Freizeitmöglichkeiten – all das hat laut Experten dazu geführt, dass viele Menschen auf den Hund gekommen sind. Praktisch als Beschäftigungstherapie und Ablenkung. Die Zahl der angemeldeten Hunde und die Steuereinnahmen belegen diese These.

Zahl der Hunde steigt an

Wenig verwunderlich ist die Stadt Ahaus da keine Ausnahme. Aktuell (Stand 12.09.22) leben 3759 gemeldete Hunde in der Stadt. Zwar etwas weniger im Vergleich zum Vorjahr (2021: 3770), aber das Jahr ist ja auch noch nicht rum.

Der Trend an sich ist aber eindeutig. Waren 2019, also vor Corona, 3585 Hunde bei der Stadt angemeldet, ist diese Zahl 2020 auf 3689 und 2021 eben auf besagte 3770 angestiegen. Ein Plus von 185 Hunden. Ob (alle) Neuanschaffungen mit Corona in Zusammenhang stehen, ist nicht erwiesen.

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Fakt ist aber, dass diese Entwicklung die Stadtkasse klingeln lässt. Schließlich muss jeder Hund bei der Stadt angemeldet werden, bekommt eine Steuermarke. 2019 nahm die Stadt, das ergibt eine Nachfrage, 150.574 Euro Hundesteuer ein.

Diese Summe stieg 2020 auf 155.312 Euro, 2021 auf 203.452 Euro und die Prognose für dieses Jahr sieht 203.987 Euro vor. Ein Anstieg von über 50.000 Euro binnen weniger Jahre. Es aber nur am Anstieg der angemeldeten Hunde festzumachen, wäre falsch.

Hundesteuer angehoben

Stadt-Sprecherin Anna Reehuis erklärt, dass die Steigerung der Hundesteuereinnahmen von 2019 auf 2020 an der Anhebung der Steuer pro Hund lag. Doch wie hoch war und ist diese Steuer überhaupt pro Tier?

Wird nur ein Hund gehalten, beträgt sie 54 Euro pro Jahr (vorher 42 Euro). Bei zwei Hunden steigt die Steuer auf 72 Euro pro Jahr und Hund (vorher 60 Euro). Werden drei oder noch mehr Hunde gehalten, fallen 84 Euro je Tier und Jahr an (vorher 72 Euro).

Wer einen Hund hält, muss diesen bei der Stadt anmelden und für das Tier Steuern zahlen. Da die Stadt nicht angemeldete Hunde in der Stadt vermutet, ist für 2023 eine Hundezählung geplant.

Wer einen Hund hält, muss diesen bei der Stadt anmelden und für das Tier Steuern zahlen. Da die Stadt nicht angemeldete Hunde in der Stadt vermutet, ist für 2023 eine Hundezählung geplant. © Pixabay

Auffällig: In Ahaus wird für sogenannte „gefährliche Hunde“ keine Extrasteuer erhoben. Dazu zählen etwa American Staffordshire Terrier oder Pitbull Terrier. Anders als in der Nachbarkommune Heek, wo 300 Euro und mehr für die Haltung derartiger Hunde gezahlt werden müssen.

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Wer denkt, es liege daran, dass es in Ahaus Hunde dieser Rasse nicht gibt, der irrt sich. 42:6 beträgt das Verhältnis, wie die Stadtsprecherin berichtet. Will heißen, sechs „gefährliche Hunde“ (früher Kampfhunde genannt) leben in Ahaus. 36 weitere Hunde bestimmter Rassen wie zum Beispiel Rottweiler kommen dazu. Eine Abstufung der „gefährlichen“ Hunde.

Nicht alle Hunde angemeldet?

Und wie praktisch in jeder Kommune, rechnet auch die Ahauser Stadtverwaltung damit, dass es „schwarze Schafe“ als Halter gibt. Also Personen, die einen Hund halten, diesen bei der Stadt aber einfach nicht angemeldet haben, um sich beispielsweise die Steuern zu sparen.

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„Wie hoch die Anzahl möglicher nicht angemeldeter Hunde in Ahaus sein kann, ist schwer zu beziffern“, sagt dazu Reehuis. Die Erfahrung zeige aber, dass 20 bis 25 Prozent der Hunde in einer Kommune nicht versteuert seien.

Rechnet man diesen Wert mal auf die gemeldeten Hunde und Steuereinnahmen in Ahaus, wird verständlich, warum die Stadt für das kommende Jahr eine sogenannte Hundezählung durch einen externen Dienstleiter plant. Die letzte Hundebestandsaufnahme liegt zudem bereits rund 20 Jahre zurück.

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Werden bei der Zählung Verstöße festgestellt, kann es für die jeweiligen Halter richtig teuer werden. Neben einer rückwirkenden Steuerfestsetzung droht in Einzelfällen sogar ein hohes Bußgeld.

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