
Jörg Kondring schmeckt seine Wildkreation. © Anna-Lena Haget
Heiße Premiere für Familie Kondring beim Alstätter Barbeque-Festival
BBQ Grillevent
Jörg und Steffi Kondring sind mit ihrem Team zum ersten Mal beim Alstätter BBQ-Grillevent ins Rennen gegangen. Hunderte Besucher bewerteten am Samstag die Leistung von sieben Grillteams.
Graue Rauchschwaden ziehen über die Wiese am Freibad. Viele der Wettbewerber fachen an diesem Samstagmittag ihre Grills an. Es sind kleine Freudenfeuer, denn nach drei Jahren Zwangspause steigt endlich wieder das große BBQ-Grillevent.
„Wir waren vorher noch nie hier, haben uns dann aber breitschlagen lassen“, erklärt Steffi Kondring und wirft einen Blick rüber zu ihrem Mann, der den großen Scheibengrill mit Holzscheiten füttert. Jörg Kondring kennt sich aus. Der Fleischermeister trägt seit Kurzem den Titel „Wildsommelier“.
Alleinstellungsmerkmal „Fleischsommelier“
Damit ist er einer von nur 19 Deutschen, die sich so nennen dürfen. Auf den Titel ist er schon ein wenig stolz, wie er zugibt. Das schlägt sich auch im Wettbewerbsmenü nieder. „Wir bieten heute nur Reh an. Rücken und Keule“, erklärt Kondring. 30 Kilogramm des edlen Wilds hat das Team mitgebracht; Dazu 15 Kilo Rotkohl, zwölf Kilo Champignons und unzählige Kräcker.

Paul Kondring (v.l.), Anne Gesenhues und Paul Nijland beim Anrichten eines Teriyaki-Rehs. © Anna-Lena Haget
Das Fleisch kommt aus der Region. Darauf legt der Wildsommelier großen Wert. „Man könnte das auch aus Neuseeland exportieren, aber wir haben uns in der Sommelierschule abgesprochen, dass wir das nicht wollen“, erzählt er von dem Lehrgang, den er in Augsburg absolviert hat. Teammitglied Paul Nijland paniert derweil Stücke vom Rehrücken.
Meersalz und Zitronenschale
Als „Reh mit Teriyaki und Sesam an Champignons und Rotkohlmus“ sollen sie die Gaumen der anspruchsvollen Kundschaft verzaubern. Als Hors d’oeuvre gibt es „Reh mit Honigsenf auf Kräcker“ mit einem Hauch Meersalz und Zitronenschale. „Sieben, acht Abende haben wir wohl daran gebastelt“, verrät der Fleischermeister.

Das BBQ-Grillevent zog wieder die Massen ins Alstätter Freibad. © Anna-Lena Haget
Doch die Konkurrenz schläft nicht: Im Nebenzelt versucht das Team „Alstätter Grillfieber and Friends“ mit italienischem Lebensgefühl aus dem Steinofen zu verführen. Das Team Blonde D’Aquitaine vom Hof Wigger punktet mit Picanha-Steaks und Coté de Boeuf von selbstgezogenen Rindern. Aus allen Ecken dampft und duftet es.
Doch Jörg Kondring, der einen Partyservice betreibt, fürchtet die sechs Mitbewerbermannschaften nicht. „Ein bisschen hofft man schon, dass wir unter den ersten Plätzen landen“, gibt er zu. Hauptsächlich gehe es ihm jedoch darum, als Geschmacksbotschafter Menschen für Wild zu begeistern.

Steffi Kondring bei der Vorbereitung der Champignons. © Anna-Lena Haget
Auf dem Grill nehmen die ersten Fleischstücke langsam Farbe an. Das Rotkohlmus wartet in Warmhalteschalen und Steffi Kondring sieht sich zufrieden um. Dem Besucherandrang sieht die Alstätterin gelassen entgegen. „Dieses Team, wie wir es heute haben, weiß genau, was es tun muss“, ist sie sich sicher.
Besucher strömen aufs Gelände
Und dann ist es soweit: Hunderte von Besuchern strömen aufs Gelände. Jeder darf nur einen Bewertungs-Chip für das Team seiner Wahl abgeben. Ein Mitspracherecht hat auch die Jury, bestehend aus Bürgermeisterin Karola Voß, Stadtwerke-Chef Karl-Heinz Siekhaus und Gastronom Norbert Kottig.
Schnell füllt sich das Bewertungsglas auf der Theke mit pinkfarbenen Chips. Anne Gesenhues und Stefanies Sohn Paul unterstützen die Chefin vorne an der Ausgabe, während Sabine Gerwing sich um die gegrillten Champignons kümmert. Die kleinen Gerichte kommen gut an und schon bald stehen die Kunden Schlange.

Steffi und Jörg Kondring (r.) mit ihrem Team. © Anna-Lena Haget
„Ich finde die Kombination von dem Fleisch mit dem Kräcker sehr schön“, lobt eine Kundin und eine andere hat sogar eine Rolle Alufolie mitgebracht, um ihr Teriyaki-Reh warm mit nach Hause nehmen zu können. „Unsere Männer sind gerade im Stall“, meint sie schulterzuckend.
Doch obwohl sich die Variationen vom Reh als Renner erwiesen haben, verpasst das Team Kondring knapp den Sieg. Den Wanderpokal nehmen als Sieger des Wettbewerbs die Standnachbarn von „Alstätter Grillfieber and Friends“ mit nach Hause.

Sieger des Wettbewerbs ist das Team "Alstätter Grillfieber and Friends". © Anna-Lena Haget
Die Kondrings nehmen es sportlich. Auch wenn sie bei ihrer Premiere nicht den ersten Platz mit nach Hause genommen haben - viel Spaß hat das BBQ-Event trotzdem gemacht.