Bruno Wolf, der frühere Leiter der Anne-Frank-Realschule, ist am Mittwoch (5. Oktober) im Alter von 81 Jahren verstorben.

Bruno Wolf, der frühere Leiter der Anne-Frank-Realschule, ist am Mittwoch (5. Oktober) im Alter von 81 Jahren verstorben. Die Aufnahme entstand an seinem letzten Arbeitstag im Jahr 2005. © Stefan Grothues

Pädagoge, Schulmanager, Ehrenamtler: Bruno Wolf (81) ist gestorben

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Viele Ahauser Schülergenerationen haben seine Schule durchlaufen. Das Ehrenamt in der Stadt hat er mitgeprägt. Jetzt ist Bruno Wolf im Alter von 81 Jahren gestorben.

Ahaus

, 11.10.2022, 12:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Er war aktiv und tatkräftig bis ins hohe Alter. Noch in diesem Sommer organisierte er die Radtour der Seniorenunion. Am vergangenen Mittwoch (5. Oktober) ist Bruno Wolf im Alter von 81 gestorben. Als erster und langjähriger Schulleiter der Anne-Frank-Realschule hat er viele Ahauser, Heeker und Legdener auf einem Stück Lebensweg begleitet. Von 1977 bis 2005 leitete er die Geschicke der Schule.

Obwohl Bruno Wolf den Aufbau der Schule, einen Schulumzug und mehrere Erweiterungen zu organisieren hatte, wollte er nicht nur ein Schulmanager sein. Er selbst sagte zum Ende seiner langen Schullaufbahn: „Wenn ich in der Klasse stehe, dann bin ich nur Lehrer“ – und das mit Leib und Seele.“ Auch nach dreieinhalb Jahrzehnten als Pädagoge war er noch ein „hoffnungsvoller Idealist“.

Gebürtiger Sauerländer und Oberstleutnant der Reserve

Der 1941 im sauerländischen Balve geborene Wolf studierte nach dem Abitur in Menden und der Wehrdienstzeit – später wurde er noch Oberstleutnant der Reserve – in Münster Deutsch und Geschichte sowie Religion. Nach der zweiten Lehrerprüfung 1969 waren die Realschulen in Gescher und Stadtlohn seine ersten beruflichen Stationen.

Seine Lebensaufgabe aber war der Aufbau der Anne-Frank-Realschule. Erst bei seinem Abschied in den Ruhestand 2005 atmete er auf: „Endlich ist hier alles fertig – so wie ich es mir damals vorgestellt habe, als ich hier anfing.“ Der Boom der Realschule war für Bruno Wolf eine ständige Herausforderung. Er selbst bezeichnete sich augenzwinkernd auch als „Bauschulleiter“.

Pädagogisches Credo: Lenken und lassen

Vor allem aber sah er sich als Begleiter der Schülerinnen und Schüler. Sein pädagogisches Credo lautete: „Die Kinder sind heute freier und selbstbewusster. Wenn man sie lässt und richtig lenkt, dann kommt etwas Tolles dabei heraus.“

Auch nach seiner Pensionierung setzte sich Bruno Wolf nicht zur Ruhe. In der CDU-Seniorenunion, deren Vorsitzender er zeitweise war, und im Vorstand des Heimatvereins Ahaus übernahm er zahlreiche Aufgaben, vom Heimatbrief bis hin zur Archivpflege. Dabei war er stets offen für Neues. So war er maßgeblich an der Entwicklung einer GPS-gestützten Wandertour zu ausgewählten Glaubenszeugnissen in Ahaus beteiligt. Auch im Vredener Madrigalchor, dem er über vier Jahrzehnte angehörte, engagierte er sich auf vielfältige Weise, ebenso wie für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Am Freitag, 14. Oktober, wird Bruno Wolf zu Grabe getragen. Die Beisetzungsfeier beginnt um 14 Uhr in der Friedhofskapelle in Ahaus.