Die Irena-Sendler-Gesamtschule soll dauerhaft sieben Eingangsklassen bekommen. Die Ahauser Politik will das Verfahren am Dienstag, 24. August, auf den Weg bringen. Aus den Nachbargemeinden gibt es jetzt schon Gegenwind.

© Stephan Rape

Legden, Heek und Rosendahl gegen Erweiterung der Irena-Sendler-Gesamtschule

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Nach dem Debakel um die Anmeldungen an der Irena-Sendler-Gesamtschule soll die Schule dauerhaft auf sieben Züge erweitert werden. Aus Legden, Heek und Rosendahl kommt vehementer Protest.

Ahaus

, 20.08.2021, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nie wieder sollen Schülerinnen und Schüler in Ahaus per Losverfahren von einer weiterführenden Schule abgelehnt werden. Deswegen stößt die lokale Politik unmittelbar nach der Sommerpause die Erweiterung der Irena-Sendler-Gesamtschule an. Die Schule soll von sechs auf sieben Züge vergrößert werden.

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Mit dieser Mammutaufgabe bekommen es die Politikerinnen und Politiker in Ahaus in der ersten politischen Sitzung nach den Ferien zu tun.

23 Schulkinder zogen im Losverfahren den Kürzeren

Zur Erinnerung: Vor wenigen Monaten war die Lage plötzlich eskaliert, als die Bezirksregierung Münster zunächst keine siebte Eingangsklasse genehmigen wollte. 23 Grundschulkinder hatten in einem Losverfahren den Kürzeren gezogen und hätten auf andere Schulen in der Umgebung verteilt werden müssen. Erst in letzter Minute lenkte die Bezirksregierung ein: Weil sich die Voraussetzungen geändert hatten: Acht zusätzliche Lehrer wurden eingestellt und auch die Raumsituation konnte – zumindest vorläufig – geklärt werden.

Ausschuss tagt zum ersten Mal nach der Sommerpause

  • Die Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport beginnt am Dienstag, 24. August, um 19 Uhr im Ratssaal des Rathauses.
  • Die geplante Erweiterung der Irena-Sendler-Gesamtschule ist direkt der erste größere Tagesordnungspunkt. Daneben geht es im Ausschuss um die Themen Sportförderung und das Thema „Moderne Sportstätte 2022“.

Die zusätzliche Eingangsklasse durfte doch noch gebildet werden, alle 197 Schülerinnen und Schüler, die an die ISG wollten, dürfen sie auch besuchen. Die Bezirksregierung schärfte der Verwaltung und der Politik in Ahaus aber auch ein, dass eine dauerhafte Lösung geschaffen werden muss. Das soll nun angestoßen werden.

Legden, Rosendahl und Heek laufen Sturm gegen die Erweiterung

Schon jetzt gibt es für die angedachte Erweiterung der Ahauser Schule allerdings heftigen Gegenwind. Aus Heek und vom Schulzweckverband Legden-Rosendahl:

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Rosendahls Bürgermeister Christoph Gottheil, der gleichzeitig Vorsitzender des Schulzweckverbands Legden-Rosendahl ist, verweist auf seine zurückliegenden Stellungnahmen: Darin hatte er immer wieder betont, dass Mehrklassen an der Irena-Sendler-Gesamtschule die Paulus-van-Husen-Sekundarschule in ihrem Bestand gefährden würden. Der dauerhaften Bildung einer Mehrklasse an der ISG könne er zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht zustimmen.

Auch der Heeker Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff will erst weitere Entwicklungen abwarten: So laufe 2023 der geschlossene Schulkonsens aus. Gleichzeitig erwarte er bis dahin schulpolitische Neuerungen. Davor halte er es für wenig sinnvoll, schulpolitische Fakten zu schaffen.

Ablehnung aus anderen Kommunen erstmal kein Hindernis

Trotz der eindeutigen Stellungnahmen aus der Umgebung sieht der Ahauser Beigeordnete Werner Leuker darin noch kein endgültiges Hindernis für die Erweiterung der Schule. „Wir müssen für die Schülerinnen und Schüler in Ahaus arbeiten“, sagt er. In den vergangenen Jahren habe die Stadt Ahaus oft Rücksicht genommen. Nun gehe es darum, für die Kinder aus Ahaus und den Ortsteilen dauerhaft einen Schulplatz in der Stadt sicherzustellen. Die Schülerzahlen würden dauerhaft ganz eindeutig in diese Richtung weisen. Auf keinen Fall sei die Ablehnung aus Heek und Legden bzw. Rosendahl ein Grund dafür, mit dem Verfahren nicht weiterzumachen.

Zum weiteren Ablauf: In der Sitzung des Schulausschusses am 24. August soll das Thema diskutiert werden. Danach muss der Rat in seiner Sitzung am 2. September den Beschluss fassen, die Schule von sechs auf sieben Züge zu erweitern. Das wiederum muss die Stadt dann bei der Bezirksregierung Münster beantragen. Dort werden dann die Argumente für und gegen die Erweiterung abgewogen.

Parallel soll die Ahauser Verwaltung die notwendige Erweiterung des Schulgebäudes planen und vorbereiten.