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Keine Zusatzklasse an der ISG: Stadt reicht Klage gegen Entscheidung ein
Irena-Sendler-Gesamtschule
Die Stadt Ahaus hat am Freitag Klage gegen die Entscheidung der Bezirksregierung Münster eingereicht. Ob das Verwaltungsgericht rechtzeitig entscheidet, ist aber nicht klar.
Jetzt ist es amtlich: Die Stadt Ahaus klagt gegen die Entscheidung der Bezirksregierung Münster, an der Irena-Sendler-Gesamtschule keine zusätzliche Eingangsklasse zu genehmigen.
Wie der städtische Beigeordnete Werner Leuker am Montag auf Nachfrage gegenüber unserer Redaktion bestätigte, hat die Stadt am vergangenen Freitag die Klage am Verwaltungsgericht in Münster eingereicht.
Mit der Klage ist ein Antrag auf eine Eilentscheidung verbunden. Im Rahmen einer Vorprüfung soll so möglichst schnell eine Einschätzung über den möglichen Erfolg der Klage vorliegen. Möglicherweise gebe es noch vor Schuljahresbeginn eine erste Einschätzung, wie Werner Leuker es am Montag ganz vorsichtig formulierte.
Eltern sollen sich zu anderen Schulen auf den Weg machen
Den Familien der 23 Kinder, die Mitte Mai im Losverfahren als Schülerinnen und Schüler an der ISG abgelehnt wurden, hilft das also wahrscheinlich erst einmal nicht. „Wir haben den Eltern geraten, sich zu anderen Schulen auf den Weg zu machen“, erklärte Werner Leuker. Für die Kinder gelte es nun, den besten zweiten Weg zu finden. „Das Zeitfenster für die Eltern wird ja auch immer enger“, betonte er.
Die Stadt unterstütze die Familien nach Kräften, machte er deutlich. „Wir tun gerade alles, um für die Schulwege Lösungen zu finden“, erklärte er weiter.
Zu den Chancen, die sich die Stadt für die Klage ausrechnet, mochte er am Montag ausdrücklich nichts sagen. „Aus prozesstaktischen Gründen“, wie er erklärte.
Bezirksregierung überraschte Verwaltung im Mai
Mitte Mai hatte die Bezirksregierung Münster eine zusätzliche Klasse für den kommenden fünften Jahrgang an der Irena-Sendler-Gesamtschule abgelehnt. Die Stadtverwaltung sei von dieser Entscheidung überrascht worden. Von den 197 angemeldeten Kindern konnten so maximal 174 an der Schule angenommen werden.
Etliche Kinder kamen an die Schule, weil dort bereits Geschwisterkinder den Unterricht besuchen oder weil eine Härtefall-Regelung griff. Für 102 Schülerinnen und Schüler musste schließlich das Los entscheiden.
Rat stimmte einstimmig für Klage gegen die Entscheidung
In einer hochemotionalen Sitzung mit Vertretern der Bezirksregierung Münster hatten sowohl Eltern als auch Lokalpolitiker aus Ahaus versucht, noch eine andere Lösung zu finden. Erfolglos. Der Ahauser Rat hatte da einstimmig für den Klageweg gestimmt.
Die Eltern der betroffenen Kinder hatten da allerdings schon signalisiert, dass sie nicht auf den Ausgang der Klage setzen, sondern sich an den Schulen in den umliegenden Kommunen nach einem Platz umschauen.
Ursprünglich Münsteraner aber seit 2014 Wahl-Ahauser und hier zuhause. Ist gerne auch mal ungewöhnlich unterwegs und liebt den Blick hinter Kulissen oder normalerweise verschlossene Türen. Scheut keinen Konflikt, lässt sich aber mit guten Argumenten auch von einer anderen Meinung überzeugen.
