Kampf um Kopfweiden: 1030 Unterschriften an Bürgermeisterin übergeben

Baugebiet Wüllen-Nord

Gut 1000 Menschen haben die Petition „Dorfidylle bald Geschichte? Wüllener, stoppt die geplante Beseitigung unserer Baumbestände“ unterstützt. Nun erhielt Karola Voß die Unterschriftenliste.

Wüllen

, 15.04.2021, 19:30 Uhr / Lesedauer: 1 min
Mit Abstand, Masken und unter freiem Himmel übergab die Delegation die Unterschriftenliste an Bürgermeisterin Karola Voß (r.).

Mit Abstand, Masken und unter freiem Himmel übergab die Delegation die Unterschriftenliste an Bürgermeisterin Karola Voß (r.). © Johannes Schmittmann

Sie geben nicht auf: Obwohl der Rat der Stadt Ahaus Ende März ein klares Signal für das Baugebiet Wüllen-Nord gesendet hat – mehr Bebauung, keine Kopfweiden –, haben nun einige Unterstützer der Petition „Dorfidylle bald Dorfgeschichte?“ Bürgermeisterin Karola Voß persönlich eine Liste mit den Unterschriften überreicht. 1030 Menschen haben die Petition (digital) unterzeichnet, alleine 685 davon aus Ahaus.

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Mitinitiatorin Christiane Betting bedankte sich bei der Übergabe für die breite Unterstützung. Es sei ein klares Signal der Bevölkerung: für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. In diesem Zusammenhang betonte sie aber ebenfalls, dass es nie darum gegangen sei, das Baugebiet zu verhindern: „Wir haben immer gesagt, dass wir Bäume und Bauen möchten. In unseren Augen ist das möglich.“ Als Beispiel nannte sie den Vorschlag, die Fläche der geplanten Grundstücke zu verkleinern, um die Gesamtzahl zu erhöhen. „Damit könnten die Kopfweiden erhalten bleiben und trotzdem mehr Häuser entstehen.“

Karola Voß wirbt für Dialog

Bürgermeisterin Karola Voß erklärte, dass sie Verständnis für beide Seiten habe. „Bei diesem Thema gibt es unterschiedliche Meinungen. Wichtig ist, dass man die Argumente der Gegenseite anhört und über Kompromisse diskutiert.“ Die Unterschriften werden nun als Anmerkungen zum Bebauungsplan hinzugefügt. Die Aktion wurde unter anderem unterstützt von der Initiative Fridays for Future, dem Wüllener Heimatverein, dem Nabu und dem „Runden Tisch Nachhaltigkeit“.

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