Karina Arentz (l.) und Monika Kucharitsch-Mihalikova

© Christian Bödding

In Ahaus helfen „Karitative Momente“ gegen Angst und Stress

rnAngst- und Stressbewältigung

Karina Arentz und Monika Kucharitsch-Mihalikova sorgen am Domhof 1a für „karitative Momente“ – so heißt ihr neues Institut. Dort gibt es Coaching für Angst- und Stressbewältigung und Entspannung.

Ahaus

, 24.06.2020, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Stress- und angstfrei durchs Leben – wie das gelingen kann, zeigen Karina Arentz und Monika Kucharitsch-Mihalikova in ihrem neu gegründeten Institut „Karitative Momente“ am Domhof 1a in Ahaus.

Karitative Momente – die jeweils ersten beiden Buchstaben stehen nicht nur für die ersten beiden Buchstaben in den Vornamen der beiden Frauen. Karina Arentz (46) aus Epe und Monika Kucharitsch-Mihalikova (40) aus Ottenstein wollen ganz direkt für karitative, wohltuende Momente sorgen.

„Momente zum Mitnehmen“

„Momente, die man mitnehmen kann“, sagt Karina Arentz. Die 46-Jährige hat ein Studium als Coach für Angst- und Stressbewältigung absolviert, sie ist Entspannungstrainerin für Kinder und Jugendliche und befindet sich aktuell im Studium zur Gesundheitspädagogin. Monika Kucharitsch-Mihalikova ist Yoga-Trainerin.

„Gesundheit war für mich immer Thema“, sagt Karina Arentz. Schon als ihr Nachwuchs den Kindergarten besuchte, wusste sie: Etwas muss anders werden. „Ich wollte, dass mein Kinder entspannter, glücklicher und zufriedener werden. Das wollen wir doch alle.“

Doch geht es bei den „Karitativen Momenten“ nicht nur um Kinder und Jugendliche, sondern auch um Erwachsene. „Gerade in der Corona-Zeit werden viele von Zukunftsängsten geplagt“, erklärt Karina Arentz. Es gibt berufliche Ängste, gesundheitliche Ängste. „Angst macht man sich selber“, sagt die 46-Jährige. Manchmal könne diese Angst dermaßen ausarten, dass Organe angegriffen würden.

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So weit wollen es die beiden Frauen durch ihre Angebote erst gar nicht kommen lassen. „Ich zeige den Menschen, dass sie nicht in Gefahr kommen, in eine Depression zu verfallen und in die Klinik zu müssen“, erläutert Karina Arentz.

Kommt ein Teilnehmer zum ersten Mal zu Karina Arentz, „dann muss er erst ein mal ganz viel von sich erzählen“, sagt sie. Schon das sei für viele befreiend. „Endlich können sie mal einem Fremden erzählen, was wirklich ist. Den ganzen Tag stehen sie unter Strom, müssen Leistung bringen. Müssen zu Hause der starke Vater oder die starke Mutter sein. Dabei passiert das, was ich eben nicht will. Sie fressen es in sich hinein und dann kommt irgendwann der große Knall und sie müssen in die Klinik.“

In der ersten Stunde bei Karina Arentz geht es darum in den Schaukelstuhl, bei Entspannungsmusik liest sie eine Phantasiereise vor. „Ich merke, ob ein Teilnehmer das möchte – manche sind so blockiert, da führt der Weg dann zum Therapeuten.“

Gründerstipendium NRW erhalten

Bei Karina Arentz und Monika Kucharitsch-Mihalikova dreht sich alles um die Gesundheit auf körperlicher und psychischer Ebene. Wie wichtig die Arbeit der beiden Frauen ist, das hat ihnen das Land bestätigt. Für ihre Idee der „Karitativen Momente“ erhielten sie das Gründerstipendium NRW. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Borken stellt den Frauen ein Jahr lang einen Coach an die Seite. „Man muss ja in ein Unternehmen erst mal

hineinwachsen“, sagt Karina Arentz.

Dabei war der Anfang eine große Herausforderung. Ihre Räume am Domhof 1a öffneten die Frauen am 13. März dieses Jahres. „Da wussten wir nicht, dass an dem Abend praktisch alles wegen Corona geschlossen wird. Wir hatten gerade die ersten Termine.“

Karina Arentz und Monika Kucharitsch-Mihalikova kämpften weiter. Sie verstärkten ihr Engagement in den sozialen Medien und standen telefonisch zur Verfügung. Ans Aufgeben haben sie nie gedacht.