Doppellösung: Dorfgemeinschaftshaus und Musikverein unter einem Dach

Bau- und Planungsausschuss

Der Musikverein Wüllen braucht dringend Platz. Andere Vereine und Verbände im Dorf ebenfalls. Nun rückt eine Doppellösung in den Fokus, bei der auch die Andreasschule mit im Boot wäre.

Wüllen

, 19.03.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der Musikverein und die St.-Andreas-Grundschule würden künftig gerne das Feuerwehrgerätehaus nutzen.

Die Überlegung der CDU-Fraktion, dass der Musikverein Wüllen das alte Feuerwehrgerätehaus in Zukunft nutzen kann, wurde wieder verworfen. Nun soll an der Friedmate eine Kombination aus Vereinsheim der Musiker und Dorfgemeinschaftshaus entstehen. © Victoria Garwer

In der jüngsten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses ging es erneut um das Areal rund um die Andreasschule an der Friedmate. Zunächst gab es schlechte Nachrichten zu verkünden. Sebastian Gruber von der Stadtverwaltung erklärte, dass sich der Vorschlag der CDU-Fraktion zur Nutzung des alten Feuerwehrgerätehauses, das sich in direkter Nachbarschaft zur Grundschule befindet, nicht realisieren lässt.

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Die Christdemokraten hatten schon im Januar 2019 beantragt, zu prüfen, ob die Räumlichkeiten in Zukunft vom Musikverein Wüllen genutzt werden können. „Bei genauerer Betrachtung hat sich schnell gezeigt, dass das nicht passt. Das Feuerwehrgerätehaus ist für die Bedarfe des Vereins ungeeignet“, so Gruber. Dass die Wüllener Musiker dringend Platz benötigen – spätestens dann, wenn Corona wieder Vor-Ort-Proben und Auftritte zulässt – weiß auch die Verwaltung.

Auch Andreasschule hat Raumbedarf

Damit steht der Musikverein, der derzeit in einem Teil der Grundschule ansässig ist, allerdings nicht alleine da. Auch die Andreasschule, die sich gerade im Umbau befindet, hat reichlich Bedarf. „Mit Blick auf die Schulentwicklung – insbesondere den Bereich des Offenen Ganztages – sind hier diverse Räume notwendig“, erklärte Sebastian Gruber. Die Verwaltung versuche nun, alle Interessen unter einen Hut zu bekommen.

Ins Zentrum rückt dabei eine Doppellösung. Schon seit Längerem wird intensiv über ein Dorfgemeinschaftshaus diskutiert, wie es bereits in anderen Ortsteilen – zuletzt Graes und Wessum – realisiert werden konnte. Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Wüllener Vereine und der Stadtverwaltung hat die Wünsche und Anforderungen zusammengefasst. Die gute Nachricht: Eine Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass die Bedarfe am Standort Friedmate realisiert werden können. Dafür müsste das alte Feuerwehrgerätehaus weichen.

„Wir plädieren für ein Gesamtkonzept, das die Interessen der Andreasschule, des Musikvereins und der Dorfgemeinschaft an einem Standort vereint“, erklärte Sebastian Gruber. Dafür sprechen unter anderem die zu erwartende einheitliche, homogene Architektur und das daraus resultierende hochwertige Stadtbild.

Von Synergieeffekten profitieren

„Aber es geht auch um die effiziente Nutzung der Gebäudeteile. Wir glauben, dass alle Parteien von Synergieeffekten profitieren können“, erklärte Gruber. Zwar sind zum Beispiel für die Wüllener Musiker separate Räume vorgesehen, unter anderem die sanitären Anlagen und die kleine Küche sollen sie sich aber mit den anderen Nutzern des Gebäudes teilen. „Alles andere wäre unsinnig und würde unnötige Kosten verursachen“, sagte Gruber, der in der Ausschusssitzung sogar schon Vorentwürfe von drei verschiedenen Architekturbüros präsentieren konnte.

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Hermann-Josef Haveloh (WGW) befürwortete die Planungen: „Das ist eine gute, gelungene Sache am richtigen Standort. Man muss die Verwaltung dafür loben, dass in den vergangenen 15 Monaten richtig viel Bewegung reingekommen ist.“ Auch Hubert Kersting (UWG) nannte die Vorgehensweise „grundsätzlich interessant“.

Er drängte aber auf schnelle Fortschritte. „Der Bedarf, vor allem beim Musikverein, ist seit Langem riesig. Wir müssen sehen, dass wir nun zügig voran kommen.“ Norbert Rose von der Stadtverwaltung erklärte dazu: „Wir kennen die Dringlichkeit und wir tun unser Bestes. Klar muss aber auch sein: Priorität Nummer eins hat der Umbau der Andreasschule.“ Thomas Hammwöhner, Technischer Beigeordneter der Stadt, warnte vor zu hohen Erwartungen: „Wenn Bedarfe abgefragt werden, schaut jeder, was geht. Am Ende können wir nicht jeden Wunsch erfüllen.“ Außerdem müsse man in den politischen Gremien „noch intensiv über die Kosten diskutieren“. Auf einen konkreten Zeitplan wollte sich daher auch keiner der Anwesenden festlegen.