
© Christian Bödding
Coronavirus: Aquahaus reagiert auf die Besucherflaute
Aquahaus
Die Pandemievorgaben schlagen sich im Aquahaus auf die Besucherzahlen nieder. Seit dem Freibad-Start am 2. Juni verzeichnet Betriebsleiter Franz-Josef Bülter nur gut die Hälfte Besucher.
Mittwochnachmittag,14.28 Uhr: Die maximal zeitgleich erlaubte Besucherzahl im Aquahaus beträgt 1118. Die tatsächliche Besucherzahl zu diesem Zeitpunkt liegt bei neun.
Das mag am Mittwoch dem Wetter geschuldet sein, doch insgesamt schlagen sich seit dem Freibad-Start am 2. Juni die Pandemievorgaben bei den Besucherzahlen deutlich nieder. Betriebsleiter Franz-Josef Bülter zieht im Gespräch mit unserer Redaktion ein äußerst durchwachsenes Fazit.
1000 Besucher an einem Tag
„Die Besucherzahlen sind längst nicht so wie vor Corona“, erklärt er. „Wir haben gut die Hälfte weniger Besucher.“ Am vergangenen Freitag sei der bislang beste Tag gewesen. „Da waren über den Tag verteilt 1000 Besucher hier.“ In der Spitzenzeit waren 600 Badegäste gleichzeitig im Aquahaus.
Die Einnahmeverluste ziehen sich durch alle Bereiche, erklärt der Betriebsleiter. Als Beispiel nennt Franz-Josef Bülter das Schulschwimmen und das Vereinsschwimmen. „Bis zu den Sommerferien sind die Einnahmen fast komplett weggebrochen.“
Insgesamt herrsche in der Bevölkerung Verunsicherung wegen der Corona-Beschränkungen. „Viele fragen sich, was sie im Schwimmbad dürfen und was nicht, ob sie ihren Eintritt online buchen müssen, ob sie reservieren müssen oder ob sie sich an bestimmte Zeiten halten müssen.“ Vergangenen Freitag habe das Telefon nicht mehr stillgestanden.
Die meisten Gäste halten sich an die Regeln
Franz-Josef Bülter verweist auf die Homepage des Aquahauses. Dort ist die aktuelle Besucherzahl aufgeführt. „So kann jeder sehen, ob sich die Anfahrt lohnt oder ob es schon zu voll ist.“
Die Gäste im Aquahaus halten sich an die Corona-Regeln, hat der Betriebsleiter festgestellt. Allerdings gilt das vornehmlich für die Erwachsenen. Bei Kindern und Jugendlichen muss das Personal doch des Öfteren ermahnen, den erforderlichen Abstand einzuhalten.
Ab sofort und bis zum Ende der Sommerferien gelten im Aquahaus neue Öffnungszeiten, die vor allem Frühschwimmern entgegenkommen. Das Hallenbad und das Freibad sind jetzt dienstags bis freitags von 6.30 bis 9 Uhr geöffnet. „So stellen wir sicher, dass genügend Wasserfläche für die Frühschwimmer da ist“, erklärt Franz-Josef Bülter.

Die Zahl der Badegäste im Aquahaus ist überschaubar. Am Dienstag zog lediglich ein Schwimmer draußen seine Bahnen. © Christian Bödding
Ab 9 Uhr ist nur noch das Freibad geöffnet - und das wetterunabhängig. An den Wochenenden öffnet das Aquahaus von 9 bis 19 Uhr grundsätzlich nur das Freibad, montags ist ab 12.30 Uhr der Eintritt möglich.
Verkauf von Zwei-Monats-Karten
Eine weitere Neuerung ist der Verkauf von Zwei-Monats-Karten (Juli und August) zum Preis von eineinhalb Monatskarten. Damit reagiert das Aquahaus auf den Umstand, dass in dieser Saison keine Saisonkarten verkauft werden.
Franz-Josef Bülter: „Viele Ahauser, die regelmäßig schwimmen, sind an uns herangetreten und haben gesagt, dass es gegenüber der Saisonkarte sehr teuer wäre, jedes Mal über die Geldwertkarte den Eintritt zu lösen.“
Ahaus-Gutschein und Aquafitness
Keine Änderungen gibt es bei der Preisgestaltung – trotz gesunkener Mehrwertsteuer. „Wir haben massenhaft Einbußen und halten trotzdem den Betrieb aufrecht“, sagt Franz-Josef Bülter. „Wir erzielen maximal die Hälfte der Einnahmen, müssen aber teilweise mehr Personal einsetzen, zum Beispiel im Reinigungsbereich.“ Zudem habe das Aquahaus in dieser Saison auf eine Preiserhöhung verzichtet.

Maximal 1118 Badegäste sind im Aquahaus unter Pandemievorgaben zeitgleich erlaubt. © Aquahaus
Zwei weitere Infos: Ab sofort können Eintritte, die über den Ahaus-Gutschein online bezahlt werden, am Drehkreuz eingelöst werden (per QR-Code und Smartphone). Ab dem 21. Juli starten neue Aquafitness-Kurse. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Aquahauses.
Christian Bödding, Jahrgang 1966, ist bekennender Westfale, aber kein Sturkopf. Er schreibt gerne tiefgründig und am liebsten über lokale Themen, über die sich andere nach der Lektüre seiner Texte aufregen.
