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Serverprobleme verzögern Freibad-Start im Aquahaus
Aquahaus
Das Aquahaus soll am 2. Juni in die Freibad-Saison starten. Doch erst muss ein technischer Defekt behoben werden. Badegäste müssen sich wegen der Corona-Beschränkungen auf Neuerungen einstellen.
Alle Auflagen erfüllt, alle Bereiche vorbereitet – und dann das: Ein defekte Platine in einem Server macht die Öffnung des Aquahauses am Dienstag, 2. Juni, ungewiss.
Am Freitagvormittag trat der Schaden auf, der sich zum Beispiel auf das Kassensystem auswirkt. „Und ohne das macht die Öffnung keinen Sinn“, erklärt Betriebsleiter Franz-Josef Bülter.
Denn gerade das Kassensystem soll dafür sorgen, dass das Aquahaus die von der Landesregierung erlassene Dokumentationspflicht einhalten kann. Wann geöffnet wird? „Wir versuchen, über Pfingsten die technischen Probleme zu beheben“, sagt der Betriebsleiter am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion. Wunsch bleibt die Öffnung am 2. Juni.
„Gefühlt tausend Schilder“ hat Franz-Josef Bülter in den vergangenen Wochen für den Start in die Freibadsaison gefertigt. Lauter Hinweise auf Pandemie- und Verhaltensregeln. Hier die größten Neuerungen zur aktuellen Saison.

Abstand halten: Aufkleber und Markierungen auf dem Boden, Absperrketten für die Laufwege: Badegäste müssen sich im Eingangsbereich auf Wartezeiten gefasst machen. © Christian Bödding
Los geht es im Eingangsbereich, wo die auf dem Boden angebrachten Abstandsmarkierungen zu beachten sind. „Als Orientierungshilfe“, sagt Franz-Josef Bülter und deutet auf Pfeile, die die Laufrichtung vorgeben. Zudem ist auf Aufklebern zu lesen, dass der Mindestabstand zwei Meter beträgt. „Dadurch halten wir die geforderten 1,5 Meter sicher ein“, erklärt der Betriebsleiter.
Räumlich getrennt wird zudem noch mit Ketten. „Sicher wird es im Eintrittsbereich zu Schlangenbildungen kommen“, sagt Franz-Josef Bülter. „Schon aufgrund der Registrierpflicht. Aber das Land hat uns das auferlegt.“ Da gebe es kein „vielleicht“, da gebe es nur ein „muss“.
So werden also von jedem Gast, der das Kombibad zur neuen Saison betritt, an der Kasse die Personaldaten aufgenommen: Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse. Im Kassensystem – wenn es denn funktioniert – ploppt ein Fenster auf, in dem die Kassiererin die Daten eintippt.
Vorgabe des Landes
Der Badegast erhält dann eine Transponderkarte für den Eintritt, die er beim Ausgang wieder abgeben muss. „So wird die Verweildauer registriert“, erklärt Franz-Josef Bülter. Das sei eine weitere wichtige Landesvorgabe. Besuche der Badegast erneut das Aquahaus, müsse er dann an der Kasse seinen Namen nennen, per Suchfunktion würden die entsprechenden Daten aufgerufen. Ein direkter Zugang über die Drehkreuze ins Freibad ist nicht mehr möglich, jeder Gast muss zum Kassenbereich.

Das Kombibad verfügt über eine Gesamtfläche von rund 40.000 Quadratmetern. © Aquahaus
Weitere Auflagen sehen vor, dass nicht zu viele Badegäste das Aquahaus gleichzeitig besuchen. „Im Freibadbereich dürfen 1118 Badegäste zeitgleich auf der ganzen Fläche sein, im Hallenbad wären es 85“, erklärt Franz-Josef Bülter. Doch was ist, wenn mehr Badegäste ins Aquahaus wollen?
„Es wird mit Sicherheit passieren, dass wir einigen Badegästen sagen müssen, dass ein Eintritt nicht möglich ist“, bittet der Betriebsleiter schon jetzt um Verständnis. „Die höchsten Zahlen haben wir in einer Warmwetterperiode in den Sommerferien, das ist an gut 10 bis 15 Tagen im Juli und August der Fall.“
Aktuelle Zahl der Gäste
Bis dahin wird eine Zählmaschine mit dem Kassensystem verknüpft und die aktuelle Zahl der Badegäste auf der Homepage des Aquahauses angezeigt. „Vielleicht mit einem Ampelsystem, dann kann der Gast sehen und entscheiden, ob sich die Anreise lohnt.“
Weitere Neuerungen: Am Kiosk im Außenbereich wird es zwar einen Verkauf, aber keine Bestuhlung geben. Im Eingangsbereich sowie vor den Umkleiden ist Mundschutz zu tragen. Der Duschbereich darf von maximal drei Personen gleichzeitig genutzt werden, der WC-Bereich nur von jeweils einer Person.
Die Nutzung der Haartrockner ist nicht erlaubt. Nur jede zweite Einzelumkleide und jeder zweite Spind sind zur Benutzung freigegeben. Eine Sammelumkleide darf maximal von fünf Personen gleichzeitig benutzt werden.
Auf so manchen Spaß werden die Gäste im Aquahaus verzichten müssen. „Wir werden größtenteils keine Wellen machen“, verdeutlicht Franz-Josef Bülter. „Wenn der Wellengong ertönt, dann wollen alle ins Wasser, da sind keine Abstandsregeln mehr einzuhalten.“

Das Aquahaus ist auf den Saisonstart vorbereitet. © Aquahaus
Die Rutsche soll nach Möglichkeit in Betrieb bleiben. „Aber wenn sich die Gäste nicht an die Abstandsregeln halten, dann wird sie gesperrt.“ Möchte der Badegast das Aquahaus wieder verlassen, kommt die nächste Neuerung: Er muss zum Kassenbereich gehen und wird dort anhand seiner Chipmarke ausgescheckt. Franz-Josef Bülter: „Wie gesagt, wir müssen ja die Aufenthaltsdauer registieren.“
Wechselweise Öffnung
Das Hallenbad und das Freibad werden wechselweise geöffnet. Morgens um 6.30 Uhr geht es mit dem Hallenbad los. „Wenn die prognostizierte Tagestemperatur für Ahaus auf wetter.com 23 Grad Celsius vorsieht, werden wir um 13 Uhr den Hallenbadbereich schließen und den Freibadbereich öffnen“, erklärt der Betriebsleiter.
Samstags sowie an Sonn- und Feiertagen werde der Außenbereich bei besagter Tagestemperatur um 13 Uhr geöffnet. An den Öffnungszeiten hat sich nichts geändert: montags ist geschlossen, dienstags bis freitags ist von 6.30 bis 20 Uhr geöffnet, samstags, sonntags und an Feiertagen ist von 8 bis 18 Uhr offen.
Die Eintrittspreise haben sich im Vergleich zur Vorsaison ebenfalls nicht verändert. „Es werden aber nur bestimmte Tarife verkauft, weil nur dabei über das Kassensystem Personendaten abgefragt werden können“, sagt Franz-Josef Bülter.
Christian Bödding, Jahrgang 1966, ist bekennender Westfale, aber kein Sturkopf. Er schreibt gerne tiefgründig und am liebsten über lokale Themen, über die sich andere nach der Lektüre seiner Texte aufregen.
