Dietmar Eisele geht für die Grünen ins Rennen um das Amt des Bürgermeisters in Ahaus.

© Christian Bödding

Bürgermeisterkandidat Dietmar Eisele und seine „grünen Akzente“

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Dietmar Eisele möchte der erste Grünen-Bürgermeister in Ahaus werden. Der 61-Jährige will „grüne Akzente“ setzen, von denen er im Kandidatengespräch mit unserer Redaktion jede Menge aufzählen kann.

Ahaus

, 06.07.2020, 19:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Dietmar Eisele will es noch einmal wissen. Der 61-Jährige will Bürgermeister in Ahaus werden. Das hat er Ende der 90er-Jahre auch schon versucht. Die Kandidatur des Grünen endete damals mit einer krachenden Niederlage. Heute ist vieles anders und der Kandidat reifer geworden. „Zurückhaltender, nicht mehr so spontan. Ich überlege, was ich sage“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Studierter Psychologe

Zum Kandidatengespräch zur Kommunalwahl hat er auf die heimische Terrasse an der Textilstraße in Ottenstein gebeten. Dietmar Eisele, der sich selbst als „Kind des Ruhrgebiets bezeichnet“, lebt seit 1995 in Ahaus. Was ihm in Ottenstein fehlt? „Eigentlich nichts“, antwortet der studierte Psychologe, der bei der Post in der Zustellung arbeitet. Sowieso, die Ahauser Ortsteile seien insgesamt ganz gut aufgestellt. Auch wenn dem Grünen aktuell die Ideen fehlen, wie man Graes weiterentwickeln könnte.

Dietmar Eisele ist seit 1999 in Ahaus politisch aktiv, auf Kreisebene seit 2004. Warum er sich den Bürgermeister-Wahlkampf noch mal antun möchte, darüber hat er mit Ehefrau Anke und Tochter Lilly länger gesprochen. „Man ist ja auch gewissen Anfeindungen ausgesetzt“, sagt Dietmar Eisele. „Das ist teilweise eine Belastung für die Familie.“

ÖPNV für einen Euro am Tag

Mit warmer Stimme spricht Dietmar Eisele darüber, dass er Ahaus mag, dass er gerne in dieser Stadt lebt und dass er glaubt, in der Lage zu sein, diese Stadt zu führen. Natürlich kann er auch sofort ein Projekt nennen, das er sich für die ersten 100 Tage im Amt vorgenommen hat. „Ich möchte im Einklang mit dem neuen Rat den ÖPNV in Ahaus für einen Euro am Tag anbieten.“ Natürlich kostet das Geld, das weiß er. Aber er glaubt, dass sich die Stadt Ahaus das durchaus leisten kann.

„Grüne Akzente“ sind dem Grünen-Bürgermeisterkandidaten wichtig. Viele davon sind im Garten der Familie Eisele zu sehen. Der 61-Jährige beschäftigte sich über viele Jahre mit der Aufzucht und Kultivierung von Bonsai-Bäumen. „Ich habe auf Formschnitte umgestellt“, erklärt er und sagt, dass er heute gärtnert, wenn es seine Zeit hergibt. Dietmar Eisele liest gerne und spielt Golf. „Das ist keine elitäre Sportart.“ Hobbys hat er einige, doch sein größtes Hobby ist, Politik zu machen.

Hier fühlt er sich wohl, hier tankt er auf. Grünen-Ratsherr und Bürgermeisterkandidat Dietmar Eisele in seinem Garten an der Textilstraße in Ottenstein.

Hier fühlt er sich wohl, hier tankt er auf. Grünen-Ratsherr und Bürgermeisterkandidat Dietmar Eisele in seinem Garten an der Textilstraße in Ottenstein. © Christian Bödding

Von den grünen Akzenten im Garten zu denen in der Politik. Groß ist die Bandbreite an Themen, die Dietmar Eisele in der nächsten halben Stunde benennt.

Für Ahaus würde er sich eine eigene Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft wünschen. „Wir könnten Ahaus Marketing und Touristik dahingehend entwickeln.“ Den Weihnachtsmarkt in der Stadt möchte er reaktivieren. „Wir sind Weihnachtsstadt ohne Weihnachtsmarkt. Alstätte ist nicht Ahaus-City, auch wenn der Alstätter Adventsmarkt Tradition hat.“

Vom Umbau der Wallstraße verspricht er sich viel. Die Voraussetzungen für fließenden und sicheren Radverkehr will er verbessern, die Wohnquartiere ökologisch aufwerten. Geld soll es für das Anlegen von Naturgärten geben, die Steingärten vor den Häusern sind ihm ein Dorn im Auge.

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Beim Thema Rad wird nachgehakt. Wie oft sitzt er selber im Sattel? Ihm fehle die Zeit, mit dem Fahrrad zur Ratssitzung zu fahren, antwortet Dietmar Eisele. „Die Sitzungen dauern so lange, ich möchte nicht mitten in der Nacht mit dem Rad nach Hause fahren.“

„Jeder macht Fehler“

Als ängstlich gilt Dietmar Eisele nicht. In den politischen Sitzungen geht er keiner Diskussion aus dem Weg. Allerdings: „Was ich überhaupt nicht mag, sind persönliche Angriffe. Ich bin auch nur ein Mensch, jeder macht Fehler.“ Seine Kandidatur zählt Dietmar Eisele nicht dazu, egal wie das Ergebnis am 13. September aussieht.