Bloß kein „Disneyland“

Baugebiet Hoher Kamp

Zwölf Hektar groß ist der zweite Abschnitt des Baugebietes Hoher Kamp West. Aus Ackerland soll Bauland mit Platz für 170 Grundstücke werden. Für die Häuser gibt es klare Vorgaben.

Ahaus

, 27.09.2017, 19:39 Uhr / Lesedauer: 2 min
Da wo jetzt noch landwirtschaftliche Fläche ist, soll das Baugebiet Hoher Kamp entstehen.

Da wo jetzt noch landwirtschaftliche Fläche ist, soll das Baugebiet Hoher Kamp entstehen.

Bauland sei knapp und der Bedarf groß, erklärte Walter Fleige vom Fachbereich Stadtplanung am Montag im Ausschuss für Stadtentwicklung den nächsten planerischen Entwicklungsschritt. Doch wo gebaut wird, da ist auch Baustellenverkehr. Eine Belastung für einige Anwohner der Ikemannstraße lasse sich nicht verhindern.

Fleiges Begründung: „Wir sind mit dem zweiten Abschnitt in einer Zwischenphase, ein Drittel des Baugebietes fehlt noch.“ Somit auch bestimmte Straßen, die es erst künftig geben werde. „Mit dem Ausbau des Baugebietes werden sich die Belastungen für die Anlieger sukzessive abbauen.“ Die Verwaltung hat auch schon Idealvorstellungen, wie der Autoverkehr in den bebauten zweiten Abschnitt Hoher Kamp einfährt: „50 Prozent über die Zellerstraße, 50 Prozent über den Milanweg.“

112 Einfamilienhäuser

Zwölf Hektar – das entspricht 120 000 Quadratmetern. Davon entfallen 83 000 Quadratmeter auf Wohnbauflächen und etwa 19 000 Quadratmeter auf Grünflächen.

Von den 170 Grundstücken stehen 112 für Einfamilienhäuser zur Verfügung. Gebaut werden können sie auf Grundstücken in Größen zwischen 470 und 1000 Quadratmetern. 36 Grundstücke sind für Doppelhaushälften vorgesehen (Grundstücksgrößen zwischen 225 und 519 Quadratmetern). Auf 22 Grundstücken in Größen zwischen 203 und 313 Quadratmetern sollen Reihenhäuser entstehen. Wann es mit dem Hausbau losgehen kann, dazu machte Walter Fleige keine konkreten Angaben. „Aktuell arbeiten wir am artenschutzrechtlichen Ausgleich. Eine Prognose, wann der Bebauungsplan Rechtskraft erlangt, ist schwierig.“

"Architektur ist subjektiv"

Seine Schwierigkeiten mit den Festsetzungen des Bebauungsplanes hatte Andreas Beckers von der UWG. „Warum erlauben wir keine Flach-, Zelt- oder Pultdächer?“ Walter Fleige: „Weil wir uns an der vorherrschenden Gestaltung im Münsterland orientieren.“ Diese sehe für ein Haus ein Satteldach, ein Verblendmauerwerk und eine bestimmte Art der Fenster vor. Fleige: „Fahren sie mal nach Legden, da meinen sie, sie sind im Disneyland und nicht mehr im Münsterland.“ Fleige meinte das Baugebiet „Up’n Berge, 2. Abschnitt“ und die dort gebauten Häuser unterschiedlichster Art. „Architektur ist subjektiv“, entgegnete Beckers. „Wer kubistisch bauen möchte, wird für die Vorgaben kein Verständnis haben.“ Gegenrede von Walter Fleige: „Bebauung stiftet Identität. Wir kommen ein Stück weit wieder dahin.“