Nach einem Gütetermin im Dezember hatte die Bezirksregierung einen Beschluss zum Antrag des Ahauser Rates für Januar in Aussicht gestellt. Am Dienstag erreichte dieser den Beigeordneten Werner Leuker, kurz vor Start der Anmeldephase.

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Bezirksregierung genehmigt siebten Zug an der ISG – unter Vorbehalt

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Vier Monate hatte die Stadt Ahaus auf eine Antwort der Bezirksregierung gewartet. Nun folgte der Beschluss: Der siebte Zug an der Irena-Sendler-Gesamtschule wird genehmigt. Unter Vorbehalt.

Ahaus

, 26.01.2022, 09:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das vorgezogene Anmeldeverfahrens an der Irena-Sendler-Gesamtschule für das Schuljahr 2022/2023 beginnt am Freitag (28. Januar). Ganze drei Tage vorher hat die Stadt die Nachricht bekommen, wie das genau aussehen kann: Die Bezirksregierung Münster hat nämlich am Dienstagnachmittag der Erweiterung auf sieben Züge zum Schuljahresbeginn 2022/2023 zugestimmt. Zumindest unter Vorbehalt.

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„Der Beschluss des Rates der Stadt Ahaus, die Irena-Sendler-Gesamtschule ab dem kommenden Schuljahr in ihrer Zügigkeit von sechs auf sieben zu erhöhen, wurde heute von der Bezirksregierung Münster als Schulaufsichtsbehörde genehmigt, allerdings unter dem Vorbehalt eines Widerrufs.“

So steht es in der Stellungnahme der Bezirksregierung Münster, die die Redaktion am Dienstagnachmittag auf Nachfrage erreichte. Parallel war der Beschluss der Stadt Ahaus überstellt worden, wie der Beigeordnete Werner Leuker bestätigte.

175 Schüler müssen sich mindestens anmelden

Was heißt der Vorbehalt konkret? Wenn sich aus Ahaus und den Ortsteilen nun weniger als 175 Schülerinnen und Schüler anmelden, kann die Bezirksregierung ihre Genehmigung für sieben Züge widerrufen.

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Das würde auch gelten, wenn die Schulzweckverbände Legden-Rosendahl und Horstmar-Schöppingen im Rahmen einer zeitnah bei der Bezirksregierung vorzulegenden anlassbezogenen Schulentwicklungsplanung für den Zeitraum 2022 bis 2026 eine Unterschreitung der Mindestgröße von 40 Schülern an zumindest einer ihrer Sekundarstufen belegen können, teilt die Stadt Ahaus mit.

„Die Bedenken der benachbarten Schulträger konnten auch in dem Moderationsverfahren nicht gänzlich ausgeräumt werden“, erklärt Andreas Winnemöller von der Pressestelle der Bezirksregierung den Widerrufsvorbehalt.

Der Ahauser Beigeordnete Werner Leuker zeigt sich dennoch erleichtert: Vier Monate habe die Stadt auf die Genehmigung gewartet. Nun gebe es für Eltern, Schulleitung und die Stadt als Schulträger mehr Sicherheit und Klarheit: „Diese Nachricht hat bei mir und bei allen Beteiligten hier in Ahaus für Freude, aber auch für noch offene Fragen gesorgt.“ Er freue sich aber vor allem, dass die Schulleitung bei den Anmeldegesprächen mit sieben Eingangsklassen planen kann.“

Erforderliche Genehmigung war im Herbst beantragt worden

Rückblick: Der Ahauser Rat hatte im September beschlossen, die Gesamtschule von bislang genehmigten sechs Klassen je Jahrgangsstufe dauerhaft auf sieben Züge zu vergrößern.

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Zuvor war das immer nur durch Ausnahmegenehmigungen erfolgt. Das war zuletzt aus schulrechtlichen Gründen nicht mehr möglich: Zum Schuljahr 2021/2022 hatten sich 197 Schülerinnen und Schüler an der Gesamtschule angemeldet. Für 23 drohte ein Losverfahren. Sie hätten andere Schulen in der Umgebung besuchen sollen.

Erst im allerletzten Moment genehmigte die Bezirksregierung noch einmal eine Mehrklasse. Allerdings auch da schon mit dem Hinweis, dass das Problem dauerhaft gelöst werden müsse.

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Nachbarkommunen protestierten gegen Beschluss

Die Stadt Ahaus brachte den Antrag auf den Weg, doch die Nachbarn protestierten: Auch die Gemeinde Heek und der Zweckverband Legden-Rosendahl stellten sich früh gegen eine Erweiterung: Sie fürchteten um die Zukunft ihrer eigenen weiterführenden Schulen.

Mitte Dezember hatte ein Gütetermin im Rahmen des Moderationsverfahrens in Münster im Gebäude der Bezirksregierung stattgefunden. Neben der Stadt Ahaus hatten die Gemeinde Heek sowie Vertreter der Schulzweckverbände Horstmar-Schöppingen und Legden-Rosendahl teilgenommen. Ziel der Moderation war es, die Meinungsverschiedenheiten aller Beteiligten in Bezug auf die ISG-Thematik aufzulösen.

„Die noch verbleibenden Fragen werden wir in den kommenden Tagen und Wochen mit der Bezirksregierung klären“, blickte Werner Leuker voraus.