Maurice Schroer (Mitte) macht für drei Wochen ein Auslandspraktikum in Schweden, Chef Michael Hueske (links) und Andreas Bendel von der Handwerkskammer unterstützen ihn dabei.

© Bastian Becker

Maurice Schroer fährt für mehr als drei Wochen Praktikum nach Schweden

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Neugier, Vorfreude und etwas Nervosität: Maurice Schroer aus Stadtlohn absolviert im Rahmen seiner Ausbildung bei der Firma Hueske in Ottenstein ein Auslandspraktikum in Schweden.

Ottenstein

, 27.08.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Als sich Maurice Schroer diese Möglichkeit bot, musste er nicht lange überlegen. „Das Praktikum bietet einfach die Möglichkeit, was anderes kennenzulernen. Ein anderes Land, andere Menschen, ich freue mich schon darauf“, berichtet der 18-jährige Auszubildende aus Stadtlohn. Ab Montag (31. August) macht der angehende Mechatroniker für Land- und Baumaschinentechnik drei Wochen lang ein Auslandspraktikum bei der Firma Engcon im schwedischen Strömsund.

Maurice Schroer hat gerade sein drittes Ausbildungsjahr bei der Firma Michael Hueske Landschaftspflege/Kommunaltechnik mit Sitz in Ottenstein begonnen, 18 Monate liegen noch vor ihm. Dort arbeitet er in der Betriebswerkstatt, wo Maschinen (zum Beispiel Lkws, Traktoren oder Bagger) für den Arbeitseinsatz konstruiert und gewartet werden.

Partnerschaft mit Ausbildungsbetrieb

Schon 2018 hatte er über eine Informationsveranstaltung der Handwerkskammer Münster davon erfahren, dass die Möglichkeit zu einem Auslandspraktikum besteht. „Es hat sich jetzt eben so ergeben, dass die Möglichkeit besteht. Zwischen den beiden Betrieben gibt es ja auch eine Partnerschaft“, weiß der Auszubildende.

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Die Firma Hueske fungiert in Deutschland als Kooperationspartner von Engcon. „Ich habe sie angesprochen, ob die Möglichkeit eines Auslandspraktikums besteht“, erklärt Michael Hueske. „Ein solches Praktikum erweitert den Horizont und stärkt die Persönlichkeit“, glaubt der Landschaftspfleger. „Wir wollen Maurice diese Möglichkeit geben und hoffen, dass er nach seiner Ausbildung hier weitermacht.“ Während Maurice Schroer in der Ottensteiner Werkstatt mit ein bis zwei Gesellen zusammenarbeite, gebe es in einem mittelständischen Unternehmen wie Engcon ganz andere Arbeitsabläufe und Strukturen.

98 Prozent mit breitem Grinsen

Die Handwerkskammer Münster bietet im Rahmen des Bundesprogramms „Berufsbildung ohne Grenzen“ individuelle Auslandspraktika an, die auch von der EU gefördert werden. „Wir bieten das seit 2004 an, in normalen Zeiten kommen wir auf etwa 100 Auslandspraktika pro Jahr“, erklärt Andreas Bendel, Mobilitätsberater bei der Handwerkskammer.

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Wegen Corona mussten einige Aufenthalte verschoben werden, jetzt läuft der Betrieb langsam wieder an. Die Rückmeldungen an die Handwerkskammer nach den Auslandspraktika seien durchweg positiv. „Zu 98 Prozent kommen die Leute mit einem breiten Grinsen und breiten Schultern wieder. Das ist einfach eine tolle Erfahrung“, beobachtet Andreas Bendel.

Neugier, Nervosität und Vorfreude

„Ein bisschen nervös bin ich schon“, gesteht Maurice Schroer kurz vor der Abreise nach Schweden. 1900 Kilometer legt er mit dem Firmentransporter in vier Tagen zurück, bevor er im hohen Norden ankommt. Auf der Fahrt übernachtet er im Wagen. „Ich bin schon häufiger mit dem Wohnmobil unterwegs gewesen, das wird so ähnlich mit etwas weniger Luxus“, blickt der 18-Jährige voraus.

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Zur Vorbereitung hat er noch einmal seine Englischkenntnisse aufgebessert und einen Corona-Test abgelegt. Wohl auch wegen der Pandemie-Situation wird Maurice Schroer nicht in einer Gastfamilie untergebracht, sondern bekommt eine Wohnung gestellt. „Ich bin gespannt, wie die Arbeitsbedingungen und der Umgang so sind“, zeigt er sich neugierig und erwartet einige Unterschiede zur Arbeit in Deutschland.

Nach den drei Wochen Praktikum geht es für den Stadtlohner aber nicht direkt zurück in die Heimat. Einige Tage Urlaub in Schweden schließen sich an. „Wenn man schon mal da ist...“, meint Maurice Schroer dazu nur knapp. Ein bleibendes Erlebnis dürften die Wochen in Skandinavien sicherlich werden.

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