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Ahauser Schulen fühlen sich überrumpelt, aber sind gut vorbereitet
Neue Corona-Regeln
Schon ab Montag gilt: Aufhebung der Präsenzpflicht, Distanzunterricht ab Klasse 8. Die plötzliche Entscheidung der Landesregierung hat die Ahauser Schulen überrascht, aber nicht kalt erwischt.
Grundsätzlich waren die Schulen in Ahaus schon seit längerer Zeit auf einen erneuten Lockdown vorbereitet. Aber das Statement von NRW-Ministerpräsident Armin Laschet am Freitag hat alle am Freitagmittag befragten Vertreter ziemlich überrumpelt. Aufhebung der Präsenzpflicht für die Klassen 1 bis 7, Distanzunterricht ab Klasse 8: Auf einmal ging alles ganz plötzlich. Zudem werden die Weihnachtsferien um zwei Tage bis zum 8. Januar verlängert.
Pläne vorhanden, Detailfragen müssen geklärt werden
„Wir wurden völlig überrollt“, gibt Niels Hakenes, Schulleiter der Canisiusschule, zu. „Eigentlich gab es ja die definitive Aussage von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer, dass der Präsenzunterricht bis zum 18. Dezember läuft“, erklärt der Rektor. Am Freitagnachmittag entwickelte das Gymnasium ein Konzept und fragte ab, welche Schüler am Montag kommen. Der Schulleiter sei gespannt, wie viele Eltern ihre Kinder zur Schule schicken.
„Das ist schon die richtige Entscheidung, aber wir müssen es einfach schnell organisieren“, sagt Niels Hakenes. Pläne für Hybrid- und Distanzunterricht gebe es natürlich, aber es bleiben wichtige Detailfragen, die geklärt werden müssen. „Zum Beispiel zählt dazu die Frage, inwiefern in der Oberstufe Klausuren geschrieben werden können. Da gibt es Fristen, es hängt vieles daran“, erläutert der Rektor.
Realschulleiterin wünscht sich frühere Entscheidung
Mehr Zeit zum Planen hätte natürlich vieles vereinfacht, aber mit feiner Ironie fügt sich Niels Hakenes den neuen Gegebenheiten: „Es ist wie es ist. Das kennen wir ja schon.“ Die Information habe er über die Mail eines Vaters erhalten, der einen Medienartikel verlinkt hatte. „Wir sind schon sprachlos. Es wäre gut, wenn die Entscheidung zum Beispiel Mittwoch gefallen wäre und wir etwas Vorlauf gehabt hätten“, zeigt sich Bärbel Fleer, Schulleiterin der Anne-Frank-Realschule, ebenfalls leicht verärgert.
Sie habe die Schüler aufgefordert, erst einmal alle erforderlichen Materialien einzupacken und mit nach Hause zu nehmen. Die Eltern werden über die digitale Schulplattform informiert. Die Klassenlehrer der jüngeren Schüler sollen bei den Eltern über diese Plattform abfragen, wer zur Schule kommt.
Schüler können unterschiedlich gut selbstständig lernen
„Ich habe im Gefühl, dass etwa drei Viertel der jüngeren Schüler kommen werden“, glaubt Bärbel Fleer. Grundsätzlich gebe es einige Schüler, die gut selbstständig lernen könnten. Andere seien dagegen stärker vom Präsenzunterricht abhängig.
„Die Lehrer werden hier sein und sich auf alles einstellen“, erklärt die Schulleiterin. Der Unterricht läuft nach dem normalen Stundenplan weiter. Die älteren Schüler sitzen zu Hause, die Lehrer kommunizieren digital mit ihnen.
„Ich sehe keine Probleme für den Ablauf. Wir wussten ja, dass Änderungen kommen können“, sieht Bärbel Fleer ihre Schule für die neuen Maßnahmen gewappnet. Vernünftig findet sie die Entscheidung, die Weihnachtsferien auszudehnen.
Katharinenschule hat Videokonferenzen geübt
„Das ist nicht die große Überraschung. Aber es ist überraschend, dass es schon ab Montag ist“, stellt Beda Lassernig, Rektorin der Katharinen-Grundschule in Alstätte, fest. Sie gehe zwar davon aus, dass die große Mehrzahl der Schüler weiter am Präsenzunterricht teilnehmen werde. Das müsse nun zeitnah mit den Eltern geklärt werden.
Allerdings macht sie klar: „Wenn Schüler zu Hause bleiben, sind wir recht gut aufgestellt“. Die Katharinenschule habe unter anderem das Verhalten in Videokonferenzen mit Schülern und Eltern geübt. Ein Konzept zum Homeschooling liege in der Schublade. Allerdings muss die Katharinenschule nun kurzfristig einen Plan für den konkreten Fall entwickeln. Denn den Schulen bleibt nicht viel Zeit, um die neuen Regeln umzusetzen.
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