Ärzte im Ahauser Krankenhaus behandeln die vierjährige Arezo
Flüchtlingskind
Die kleine Arezo ist vier Jahre alt und Tausende Kilometer von ihrer Heimat entfernt. Zur Behandlung kam sie vor etwa einem halben Jahr aus einem Krisengebiet nach Deutschland. Ohne Eltern.

Der vierjährigen Arezo geht es bald wieder gut. © Klinikum Westmünsterland
Die vierjährige Arezo ist ohne ihre Eltern aus dem Mittleren Osten nach Deutschland gekommen. Wäre dies nicht schon schwer genug, leidet das Mädchen an einer chronischen Osteomyelitis, einer hartnäckigen und durch Bakterien verursachten Entzündung der Knochen. Nach erfolgreicher Operation im St.-Marien-Krankenhaus Ahaus kehrt bei ihr nun endlich wieder die Lebensfreude zurück, schreiben die Verantwortlichen in einer Pressemitteilung.
In einigen Fällen von Osteomyelitis ist es neben der Therapie mit Antibiotika zusätzlich notwendig, abgestorbenes oder infiziertes Gewebe operativ abzutragen – so auch im Falle von Arezo. Der zweistündige Eingriff wurde von Dr. Bernhard Stratmann, Chefarzt der Klinik für Unfall- und orthopädische Chirurgie im Ahauser Krankenhaus, durchgeführt.
Eine Woche im Krankenhaus
Nach dem knapp einwöchigen stationären Aufenthalt im St.-Marien-Krankenhaus Ahaus kann Arezo nun wieder ins Friedensdorf nach Oberhausen zurückkehren. Dort werden die entzündeten Stellen weiterhin antibiotisch behandelt, bevor es für das kleine Mädchen wieder zurück in die Heimat zu ihrer Familie geht.
Die Krankenhäuser des Klinikums Westmünsterland unterstützen bereits seit vielen Jahren die Arbeit von gemeinnützigen Vereinen wie dem „Friedensdorf International“ oder dem „Hammer Forum“. So ist Arezo nur eines von vielen Kindern aus Kriegs- und Krisengebieten, die in den Krankenhäusern des Klinikums unentgeltlich behandelt werden und damit eine hochwertige medizinische Versorgung erhalten, die ihnen in ihren Heimatländen nicht ermöglicht werden kann.
Infektiöse Entzündung
„Osteomyelitis ist eine infektiöse Entzündung, die zum Beispiel nach Knochenbrüchen entstehen kann“, erklärt Dr. Stratmann und ergänzt: „Durch die Entfernung des infizierten Gewebes und eine medikamentöse Behandlung lässt sich diese Erkrankung effektiv therapieren. Bei nicht angemessener oder ausbleibender Therapie kann es allerdings zu sehr langwierigen und schweren Verläufen kommen.“
Arezo hatte Glück, dass ihr im Ahauser Krankenhaus die Behandlungsmöglichkeiten gegeben wurden, die sie benötigt hat. Bevor sie mit einem Charterflug in ihre Heimat zurückkehrt, wird sie nun die Zeit mit anderen Kindern im Friedensdorf verbringen und eine medizinische Nachbehandlung erhalten, heißt es abschließend.