Selbstironie, Witze über Lehrer machen, Narrenfreiheit vor den Abiturprüfungen genießen und hinterm Grill noch etwas für die Feierlichkeiten nach den Prüfungen dazuverdienen - die Show „Abi on Stage“ ist längst Tradition am Gymnasium St. Christophorus. Nach mehr als dreijähriger Corona-Pause konnte die Bühnenshow am Freitagabend in der vollen Aula des GSC wieder stattfinden.
Jeder Jahrgang schreibt seine eigenen Sketche und Tänze, singt seine eigenen Songs und schneidet seine eigenen Filme - und so nahmen die Abiturienten das Publikum mit in den Schulalltag der Schülerin Lea (Katharina Horn). Die steht nicht nur zwischen den Einflüssen ihrer vorbildlichen Freundin Viktoria-Sophia (Julia Mück) und ihres draufgängerischen Klassenkameraden Dustin (Alessandro Breinig), sondern hadert auch mit sich: soll sie sich für einen betrunkenen Fauxpas beim Schulleiter entschuldigen oder nicht?

Schröer: „Die Stimmung war genial“
Und dieser Schulleiter, Thorsten Schröer, war auch von der Aufführung begeistert: „Ich finde super, dass ein Ausschnitt aus dem Unterricht und aus den typischen Anekdoten, die man als Schüler so erlebt, auf die Bühne gebracht wird“, so Schröer. Dass die Abiturienten bei der Show traditionell auch Lehrer imitieren und aufs Korn nehmen, habe ihn aber nicht gestört, sagte Schröer, der sich selbst spielte: „Vieles ist ja bewusst stark übertrieben“. Besonders lobte er die Arbeit, die die Schüler in das Stück steckten - vor zwei Wochen noch sei eine so gelungene Aufführung undenkbar gewesen.
Das betonen auch die beiden Stufenleiter, Stefan Müller und Stefanie Engelke. „Die Schüler haben das ziemlich eigenständig entwickelt, wir haben vor allem Koordinations- und Motivationsarbeit geleistet“, sagte Engelke und verwies neben der engagierten Arbeit der Schüler auf den Verdienst ihrer Kollegin Anne-Susanne Möllmann-Hay. Sie habe beim „roten Faden“ der Sketche besonders geholfen. Besonders aber sei ins Gewicht gefallen, dass die Show die letzten drei Jahre Corona-Pause machen musste: „Dieser Jahrgang kennt Abi on Stage gar nicht richtig“, sagt Müller, „das war fast eine komplette Neugeburt mit den Schülerinnen und Schülern“.

Die konnte sich aber sehen lassen: Die Schüler lieferten zusammen mit ihren Lehrern eine gelungene Karikatur des Schullebens. Digitalisierung, historische Dokumente, die Ausbrüche moderner Musik oder verwirrte Physiklehrer - all das wurde auf die Schippe genommen, was zum Alltag der Abiturienten gehört. Die Erbrivalität mit dem Anne-Frank-Gymnasium ist gewiss auch ein Teil davon - und so konnte man es nicht lassen, die Schule auf der anderen Straßenseite mit einem Augenzwinkern als „Bildungsschuppen da drüben“ zu bezeichnen.
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