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Erster Wolf in Werne gesichtet - er tappte in eine Fotofalle
Wolf in Werne
Es ist mehr als zehn Jahre her, dass Wolfswanderungen in Nordrhein-Westfalen dokumentiert sind. Nun, im März 2021, fing eine Fotofalle in Werne den Besuch eines Wolfes ein.
In NRW gibt es vier ausgewiesene Wolfsgebiete, in denen die Raubtiere sich regelmäßig aufhalten. Zwei einzelne Tiere in Senne und in der Eifel, zwei Rudel bei Schermbeck und im Oberbergischen. Immer wieder gibt es zudem in anderen Gebieten unseres Bundeslandes Wolfssichtungen. Nun auch in Werne.
„Ja“, bestätigt Klaus Jürgen Buse, Pressesprecher des Hegeringes Werne, auf Anfrage der Redaktion. „Wir haben nachweislich die erste Sichtung eines Wolfes im Kreis Unna hier in Werne.“ Er will aber den Bürgern die Angst nehmen, dass sie beim Wandern in der Natur auf ein Rudel Wölfe stoßen könnten. „Das war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein einzelnes Tier, das auf der Wanderung ist.“

In diesem Bereich an der Südkirchener Straße in Werne ging ein Wolf in eine Fotofalle. © LANUV
Das bestätigt auch Wilhelm Deitermann von der Pressestelle des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv): „Es gibt ein einzelnes Foto von einem Wolf. Es ist kein Tier gerissen worden. Wir gehen davon aus, dass das Tier durchgewandert ist.“
Das Foto entstand bereits vor einem Monat. Und zwar durch eine Wildtier-Fotofalle, die ein Privatmann auf seinem Grundstück zwischen Werne und Südkirchen angebracht hat. Als der Grundeigentümer die Kamera kontrollierte, „entdeckte er ein wolfsähnliches Tier. Mit diesen Aufnahmen ist er dann zu mir gekommen“, sagt Klaus Jürgen Buse. Gemeinsam habe man sich das Foto sowie eine Video angeschaut. Tatsächlich könnte es sich um einen Wolf handeln.
Experten bestätigen die Wolfs-Sichtung
„Daraufhin haben wir das Material der Unteren Jagdbehörde sowie dem Lanuv zur Verfügung gestellt“, sagt Buse. Vor einer Woche hätten deren Wolfs-Experte die Aufnahmen begutachtet und schließlich das Urteil gefällt: Ja, ein Wolf ist tatsächlich in Werne in die Fotofalle gegangen.
Damit ist die Sichtung in die Datenbank über Wolfsbewegungen in NRW aufgenommen worden und führt aktuell die Liste der Wolfssichtungen an. Freilich ohne nähere Angaben. „Wir wissen ja nicht, ob es sich um ein männliches oder weibliches Tier handelt oder wie alt es ist.“ Da auch keine Tiere gerissen wurden, ergab sich auch keine Gelegenheit, DNA zu nehmen. „Um mehr zu sagen, müssten wir mehr Nachweise haben“, sagt der Lanuv-Sprecher.
Erst wenn es innerhalb von sechs Monaten mehrere Nachweise über das Auftauchen eines Tieres oder eines Rudels gäbe, könne man von einem Wolfsgebiet sprechen. Das sei nun in Werne, zumindest momentan, überhaupt nicht der Fall, so Deitermann. Das glaubt auch Klaus Jürgen Buse: „Der ist auf Wanderung und zufällig in die Fotofalle getappt.“
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