
Der Wohnmobilstellplatz in Werne ist nicht gerade einladend. Das muss sich ändern, meint unser Kommentator. © Felix Püschner
Wohnmobilisten stehen in Werne auf dem Abstellgleis
Meinung
Wohnmobilisten sind in der Regel genügsame Menschen. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht um sie kümmern sollte. Leider stehen sie in Werne gerade auf dem Abstellgleis. Ein Kommentar.
Manche Dinge schiebt man ewig vor sich her - so lange, bis sie irgendwann in Vergessenheit geraten. So ähnlich war das in Werne bereits in Sachen Baumpflanzungen. 2014 hatte die Stadt eine Liste mit den gefällten und zu ersetzenden Bäumen vorgelegt, diese Liste dann aber nie weiter fortgeschrieben. Zum Unverständnis der Politik, die das Thema Ende 2020 wieder auf die Agenda nahm. Inzwischen wird das neue Pflanzkonzept immer konkreter. Na also, geht doch!
Was bei Bäumen mittlerweile gut funktioniert, läuft bei Wernes Wohnmobilstellplätzen noch nicht ganz so rund. Das Schema ist aber ähnlich: Schon 2018 hatte die Politik die Stadt beauftragt, ein „Konzept zur besseren Einbindung des Wohnmobilstellplatzes“ zu erstellen. Gut vier Jahre später fiel den Beteiligten dann ein: „Moment mal, da war doch was...“
Genau, die Wohnmobilisten stehen gerade - salopp formuliert - auf dem Abstellgleis. Das ist schade, zumal die Perspektiven eigentlich recht gut sind: Am Rande des Stadtparks, zwischen Gradierwerk und Solebad, machen es sich genügsame Menschen bequem und gehen dann auch noch in der Altstadt shoppen, kurbeln also die Wirtschaft an.
Genau darum sollte man ihnen mehr bieten als diesen unansehnlichen Parkplatz mit veralteter Technik. Wer die Innenstadt attraktiver für Besucher von außerhalb machen möchte, fängt am besten vor der eigenen Tür an - oder in diesem Fall auf dem benachbarten Parkplatz. Und das bitte so schnell wie möglich, bevor er es wieder vergisst.
Geboren 1984 in Dortmund, studierte Soziologie und Germanistik in Bochum und ist seit 2018 Redakteur bei Lensing Media.
