Thorsten Bleckmann hat in diesem Jahr wieder weniger Spargel verkauft als in den Jahren 2020 und 2021.

Thorsten Bleckmann hat in diesem Jahr wieder weniger Spargel verkauft als in den Jahren 2020 und 2021. © Foto Helga Felgenträger

Werner kaufen weniger Spargel: „Wieder auf dem Niveau von 2019“

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Die Spargelsaison ist vorbei, die Werner Landwirte ziehen Bilanz. In diesem Jahr hat das Interesse spürbar nachgelassen. Die Corona-Lockerungen, aber auch der Ukraine-Krieg tragen dazu bei.

Werne

, 22.06.2022, 05:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Spargel war in den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 beliebter als zuvor. Diese Erfahrung haben zumindest Thorsten und Claudia Bleckmann auf ihrem Werner Hof gemacht. In diesem Jahr, die Spargelsaison ist gerade zu Ende gegangen, sei die Nachfrage im Vergleich um ein Fünftel gesunken. „Wir bewegen uns jetzt wieder auf dem Niveau von 2018 oder 2019“, ordnet Claudia Bleckmann ein.

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Das hat verschiedene Gründe: Der deutlich höhere Anteil von Menschen, die im Homeoffice arbeiten, habe dazu beigetragen, dass mehr von ihnen selbst kochten. Aber auch die Preiserhöhung bei verschiedenen Produkten - der Spargelpreis sei gleichgeblieben - führe dazu, dass weniger Spargelfreunde kommen, andere nicht mehr ganz so häufig. „Bei uns ist das nicht ganz das große Problem. Wir hatten eine zehn Jahre alte Anlage, die ohnehin nicht mehr so viel Ertrag gebracht hat“, sagt Thorsten Bleckmann. Im kommenden Jahr kann auf der Nachfolgeanlage voraussichtlich wieder mehr geerntet werden.

Hohe Kosten treffen auch Landwirte

Der Ertrag ist also ähnlich wie in den Jahren vor der Pandemie, allerdings bleibt für den Hof Bleckmann natürlich dennoch weniger übrig. „Die Kosten für Energie, Dünger und eine hygienegerechte Unterbringung der Arbeiter sind exorbitant gestiegen“, unterstreicht der Landwirt. Die Kunden seien daran interessiert, dass die hohen Standards eingehalten werden, die beim billigeren Spargel aus dem Supermarkt nicht unbedingt gewährleistet seien, meint Claudia Bleckmann und freut sich über die Treue vieler Stammkunden.

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Als die Spargelsaison auf dem Hof Hönnemann an der Capeller Straße im April begann, waren die Preissteigerungen in Folge des Kriegs in der Ukraine bereits in aller Munde. Doch Heinrich Hönnemann gibt zu: „Wir hatten uns vorher nicht so viele Gedanken gemacht und waren etwas überrascht, dass sich das so niederschlägt.“ Traditionelles Ende der Spargelsaison ist der Johannistag am 24. Juni. Auf dem Hof Hönnemann hat man sich entschieden, am Sonntag (19. Juni) bereits den letzten Spargel zu verkaufen.

Stammkunden kommen seltener

Denn gerade unter der Woche hätten die Menschen schon merklich weniger Spargel gekauft als in den vergangenen Jahren. Am Wochenende sei es dagegen noch einigermaßen normal gelaufen. Einige Stammkunden, die man sonst sechs bis sieben Mal in der Spargelzeit sah, seien jetzt nur noch ein oder zwei Mal gekommen. „Wenn die Leute für andere Sachen mehr ausgeben müssen, verzichten sie eher mal auf Spargel“, musste Heinrich Hönnemann feststellen. Gespräche mit den Kunden hätten häufiger diese Tendenz erkennen lassen. Genaue Aussagen, wie viel weniger Spargel er in dieser Saison verkauft hat, kann Heinrich Hönnemann noch nicht treffen.

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