Rebekka Kämpfe organisiert die angekommenen Spenden für die Ukraine.

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Werner gründen Verein für Ukraine-Hilfe - und erhalten Angebote von der Nordsee

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Es begann mit einem Spendenaufruf in den Sozialen Medien und endete mit der Gründung eines Vereins. Organisatorin Rebekka Kämpfe ist von der Hilfsbereitschaft der Werner für die Ukraine überwältigt.

Werne

, 01.03.2022, 17:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Rebekka Kämpfe (34) ist überwältigt: „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Das haut mich vom Hocker. Es ist ein kleiner Lichtblick, dass es in diesen dunklen Zeiten noch Nächstenliebe gibt.“ Damit meint sie die Hilfe der Werner für Flüchtlinge aus der Ukraine. Damit das alles besser organisiert werden kann, wurde extra ein Verein gegründet.

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„Ich habe gemerkt, dass das alles irgendwie koordiniert werden muss. Da steckt viel mehr dahinter, als ich vorher gedacht hatte“, erklärt Kämpfe, die am Anfang nur einen Spendenaufruf in den Sozialen Medien gestartet hatte. Margarita Lebedkina, die privat die ersten Transporte aus der Ukraine nach Werne organisierte, nahm zu ihr Kontakt auf.

Whatsapp-Gruppe hatte nach zwei Tagen über 200 Mitglieder

Doch schnell erlangte alles eine gewisse Eigendynamik. Am Sonntagabend (27. Februar) kamen die ersten elf Ukrainer in Werne an, die auf mehrere Familien verteilt wurden. Kämpfe erstellte eine Whatsapp-Gruppe für hilfsbereite Werner. „Nach nicht einmal zwei Tagen hatte sie schon über 200 Mitglieder.“

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Daraufhin wurden für einzelne Bereiche wie Fahrten, Unterkünfte und Lagerarbeit einzelne Gruppen erstellt. Die drei Lager, in denen die Spenden gesammelt wurden, waren schnell voll und wurden zu klein.

Eines der vorigen Lager war voll mit Spenden. Deswegen musste ein neuer, größerer Lagerort gesucht werden.

Eines der vorigen Lager war voll mit Spenden. Deswegen musste ein neuer, größerer Lagerort gesucht werden. © Rebekka Kämpfe

Daraufhin musste ein neues, größeres Lager her. Gefunden wurde es in einer alten Gaststätte in Rünthe. Auf 300 Quadratmetern sollen dort Kleidungen und andere Spenden sortiert werden. „Wir brauchen unfassbar viele helfende Hände.“

„Wir könnten über 80 private Unterkünfte zur Verfügung stellen“

Die aus Werne organisierte Hilfsaktion sorgte schnell über die Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen. Über eine Facebook-Gruppe meldeten sich sogar Menschen von der Nordsee und baten Unterkünfte an. „Wir könnten über 80 private Unterkünfte zur Verfügung stellen.“

Rebekka Kämpfe (M.) steht mit den anderen Helfern im neuen Lager in Rünthe.

Rebekka Kämpfe (M.) steht mit den anderen Helfern im neuen Lager in Rünthe. © Rebekka Kämpfe

Erst einmal soll sich laut der Kreissprecherin der Linken aber auf Werne und das Umland beschränkt werden. In anderen Kreisverbänden werde Kämpfe nach Unterstützung fragen. Insgesamt seien circa 15 Personen, vor allem aus dem Parteiumfeld, an der Hilfsaktion beteiligt. „Wir sind aber für jeden offen“, betont die 34-Jährige. „Wir müssen alle zusammenarbeiten.“

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Um alles besser organisieren zu können, wurde ein nicht eingetragener Verein gegründet: „Akuthilfe Ukraine Werne und Umland n.e.V.“ Die Vorsitzenden sind Timafej Birukov, dem Mann von Margarita Lebedkina, und Dominik Karlisch vom Ortsverband der Linken.

Neben Geldspenden werden besonders Matratzen („Sogar Hotels unterstützen uns“) und Kleintransporter samt Fahrern benötigt. Kämpfe: „Viele Ukrainer stranden in Berlin. Mit Transportern könnte man sie abholen.“

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