Werner Eltern sind gegen die neuen Kitagebühren

Onlinepetition gestartet

Die Elternbeiträge für Kitas und den Offenen Ganztag in Werne sollen erhöht werden. Jetzt formiert sich Widerstand in der Elternschaft. Viele befürchten, dass die Erhöhung unterm Strich rund 30 Prozent für einige Familien ausmachen könnte.

WERNE

, 14.11.2016, 18:20 Uhr / Lesedauer: 2 min
Am Samstag 29. Oktober war es wieder so weit, in der Kita St. Benedikt fand die Holzwerkstatt von Frau Birgit Märker statt.  Das Vater-Kind Angebot war für Kinder ab sechs Jahren und wurde vom Familienzentrum Herbern angeboten. Die Kinder und Väter haben zusammen mit  Märker einen ?Safari-Jepp? gebaut und hatten viel Spaß dabei.

Am Samstag 29. Oktober war es wieder so weit, in der Kita St. Benedikt fand die Holzwerkstatt von Frau Birgit Märker statt. Das Vater-Kind Angebot war für Kinder ab sechs Jahren und wurde vom Familienzentrum Herbern angeboten. Die Kinder und Väter haben zusammen mit Märker einen ?Safari-Jepp? gebaut und hatten viel Spaß dabei.

Eigentlich hätte die Verwaltung die Elternbeiträge um 32,1 Prozent erhöhen müssen, um die gesetzlich vorgesehene Quote von 19 Prozent Elternanteil an den Gesamtbetriebskosten zu erreichen. Dies sei jedoch den Eltern nicht zuzumuten, weshalb es „nur“ drei Prozent mehr sein sollen – allerdings nicht einmalig, sondern pro Jahr.

Denn das Land Nordrhein-Westfalen lässt die Kindpauschalen, also die angenommenen Gesamtkosten pro betreutem Kind, in den kommenden drei Kita-Jahren ebenfalls um jeweils drei Prozent steigen. „Das ist nicht neu, bisher gab es eine jährliche Steigerung von 1,5 Prozent“, sagt Dominik Klute, Mitarbeiter im Jugenddezernat.

Die Kosten bleiben bei der Kommune

Problem: Das Land geht zwar von steigenden Gesamtkosten aus, der Anteil, den Land und Kommune tragen, bleibt jedoch unverändert – ebenso wie die Elternbeiträge. „Die Schere geht also weiter auseinander, und die Kosten trägt am Ende die Kommune“, sagt Klute.

Deshalb sei es in einigen Landkreisen durchaus üblich, die Elternbeiträge jährlich steigen zu lassen. Und genau diese Lösung favorisiert nun auch die Verwaltung. „Die Alternative wäre ja, die Beiträge ein paar Jahre zu belassen und dann drastisch zum Beispiel um zehn Prozent zu erhöhen.“

Steigerung unterm Strich bei 30 Prozent

Ob diese Erhöhung ähnlich wie die Steigerung der Kindpauschalen auf drei Jahre befristet ist, lässt Klute offen: „Erst mal haben wir da keine Befristung drin. Und wir wissen schließlich nicht, wie sich das Kinderbildungsgesetz weiter entwickelt.“

 

Neben den drei Prozent Steigerung soll zudem das erste Geschwisterkind künftig mit 25 Prozent zu Buche schlagen. „Mir haben bereits Eltern mitgeteilt, dass das für sie im Grunde eine Steigerung von 30 Prozent im Vergleich zu den aktuellen Beiträgen ist“, erklärt Tim-Oliver Neumann, neuer Vorsitzender des Jugendamtselternbeirates und als solcher quasi die „Stimme der Werner Eltern“.

Eltern starten Onlinepetition gegen Erhöhung

Wobei Neumann zwar gewählt, aber noch nicht durch den Rat legitimiert ist. „Deshalb ist es schwierig für mich, in der Sache Auskunft zu geben, da ich die Details noch nicht kenne.“ Neumann versprach aber, dass der städtische Elternbeirat sein Mandat ausüben und die Interessen der Eltern vertreten wolle.

Neumanns Vorgängerin ist Stephanie Börger, die auch im Arbeitskreis involviert war, der die Beitragsanpassungen ausgearbeitet hat. „Als beratende Teilnehmerin durfte ich diesem Gremium beisitzen und konnte meine Meinung – ganz im Sinne der Eltern – auch formulieren“, teilte sie unserer Redaktion per E-Mail mit. Und weiter: „Der Stadtelternrat ist gegen eine Erhöhung der Beiträge.“

Über Facebook und die Plattform „Change.org“ haben Eltern mehrerer Werner Kitas bereits eine Onlinepetition gegen die geplante Beitragserhöhung gestartet. Außerdem sollen ab Dienstag Unterschriften in den Einrichtungen gesammelt werden.

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