Warum Wernes Reggae-Musiker Toni Tuklan (49) nun häufiger nach Nigeria reist
Sprecher des Königs
Musiker, Fußballtrainer - und nun Onu-Obi. Toni Tuklan hat jetzt ganz offiziell eine neue Aufgabe. Und die ist königlich - genauso wie die Zeremonie auf dem Partyboot in der Marina Rünthe.

Toni Tuklan (l.) wurde am Samstag zum Onu-Obi des nigerianischen Stammeskönigs Jeff Mafiana ernannt. © Toni Tuklan
Da steigst du als ganz normaler Typ aufs Partyboot in der Marina Rünthe und kommst nach einer Fahrt über den Kanal als frisch gekürter Onu-Obi zurück. Passiert nicht alle Tage - ist aber nicht nur deshalb etwas Besonderes.
„Es fühlt sich super an, einfach großartig“, sagt der Werner Reggae-Musiker Toni Tuklan. Für den 49-Jährigen war der vergangene Samstag ein ganz spezieller Tag. Denn seither ist Tuklan ganz offiziell „Mund des Königs“ (Onu-Obi) seines nigerianischen Heimatstamms Agba im 28.000 Einwohner zählenden Dorf Onicha Olona.
Traditionelle Zeremonie
Dessen Stammesoberhaupt Jeff Mafiana weihte Tuklan am Samstag bei einer traditionellen Zeremonie zu seinem Sprecher. Eine große Ehre für Tuklan, der sich im Gespräch mit unserer Redaktion stolz und dankbar zeigt.
„Ich habe Gratulationen aus der ganzen Welt bekommen. Von meinen Fußballkollegen hier und Leuten aus meiner Heimat - über alle möglichen Social-Media-Kanäle. Das war aufregend. Ich muss jetzt erst einmal ein bisschen zur Ruhe kommen“, sagt Tuklan.
100 Leute auf dem Partyboot
Rund 100 Leute - darunter auch Wernes Bürgermeister Lothar Christ - hatten die Zeremonie am Samstag verfolgt. „Ein paar Leute, die zu spät da waren und das Boot verpasst haben, haben sogar am Ufer gewartet, um mir später zu gratulieren“, so Tuklan.
Für ihn sei seine neue Aufgabe eine große Herausforderungen - die er aber gerne annehme. „Ich werde jetzt etwas öfter nach Nigeria reisen müssen als zuletzt. Schließlich muss ich für den König da sein. Vor allem, wenn er andere Könige empfängt“, erklärt Tuklan.
Ein moderner König
Er bleibe aber selbstverständlich in Werne wohnen: „Jeff Mafiana ist ja ein moderner König. Wir können vieles über Whatsapp oder in Videokonferenzen besprechen. Ich freue mich riesig auf meine neue Aufgabe“.
Am Freitag hatte König Mafiana bereits mit seiner Frau Rosemary Ngozi Wernes Bürgermeister Lothar Christ einen Besuch im Stadthaus abgestattet. Er wolle kulturelle Brücken bauen, sagte Mafiana. Und Freundschaften zu anderen Städten schließen, um voneinander zu lernen.
Für ein multikulturelles Miteinander
Das sei ihm nicht zuletzt deswegen wichtig, weil er sein Dorf modernisieren und neue Strukturen schaffen möchte - sondern auch, um Vorurteile abzubauen und für ein friedliches multikulturelles Miteinander zu werben.
Auch das wird nun wohl noch mehr als bisher in den Aufgabenbereich des Werner Reggae-Musikers fallen, der seine Wurzeln - wie er betont - trotz seiner Verbundenheit zur Lippestadt nie habe abreißen lassen. Und das werde auch so bleiben, verspricht der neue Onu-Obi.