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Verstärkte Kontrollen am Sim-Jü-Wochenende? So reagieren Ordnungsamt und Polizei
Coronavirus in Werne
Das Sim-Jü-Wochenende ist für viele Werner mit traditionellen Treffen verbunden. Das ist trotz der Kirmes-Absage und steigender Corona-Zahlen zu erwarten. So reagieren das Ordnungsamt und die Polizei.
Kirmes-Freitag den Kegel-Club treffen. Kirmes-Samstag mit der gesamten Familie über Sim-Jü schlendern und danach der Abschluss in einer Kneipe. Für viele Werner ist das Sim-Jü-Wochenende schon seit Jahren, vielleicht seit Jahrzehnten, mit festen Traditionen verbunden.
Auch wenn in diesem Jahr gar keine Kirmes-Veranstaltung in Werne stattfindet und Sim-Jü erstmals in der mehr als 650-jährigen Geschichte abgesagt und der Kreis Unna zum Risikogebiet wurde, ist mit Zusammenkünften am kommenden Wochenende in der Innenstadt zu rechnen. Eben der Tradition wegen.
Verstärkte Kontrollen am eigentlichen Sim-Jü-Wochenende
Schon bei der jüngsten Ratssitzung stellten einige Politiker deshalb die Frage, wie sich das Ordnungsamt der Stadt Werne vor dem Missachten der Corona-Regeln am Sim-Jü-Wochenende oder gar größeren Zusammenkünften wappnen will. Klar ist, dass die Mitarbeiter des Ordnungsamtes gemeinsam mit der Polizei, dem Sicherheitsdienst BAK sowie Mitarbeitern vom Jugendamt sowie Streetworkern Präsenz zeigen und verstärkt Kontrollen in der Innenstadt und den Außenbereichen durchführen werden.
Dabei liegt das Augenmerk neben der Einhaltung der neuen Corona-Regeln auf möglichne Treffen von Jugendgruppen, wie Kordula Mertens, Leiterin des Ordnungsamtes der Stadt Werne, erklärt. „Wir besprechen gerade, an welchen Tagen und Zeiten wir verstärkt kontrollieren werden, wann eventuell alternative Treffen geplant sind, obwohl es in diesem Jahr keine Veranstaltung gibt.“
Revierderby könnte viele Bürger in die Stadt locken
Dazu zählen etwa der Freitag- und Samstagabend. Dies seien Tage, an denen viele Freunde und Familien sich zur Sim-Jü-Kirmes treffen würden. Zudem könnte das am Samstagabend anstehende Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 dafür sorgen, dass viele Bürger sich zum gemeinsamen Fußballgucken treffen könnten.
Entsprechende Kontrollen werde es demnach in den Kneipen in Werne geben. „Wir haben aber auch schon von einigen Fans gehört, dass sie lieber in kleiner Runde zuhause gucken, anstatt in die Stadt zu tingeln“, erzählt Mertens. Auch das Einhalten der Maskenpflicht, die nun in Teilen der Innenstadt gilt, sowie die neuen Kontaktregeln (Treffen von maximal fünf Personen) werden rund um das eigentliche Sim-Jü-Wochenende verstärkt überprüft.
Darüber hinaus fokussieren sich die Ordnungshüter laut Mertens auf den Sim-Jü-Dienstag. „Da ist normalerweise schon ab morgens viel in der Innenstadt los, weil die Schüler der weiterführenden Schulen schulfrei haben. Auch in diesem Jahr haben sie frei, auch wenn keine Sim-Jü stattfindet.“
Verstöße können teuer werden
Bei den Kontrollen arbeitet das Ordnungsamt der Stadt Werne wie in der Vergangenheit mit der Polizei zusammen. „Wir werden nicht mehr oder weniger als an anderen Wochenenden auch kontrollieren, ob sich die Bürger an die Regeln halten. Jedem muss klar sein, dass wir uns mitten in der Corona-Pandemie befinden. Wir können weiter nur appellieren, dass sich die Bürger an die Coronaschutz-Verordnung halten. Und die gilt natürlich auch am Sim-Jü-Wochenende, ob es nun eine große Tradition gibt oder nicht“, erklärt Christian Stein, Pressesprecher der Polizei des Kreises Unna.
Man sei aber „auf alle Eventualitäten vorbereitet“, falls es doch zu alternativen Partys in Werne kommen sollte. Wer sich nicht an die verschärften Regeln hält, muss mit einem Bußgeld rechnen. Und das kann teuer werden: Wer sich beispielsweise im öffentlichen Raum mit mehr als den erlaubten fünf Personen trifft und erwischt wird, zahlt 250 Euro. Das gilt für jede beteiligte Person.