
© Felix Püschner
Unfall-Hotspot: Kreisverkehr am Bahnhof Werne wird schon bald umgebaut
Unfälle in Werne
Er ist der Unfall-Hotspot Nummer 1 in Werne und soll schon in wenigen Wochen umgebaut werden: der Kreisverkehr zwischen Bahnhofstraße, Ottostraße und Capeller Straße in Werne.
16 Verkehrsunfälle hat es am Kreisverkehr Ottostraße/Bahnhofstraße/Capeller Straße seit 2014 gegeben. In allen Fällen, so Adrian Kersting, Leiter des Betriebszweigs Straßen und Verkehr der Stadt Werne, sei es zu Zusammenstößen von Fahrradfahrern mit Autos gekommen. Das hatte eine Verkehrsuntersuchung Ende 2020 ergeben. Seither ist klar: Der Kreisverkehr ist ein Unfallhäufigkeitspunkt. Und er wird noch in diesem Jahr umgebaut.
„Die Stadt Werne hat in einer Ende 2020 beauftragten Verkehrsuntersuchung feststellen lassen, dass die Verkehrsteilnehmer im Kreisverkehr zu wenig ausgelenkt werden und somit die Aufmerksamkeit auf die Randbereiche, wo Fußgänger und Radfahrer queren, minimiert ist“, heißt es von Kersting auf Anfrage. Die fehlende Auslenkung sorge dafür, dass Fahrradfahrer, die vom Bahnhof Richtung Ottostraße fahren, zu schnell den Kreisverkehr durchquerten. Mit fehlender Auslenkung ist gemeint, dass die Verkehrsteilnehmer wie an der Ottostraße fast geradewegs durch den Kreisverkehr fahren können, ohne dass die Mittelinsel ein Hindernis darstellt, das sie zum Abbremsen zwingen würde. Die quer angeordneten Fußgängerüberwege sorgten für Verkehrsteilnehmer auf der Bahnhofstraße für ein Abbremsen, dann werde durch fehlende Auslenkung geradeaus weitergefahren.
Umgehungswege am Kreisverkehr fallen noch vor Herbst weg
Um den Kreisverkehr unfalltechnisch zu entschärfen, soll noch vor dem Herbst 2021 mit den Bauarbeiten begonnen werden. „Hier werden die Tangenten und Fußgängerüberwege angepasst“, so Kersting. Die sogenannten Bypässe - die Fahrspuren, auf denen Rechtsabbieger den Kreisverkehr umgehen können - sollen aufgegeben werden. Dadurch sollen die Auslenkung der Verkehrsteilnehmer und die Aufmerksamkeit erhöht werden. Und auch die Mittelinsel wird verbreitert um Auto- und Radfahrer zum aufmerksameren und langsameren Fahren zu zwingen.
Stand jetzt geht die Stadt Werne von einem überschaubaren Kostenpunkt aus, da es sich nicht um großflächige Eingriffe in den Tiefbau handele. „Da es sich hier um eine Kreisstraße handelt, wird ein Großteil der Umarbeitungskosten über den Kreis getragen. Der Rest wird aus dem Unterhaltungshaushalt der Stadt Werne getragen. Genaue Zahlen liegen aufgrund des Planungsstandes nicht vor“, so Kersting.
2017 und 2020 kam es in dem Kreisverkehr mit je 4 zu den meisten Unfällen seit 2014. 2014 selber haben sich dort 3 Unfälle ereignet, 2015 und 2019 je zwei. 2016 hatte es einen Unfall gegeben, in 2018 keinen. Die Daten aus dem laufenden Jahr 2021 sind laut Stadt Werne noch nicht bekannt. Der Kreisel an der Ottostraße war jüngst erst wieder im Rahmen des neuen Unfallatlasses als Unfallschwerpunkt in Werne aufgefallen. In 3 Fällen war ein Auto- mit einem Radfahrer zusammengestoßen, in einem Fall erfasste ein Autofahrer einen Fußgänger. Laut Altas war der Abschnitt der Bahnhofstraße zwischen Penningrode und Ottostraße 2020 insgesamt ein neuralgischer Unfallabschnitt.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
