Turnen und Feiern: Die Damen-Riege des VfL Werne

Evenkamp-Serie

Wenn die Evenkämper Turnschwestern aus dem Urlaub zurück waren, hatte Übungsleiter Egon Bauer (heute 89) wieder seine Last, den Sportlerinnen die Pfunde abzutrainieren. "Ich habe im Urlaub mal fünf Kilo zugenommen", erzählt Anita Maleike (heute 81). Sie blickt auf die Zeit mit der Damen-Riege des VfL Werne zurück.

EVENKAMP

, 27.08.2016, 04:21 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Damen-Riege des VfL-Werne: 1. Reihe v. l. Anne Krembel, Elisabeth Schwichtenhövel, Margret Rösner und Emmi Vogt. 2. Reihe: Ilse Stickdorn, Anni Schneider, Erika Beermann, Anita Maleike und Else Wiebusch. 3. Reihe: Henni Haag, Rosemarie Pelster, Waltraud Massing, Anneliese Naumann und Ulla Schaaf. In der letzten Reihe steht Vorturner Egon Bauer.

Die Damen-Riege des VfL-Werne: 1. Reihe v. l. Anne Krembel, Elisabeth Schwichtenhövel, Margret Rösner und Emmi Vogt. 2. Reihe: Ilse Stickdorn, Anni Schneider, Erika Beermann, Anita Maleike und Else Wiebusch. 3. Reihe: Henni Haag, Rosemarie Pelster, Waltraud Massing, Anneliese Naumann und Ulla Schaaf. In der letzten Reihe steht Vorturner Egon Bauer.

Anita Maleike ist Mitbegründerin der Turngruppe von 1960, die auch nach 56 Jahren existiert und bei der sie auch heute noch mitmacht. Training ist seit eh und je mittwochs in der Barbara-Turnhalle. Über Jahrzehnte war Egon Bauer, Geräteturner des TV Werne, ihr Übungsleiter.

Der Drang nach Bewegung und der Ehrgeiz, eine gute Figur zu behalten, führte die jungen Frauen damals zusammen, erinnert er sich. Damals fehlte dem Evenkämper Verein ein Übungsleiter. „Sonst hätten sie die Gruppe nicht eröffnen können“, blickt Bauer zurück.

FOTOSTRECKE
Bildergalerie

Evenkamp-Serie: Damen-Riege von Eintracht Werne

Wenn die Evenkämper Turnschwestern aus dem Urlaub zurück waren, hatte Übungsleiter Egon Bauer (89) wieder seine Last, den Sportlerinnen die Pfunde abzutrainieren. „Ich habe im Urlaub fünf Kilo zugenommen“, erzählt Anita Maleike (81) von der Damen-Riege, Eintracht Werne.
26.08.2016
/
Zuerst trainierten die Damen an den Geräten und anschließend wurde gespielt. Trainer Egon Bauer hatte immer Musik dabei.© Foto: Familienalbum Maleike
Zum 50-Jährigen des VFl baten die Damen zur Vorstellung: 1. Reihe: v.l. Hanne Edeling, Anita Maleike, Anneliese Naumann, Gerda Schaut, Margret Aldenhövel, Elisabeth Schwichtenhövel. 2. Reihe v. l.: Rosemarie Pelster, Helga Brickenkamp, Ursula Hubracht, Egon Bauer, Erika Beermann, Bärbel, Bärbel Geißler, Elisabeth Collet.
3.Reihe: v.l. Renate, Else Wiebusch, Marlies Adolph, Renate Beyer, Christa Hasse, Karin Geißler, Name fehlt, Irmgard Attemeyer und Anne Krembel.© Foto: Familienalbum Maleike
In den Vereinsfarben Grün-Weiß traten die Sportlerinnen beim VfL-Jubiläum 1977 im Lippestadion auf. 1. Reihe: (v. l.) Elisabeth Schwichtenhövel, Anita Maleike, Gerda Schaut (4.v.l.), Erika Beermann, Else Wiebusch. 2. Reihe: (v.l.) Renate, Anne Krembel, Rosemarie Pelster, Marlies Adolph, Helga Brickenkamp, Ursula Hubracht, Waltraud Massing, Anneliese Naumann, Karin Geißler, Margret Rößner, Christa Hasse (3.v.r.), Erika Kesting und Elisabeth Collet.© Foto: Familienalbum Maleike
Nach dem Turnen gab es manches Mal etwas zu feiern: Im Bild Elisabeth und Hubert Schwichtenhövel.© Foto: Anita Maleike
Die Damen-Riege des VfL-Werne: 1. Reihe v. l. Anne Krembel, Elisabeth Schwichtenhövel, Margret Rösner und Emmi Vogt. 2. Reihe: Ilse Stickdorn, Anni Schneider, Erika Beermann, Anita Maleike und Else Wiebusch. 3. Reihe: Henni Haag, Rosemarie Pelster, Waltraud Massing, Anneliese Naumann und Ulla Schaaf. In der letzten Reihe steht Vorturner Egon Bauer.© Foto: Kryzanowski
An der Kletterwand üben sich: v.l. Anne Krembel, Anneliese Naumann, Anni Schneider, Anita Maleike, Margret Rösner, Ilse Stickdorn und Waltraud Massing.© Foto: Kryzanowski
Die Brücke: Egon Bauer gibt Hilfestellung.© Foto: Anita Maleike
Auch Karneval feierte die Damen-Riege: Hahn im Korb Übungsleiter Egon Bauer und links mit unter den Frauen Kurt Maleike.© Foto: Familienalbum Maleike
In Feierlaune: (v.l.) Anita Zöllner (l.), Henni Haag (3.v.l.), Anita Maleike (2.v.r.) und Ulla Schaaf (r.).© Foto: Familienalbum Maleike
Ein Bild aus früher Zeit: Die Turnerinnen bei der VfL-Veranstaltung "Lippe in Flammen".© Foto: Familienalbum Maleike
Gerne treffen sich die Frauen zum Pröhlken halten: (v.l.) Ursula Hubracht, Anita Maleike, Egon Bauer, Anne Krembel, Elisabeth Schwichtenhövel und Hanne Edeling.© Foto: Helga Felgenträger
Ihren 80. Geburtstag feierte Anita Maleike mit ihren Turnschwestern im Kleingartenverein am Bellingholz: v. l. Elis Collet, Renate Gase,Inge Sieke, Gerda Sikorski, Annette Backhove, Marion Biegel. 2. Reihe: Marga Bonenkamp, Rieke Rommerskirch, Anita Maleike, Marianne Goßling, Erika Beermann, Übungsleiterin Elke Kossowski, Anita Zöllner. Nicht anwesend: Irene Wroblewska, Kornelia Middrup und Übungsleiterin Kirsten Schulz.© Foto: Anita Maleike
Henni Haag gehört zu den Gründungsmitgliedern.© Foto: Helga Felgenträger
Regelmäßig trifft sich die Damen-Riege (im Bild v.l. Anne Krembel, Anita Maleike und Henni Haag) zum Pröhlken halten in der Stadt.© Foto: Helga Felgenträger
Schlagworte

"Mehr gefeiert als geturnt"

Bis zu 35 Frauen zählte die Damen-Riege einst. Heute sind von der alten Truppe nur noch wenige dabei. „Einige sind weggezogen, zu alt oder gestorben“, sagt Anita Maleike. Auch der Zusammenschluss des Vereins mit der BSG Rother zu Eintracht Werne habe 2007 zu Austritten geführt.

„Wir haben mehr gefeiert als geturnt“, erzählt Elisabeth Schwichtenhövel (70) scherzhaft. Die gebürtige Evenkämperin ist den Wernern noch als Trainerin der Tanzgruppe „Sweet Generation“ in Erinnerung. „Mittwochs musste sich bei uns kein Besuch anmelden“, sagt sie. Die Sportstunde war ihr heilig.

Nach dem Feiern stiegen die Preußen ab

Nach dem Turnen kehrten die Frauen in die Gaststätte Rother, bei Erna Klug oder in den Sportlertreff ein. „Mein Sohn nannte uns die Doornkaat-Frauen“, sagt Anita Maleike schmunzelnd. Die Damen-Riege war unternehmungslustig. An ihren ersten Ausflug erinnern sie sich gut: Es ging nach Herbern zu „Hugo im Dahl“.

Zufällig feierten dort die Fußballer des SC Preußen Münster. Die Gaudi war groß. „Später stiegen sie ab und wir sollten schuld gewesen sein“, sagt Hanne Edeling (76) und lacht.

Auch wenn die meisten der alten Riege nicht mehr beim Turnen dabei sind, so treffen sich die „Evenkämper Mädels“ einmal in der Woche in der Stadt und plaudern über alte Zeiten. „Der Evenkamp war ein Herz und eine Seele“, schwärmt die ehemalige Turnerin Anne Krembel (74).

Chronik der Damen-Riege
Die Damen-Riege des VfL Werne 27, heute Eintracht Werne, gründete sich 1960. Übungsleiter war viele Jahrzehnte Egon Bauer. Danach folgte Angelika Zielonka. Heute trainiert Kirsten Schulz die Frauen in der Barbara-Turnhalle. Treffen ist immer noch mittwochs. Zum 50-Jährigen des VfL Werne 27 trat die Damen-riege im Lippestadion am Fischerhof auf.

Erinnerungen gesucht

Es gibt kaum einen Stadtteil in Werne, in dem die Menschen mit so viel Herzblut über alte Zeiten sprechen. Die Evenkämper waren stolz auf ihren Bezirk. Wir möchten die alten Zeiten wieder aufleben lassen und freuen uns, wenn Sie uns Ihre Geschichte erzählen und uns alte Fotos zur Verfügung stellen: Wer erinnert sich noch an „Lippe in Flammen“?

Schreiben Sie eine E-Mail an Helga.Felgentraeger@mdhl.de oder rufen Sie uns an unter Tel. (02389) 98 29 10.

Die Evenkamp-Serie
Die Kolonie im Evenkamp: Als der Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein (Osnabrück) 1911 die Zechensiedlung baute, nahm die Bevölkerung in der alten Bauerschaft explosionsartig zu. Aufgrund der Einwanderungswelle der Bergarbeiter entwickelte sich eine Infrastruktur – um die die jetzigen Evenkämper die früheren Bewohner heute noch beneiden.

Mit dem jüngsten Abriss der 100 Jahre alten Weihbachschule an der Stockumer Straße ist wieder ein Stück Evenkamp verloren gegangen. Aus diesem Anlass blicken wir auf die Geschichte der einstigen Kolonie zurück und stellen in loser Reihenfolge Zeitzeugen der Bergarbeitersiedlung vor.

Jetzt lesen

Jetzt lesen

Schlagworte: