Trauerhalle Werne privatisiert: Attraktivität soll steigen, aber auch die Nutzungs-Gebühr
Friedhofs-Gebäude
Die bisher von der Stadt betriebene Trauerhalle/Kapelle auf dem Werner Friedhof geht in die Hände des Bestattungshauses Lünebrink über. Das plant Investitionen, aber auch Preis-Erhöhungen.

Die Friedhofskapelle am Südring ist in die Jahre gekommen. Der neue Betreiber, das Bestattungshaus Lünebrink, will vor allem die verzogenen und schlecht schließenden Türen ersetzen. © Jörg Heckenkamp (A)
In einem ersten Schritt wollen für 50.000 bis 70.000 Euro investieren“, sagt Torsten Lünebrink (45) vom gleichnamigen Bestattungshaus. Die Übernahme der Gebäude, also Kapelle und Abschiedsräume auf dem Friedhof am Südring, ist ab 1. Mai gültig.
Eines der dringendsten Renovierungs-Vorhaben sei der Austausch der alten, verzogenen Türen. „Weiterhin sind die Sanierung der WC-Anlage, Erneuerung des Vorplatzes und des Aufbahrungsraumes geplant“, sagt Lünebrink.

Auf gute Zusammenarbeit. Pfarrdechant Jürgen Schäfer (l.) und Bestatter Torsten Lünebrink hoffen auf eine gedeihliche Zusammenarbeit. © Jörg Heckenkamp
Diese Investitionen würden sich dann auch in den Nutzungsgebühren widerspiegeln. „Aber erst nach der Renovierung“, sagt Lünebrink. Wie hoch die Steigerung ausfällt, könne er noch nicht sagen. Aber im Umkreis seien die Gebühren in der Regel höher als in Werne. So kostete die Nutzung von Trauerhallen zwischen 200 und 250 Euro.
Schon jetzt gebe es Preisanpassungen, „aber nur, um die bisher krummen Beträge auf- oder abzurunden“, sagt der 45-Jährige. So schlage die Nutzung der Trauerhalle nun mit 150 Euro zu Buche (vorher 140,71 Euro), die Gebühr für die Kabine sinkt etwa von zuvor 75,77 Euro auf jetzt glatte 75 Euro.
Pachtvertrag mit Bestatter Lünebrink läuft über 99 Jahre
Der Übergabe des Gebäudes in private Hände per Pachtvertrag über 99 Jahre „war kein leichtes Stück Arbeit“, sagt Pfarrdechant Jürgen Schäfer von der katholischen Christophorus-Gemeinde, der der Friedhof am Südring gehört.
Man habe die Belange von vier beteiligten Parteien - Bistum Münster, Kirchengemeinde St. Christophorus, Stadt Werne, Firma Lünebrink - unter einen Hut bekommen müssen.
„Nun rund um die Uhr erreichbar“
Das sei mit Wirkung zum 1. Mai gelungen. Für die Angehörigen ergäben sich nicht nur durch eine schönere Gestaltung der Traueranlage Vorteile. „Ein privater Bestatter ist rund um die Uhr erreichbar“, sagt Schäfer.
Vorher sei die Stadt Werne Ansprechpartner gewesen, mit den entsprechend eingeschränkten behördlichen Öffnungszeiten.
Torsten Lünebrink und Pfarrdechant Schäfer versichern, dass auch alle anderen Bestatter wie bisher Zugang zu den Räumen hätten. „Für die Angehörigen ändert sich eigentlich gar nichts“, sagt Lünebrink, dessen Sohn Zlat das Bestattungs-Unternehmen in die sechste Generation führt.
- Bestattungen sind wie bisher möglich, in der Regel werktags von 9 bis 15 Uhr, in Ausnahmefällen auch samstags.
- Die Friedhofskapelle plus angrenzende Räume bleiben wegen einer Grundreinigung am 10. und 11. Mai geschlossen.