Auf dem Friedhof in Stockum gibt es bald eine neue Bestattungsform

© Andrea Wellerdiek

Auf dem Friedhof in Stockum gibt es bald eine neue Bestattungsform

rnFriedhof Stockum

Bestattung unter dem Baum: Im Zuge der Neugestaltung des Friedhofes in Stockum gibt es – wohl ab Mai – eine neue Bestattungsform. Eine Baumgrabstätte wird auf dem Friedhof angelegt.

von Andrea Wellerdiek

Stockum, Werne

, 25.03.2019, 16:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Feuer- oder Seebestattung, Friedwald oder Baumbestattung – es gibt immer mehr Formen der Beisetzung. Diesem Trend kommen die Verantwortlichen der Friedhofsverwaltung in Stockum nach. Im Zuge der Umgestaltung werden hier Baumgrabstätten errichtet. Ende April sollen diese fertiggestellt sein, sagt Michael Laschitza von der Friedhofsverwaltung.

„Als wir Ende 2018 über die Überarbeitung des Friedhofs gesprochen haben, war klar, dass wir diese neue Form mit aufnehmen wollen. Dann sind wir auf der sicheren Seite, wenn diese Form nachgefragt wird“, erklärt Laschitza. Rund 85.000 Euro kostet die Stadt die neue Grabstätte auf dem Friedhof am Werthweg.

Keine anonymen Beisetzungen

Etwa 30 Beisetzungen als Einzel- und Gemeinschaftsgrab seien auf der neu eingerichteten Fläche möglich. Die Urnen werden dabei zwischen den Platanen links vom Haupteingang aus gesehen in die Erde gelassen. Stelen, auf denen Bronzetafeln mit den Namen und Daten der Verstorbenen zu sehen sein werden, werden dort installiert. Anders als die Beisetzung in einem Friedwald sollen die Grabstätten hier nicht anonym bleiben, erklärt Laschitza.

Die neue Form ist aber deutlich pflegeleichter als ein klassisches Grab. Dabei würde der finanzielle Aspekt keine Rolle spielen. „Es ist eine Bestattungsform, die sich im Laufe der Jahre entwickelt hat. Es ist eben nicht herkömmlich“, sagt Laschitza.

Die Beisetzung in der neuen Form koste rund 1722 Euro (pflegefrei). Zum Vergleich: Eine Erdbestattung schlägt auf dem Friedhof Stockum mit 1763 Euro zu Buche – die Pflege ist dabei nicht inklusive.

Die schmalen Wege zwischen den Grabreihen stören viele Besucher.

Die schmalen Wege zwischen den Grabreihen stören viele Besucher. © Andrea Wellerdiek

Langfristige Umgestaltung zwischen den Grabreihen

Mit der Neugestaltung des Friedhofs ist auch eine langfristige Veränderung zwischen den Grabstätten auf dem neuen Teil des Friedhofs (also vom Haupteingang aus gesehen ab der Trauerhalle) verbunden. Die schmalen Wege zwischen den Gräbern, die mit einem Rollator nur schwer zu begehen sind, sollen verschwinden.

„Wenn wir dort künftig Beisetzungen in Kopf-an-Kopf-Lage durchführen, kann ein Weg entfallen“, sagt Michael Laschitza. Allerdings sind das Planungen in etwa zehn Jahren. Denn die Nutzungsdauer von 30 Jahren und die genauso lange Ruhezeit sei bei einigen Gräbern noch nicht verstrichen, so Laschitza weiter. Nur eine Umbettung der Gräber könnte das Problem lösen. „Und das geht natürlich nicht.“