Am 19. Juni dieses Jahres hatte ein Radfahrer in Hamm - unweit des Allee-Centers - einen leblosen Körper ohne T-Shirt im Teich des Nordringparkes gefunden. Wie sich damals schnell herausstellte, handelte es sich dabei um einen 23 Jahre alten Mann aus Werne, der leblos auf dem Wasser schwamm. Eine Tauchergruppe barg den Mann, eine herbeigerufene Notärztin konnte allerdings nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Damals gingen die Beamten der Polizei von einem Unglücksfall aus. Der Nordlippepark in Hamm ist laut dem Hammer Polizeisprecher Hendrik Heine ein bekannter Treffpunkt für Mitglieder der dortigen Betäubungsmittelszene. Laut Polizei soll der Werner kein festes Mitglied dieser Szene gewesen sein, er habe sich dort aber immer mal wieder aufgehalten.
Dass Fremdeinwirkungen - darunter Mord - zum Tod des Mannes geführt haben können, dazu habe es damals laut Polizei keine Anhaltspunkte gegeben. Etwa habe der Körper keine Stichverletzungen oder Ähnliches aufgewiesen. Aber auch für die Theorie, dass der Mann freiwillig zum Baden in den Teich gegangen sein könnte, hatte die Staatsanwaltschaft Dortmund damals keine Indizien.
Um die Todesursache zu finden, führte die Staatsanwaltschaft Dortmund eine toxikologische Untersuchung durch - auch um zu schauen, ob konsumierte Drogen möglicherweise zum Tod des Mannes geführt haben könnten. Doch die Ergebnisse ließen Monate auf sich warten.
Befunde können Tod nicht erklären
Am Montagmorgen (21. November) teilte die Staatsanwaltschaft nun auf erneute Anfrage das Ergebnis der toxikologischen Untersuchung mit. „Bei dem Verstorbenen konnten Kokain sowie Spuren von zwei Arzneimitteln gegen Epilepsie nachgewiesen werden. Diese Befunde seien nicht geeignet, den Tod zu erklären, jedoch können diese Stoffe zu einer zentralen Dämpfung führen, die ein Hineingeraten in das Wasser begünstigen können“, teilt Staatsanwältin Maribel Andersson mit.
Unter dieser „zentralen Dämpfung“, so Andersson, könne man verstehen, dass der Mann körperlich nicht mehr in der Lage gewesen sein könnte, sich aus dem Wasser zu retten und entsprechend neben sich gestanden haben könnte. Doch die genaue Ursache für den Tod des Mannes aus Werne habe man damit abschließend nicht klären können. „Die toxikologische Untersuchung hat nichts Greifbares ergeben.“
Mit diesem Ergebnis sei der Fall nun abgehakt, so Andersson. Zumal man auch keine Anhaltspunkte für ein mögliches Fremdverschulden habe. „Wir haben alles untersucht, was geht.“ Man wisse aber auch nicht, ob es ein Fremdverschulden gegeben habe.
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