
Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat eine toxikologische Untersuchung angeordnet. © Markus Hanneken
Toter Werner (23) in Hamm: Staatsanwaltschaft führt toxikologische Untersuchung durch
Leichenfund in Hamm
Mehr als eine Woche nachdem ein toter Werner in Hamm aufgefunden worden ist, hat die Staatsanwaltschaft Dortmund sich nun zur Durchführung einer toxikologischen Untersuchung entschieden.
Im Falle des tot in einem Stadtteich in Hamm aufgefundenen Mannes aus Werne führt die Staatsanwaltschaft Dortmund nun eine toxikologische Untersuchung des Leichnams durch. Das teilte die Staatsanwaltschaft Dortmund auf Anfrage mit. Damit wollen die Ermittler unter anderem herausfinden, ob Drogen für den Tod des 23-Jährigen mitverantwortlich gewesen sein könnten.
Eine der bisherigen Theorien, dass der Mann mit somalischer Staatsbürgerschaft zum Baden in den Teich im Nordringpark nahe des Allee-Centers gegangen sein könnte, kann die Staatsanwaltschaft auch nicht bestätigen. „Wir haben schlicht keine Anhaltspunkte dafür“, erklärt Staatsanwältin Alina Dreier am Dienstagmorgen (28. Juni) am Telefon. Bisher habe man in dem Fall keine Zeugen ermitteln können. Alles, was man bisher sagen könne, ist, dass man den Mann verstorben in dem Teich gefunden habe. „Wie er darein gekommen ist, was im Vorfeld passiert ist, ist reine Spekulation, an der wir uns nicht beteiligen wollen“, so Dreier.
Staatsanwaltschaft: „Keine greifbaren Anhaltspunkte“
Auch Fremdverschulden könne man erst ausschließen, wenn man mit allen Maßnahmen durch sei. „Es gibt zumindest momentan keine greifbaren Anhaltspunkte, keine Verletzungen wie Stichverletzungen. Wir müssen erst alle Untersuchungen abwarten, um das ausschließen zu können.“ Momentan stehe ein Kapitaldelikt - dazu gehört auch Mord - nicht „dringend“ im Raum. Doch bis die Ergebnisse der toxikologischen Untersuchung vorliegen, könnten noch weitere sechs Wochen ins Land gehen. „Die Labore sind alle überlastet“, so Dreier. Und Fälle, in denen eine Mordkommission eingerichtet worden sei und die schneller bearbeitet werden müssten, hätten Vorrang.
Am frühen Morgen des 19. Juni (Sonntag) hatte ein Radfahrer den leblosen Körper des 23-Jährigen in dem Teich gefunden. Die Polizei hatte daraufhin unter anderem ein T-Shirt am Ufer des Teiches gefunden. Der Leichnam selber soll laut Polizeisprecher Hendrik Heine in Hamm einen freien Oberkörper gehabt haben. Der Nordringpark ist bekannt für seine Drogenszene. Befragungen vor Ort hätten ergeben, dass der Werner dort ab und an anzutreffen gewesen sei. Deshalb geht die Polizei davon aus, dass der Mann zumindest kein festes Mitglied der dortigen Drogenszene gewesen ist.
Der Fall ist einer von zwei Fällen, die Werne in der vergangenen Woche erschüttert hat. Am vergangenen Freitag wurde die Leiche der zunächst ermordeten und im Anschluss verbrannten Schülerin Carina S. aus Iserlohn-Letmathe im Naturschutzgebiet Tibaum nahe der Grenze zu Werne gefunden.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
