Wegen des Krieges in der Ukraine sind die Lebensmittelpreise in die Höhe geschossen. Das merkt auch Clemens Overmann in seinem Discounter. © Verena Schafflick

Ukraine-Krieg

Tomaten teuer, Gurken billig: Preiserhöhungen sind auch bei Overmann bemerkbar

Teilweise um bis zu 50 Prozent haben Supermarktketten wie Aldi und Rewe die Lebensmittelpreise erhöht. Das geht auch an kleinen Discountern wie Overmann nicht ganz spurlos vorbei.

Werne

, 08.04.2022 / Lesedauer: 3 min

Wegen des Krieges in der Ukraine sind die Lebensmittelpreise in die Höhe geschossen. Am Montag (4. April) meldeten die Supermarkt-Ketten Aldi und Rewe Preiserhöhungen um teilweise bis zu 50 Prozent. Der Schritt der Discounter-Riesen macht sich auch bei Lebensmittel Overmann bemerkbar.

Die Erhöhungen bei den Ketten betraf vor allem tierische Produkte wie Fleisch, Wurst und Milch. Hier merke Clemens Overmann, Geschäftsführer des kleinen Lebensmittelmarkts in der Steinstraße, noch nichts. Denn bei Overmann wird Fleisch aus tiergerechter Haltung verkauft: „Das ist sowieso immer hochpreisiger als anderes. Aber die konventionelle Massentierhaltung, die gibt jetzt Gas.“ Dass werde auf Dauer auch nicht an den Neulandbauern vorbeigehen: „Die werden auch irgendwann teurer, um den Abstand zu wahren.“

Auch vereinzelt beim Obst und Gemüse würde es Preiserhöhungen geben. So richtig erklären kann Overmann sich die aber teilweise nicht. Zum Beispiel bei den Strauchtomaten für 4,99 Euro: „Das finde ich unverschämt teuer. Und die Gurken sind mit 99 Cent unverschämt günstig.“ Beides würde in Gewächshäusern beheizt: „Warum dann das eine so teuer und das andere so günstig ist, kann ich mir nicht erklären.“ Schließlich würde bei Obst und Gemüse als Grund für die Preiserhöhung die gestiegenen Energiekosten genannt.

Ukraine-Konflikt sei allgegenwärtig

Lebensmittel Overmann ist an die Edeka-Gruppe gebunden. „Weil wir so klein sind, fallen die Preiserhöhungen aber nicht so ins Gewicht“, sagt Clemens Overmann. Dennoch habe er manche Preise anziehen müssen, „da können wir ja auch nicht anders“. Aber nicht jede Erhöhung sei er mitgegangen, zum Beispiel habe er den Preis für Bio-Kartoffeln bei 1,99 Euro pro Kilo gehalten.

Der Ukraine-Krieg habe auch ein anderes Kaufverhalten zur Folge. Eigentlich sei Lebensmittel Overmann der größte Spender im Kreis Unna für das Kinderhospiz: „Das ist schon ziemlich eingebrochen.“ Der Konflikt sei allgegenwärtig.

Auch in den Hamsterkäufen, die bei Overmann noch immer ein Thema sind: „Das ist immer noch ein Problem“, bestätigt er. Er habe zwar Dinkel- und Roggenmehl, aber kein Weizenmehl - „völlig ausverkauft“. Und das, obwohl jeder nur ein Paket bekommen hätte. „Ich weiß nicht, was die Leute damit machen“, beklagt er.

Noch schlimmer finde er es beim Sonnenblumenöl: „Das kapiere ich überhaupt nicht, dass man sich da was weiß ich wie viele Pullen hinstellt. Das ist für mich ein Rätsel.“ Das sei das klassische Hamstern wie zu Beginn der Pandemie mit dem Toilettenpapier.

Vielen Dank für Ihr Interesse an einem Artikel unseres Premium-Angebots. Bitte registrieren Sie sich kurz kostenfrei, um ihn vollständig lesen zu können.

Jetzt kostenfrei registrieren

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung

Bitte bestätigen Sie Ihre Registrierung durch Klick auf den Link in der E-Mail, um weiterlesen zu können.
Prüfen Sie ggf. auch Ihren Spam-Ordner.

E-Mail erneut senden

Einfach Zugang freischalten und weiterlesen

Werden auch Sie RN+ Mitglied!

Entdecken Sie jetzt das Abo, das zu Ihnen passt. Jederzeit kündbar. Inklusive Newsletter.

Sie sind bereits RN+ Abonnent?
Jetzt einloggen