Die Stadt Werne musste sich im zweiten Halbjahr 2022 von einigen bekannten Bürgerinnen und Bürgern verabschieden. Wir blicken auf diese Persönlichkeiten zurück. Oftmals waren sie Mitglieder in Vereinen und Organisationen, die ihre Trauer zum Ausdruck brachten. Auffallend viele der Gestorbenen gehörten Schützenvereinen an.
Nierstenholzer Ex-Königin
Im Juli 2022 trägt der Schützenverein Nierstenholz Trauer. Denn nach schwerer Krankheit ist Monika Ogonek gestorben. Sie war die Ehefrau des aktuellen ersten Vorsitzenden des Vereins, Thomas Ogonek, und außerdem trug sie in den Jahren 2010 bis 2012 die Königinnen-Krone des Vereins. Monika Ogonek war zehn Jahre lang Nierstenholzer Vereinsmitglied und auch bereits vor ihrer offiziellen Mitgliedschaft dem Verein eine treue Begleiterin. Eine schwere Krankheit riss sie im Juli im Alter von 57 Jahren aus dem Leben.

Bekannt durch Schützen und Solebad
Nach den Nierstenholz-Schützen melden auch die Bürgerschützen einen Trauerfall im Juli. Ihre ehemalige Königin Annelore Kummer (87) ist gestorben. Sie wurde Königin im Jahr 1993. Zusammen mit dem König Konrad Bülhoff regierte sie bis ins Jahr 1995 die Bürgerschützen.
Annelore Kummer war aber auch durch das Natursolebad Werne bekannt. Sie saß an der Kasse und war zudem gemeinsam mit ihrem Mann Bruno in der Gastronomie des Hallenbades aktiv.
Der Mann mit der Schiebermütze
Ein im Stadtbild Wernes bekannter Bürger, der Mann mit der weißen Schiebermütze, starb am 24. August. Auch er war Mitglied eines Schützenvereins, und so schrieben die Bürgerschützen im Nachruf über Heinz „Heine“ Patron (88): „Mit großer Betroffenheit müssen die Bürger-Schützen den Tod ihres Mitgliedes ‚Heine‘ Patron hinnehmen“. Heine trat 1978 der Kompanie Unterland bei. „Er liebte das Leben und einen bestimmten italienischen Kräuterlikör. Heine war ein Original, das es verstanden hat, durch seine gesellige Art viel Stimmung zu verbreiten“, so Tim Haselhoff vom Bürgerschützenverein. „Mit seiner allzeit guten Laune nahm er schnell seine Umgebung ein und wird nun eine große Lücke hinterlassen.“

Ex-Königin bekannt durch Schlachtruf
Wenige Wochen später musste der Bürgerschützenverein Werne erneut einen Nachruf verfassen: „Leider mussten wir die traurige Nachricht empfangen, dass unsere ehemalige Königin Anni Fleige verstorben ist.“ Anni Fleige, geborene Härig, regierte zusammen mit Ferdinand Lunemann den Bürger-Schützenverein in den Jahren 1982 bis 1984. Sie starb am 29. August im Alter von 89 Jahren.
Ein besonderer Schlachtruf machte Anni Fleige bekannt, wie Tim Haselhoff vom BSV schreibt: „Zur Begrüßung und bei jeder gegebenen Runde ließ es sich Anni nicht nehmen, lauthals ‚Feuer frei‘ anzustimmen.“
Abschied von „Tönnchen“
Dann Trauer beim Schützenverein Frohsinn 07. Der Verein beklagt den Tod seines langjährigen Mitgliedes Norbert Dreier, der den liebevollen Spitznamen „Tönnchen“ trug. Dreier ist am Dienstag, 13. September 2022, gestorben. Er wurde 85 Jahren alt.
Norbert Dreier war seit 1959 Mitglied beim Schützenverein Frohsinn 07 und dort lange als Major im Offizierskorps aktiv. In einem Nachruf des Vereins heißt es: „Er galt als Urgestein des Vereins und war stets fröhlich und gut gelaunt.“
21 Jahre Pfarrer in Maria Frieden
Im Oktober dann Trauer in der Gemeinde St. Christophorus und speziell im Gemeindeteil Maria Frieden: Ihr Pfarrer i. R. Pater Josef Teipel ist am 15. Oktober 2022 gestorben. Pfarrer Teipel war 21 Jahre lang, von 1974 bis 1995, Pfarrer der damals selbstständigen Gemeinde Maria Frieden. Nun ist Pater Josef Teipel am Samstag im Konvent der Arnsteiner Patres (am Gymnasium St. Christophorus) im Alter von 99 Jahren gestorben.
In einem Nachruf heißt es, dass er während seiner Zeit als Pfarrer die Gemeinde stark geprägt habe. „In seine Amtszeit fielen die Einweihung des Pfarrheims, die Renovierung der Kirche und eine Erweiterung des Kindergartens. Als Seelsorger war Pater Teipel sehr beliebt.“
Kampf gegen die Mülldeponie
Tiefe Betroffenheit über den Tod von Dr. Hermann Steiger herrscht nicht nur bei der Flüchtlings-AG. Auch der Werner Stadtteil Horst trauert. Die Horster Dorfgemeinschaft hat mit großer Bestürzung vom Tod von Dr. Hermann Steiger erfahren, heißt es in einem Nachruf des Fördervereins Dorfgemeinschaft Horst. Er starb nach schwerer Krankheit am 26. Oktober 2022 mit 79 Jahren.
Herbert Schulze Geiping, Vorsitzender des Fördervereins: „Wir haben einen großartigen Menschen und Freund verloren. Sein Tod erfüllt uns mit Trauer und wir fühlen mit seiner Frau und seiner Familie.“
Als 1990 bekannt wurde, dass der Kreis Unna in Horst eine Reststoffdeponie riesigen Ausmaßes plante, engagierte sich Hermann Steiger gleich gegen dieses Vorhaben. Schließlich wurde die Restmülldeponie nicht gebaut, was unter anderem ihm zu verdanken ist.

Engagierter Schütze und Kolpingbruder
Die Kolpingsfamilie, der Schützenverein Lütkeheide und der Bürgerschützenverein betrauern den Tod ihres langjährigen Mitgliedes Friedolin Steinweg. Am 26. Januar 1930 wurde Friedolin Steinweg geboren und trat am 5. Dezember 1948 der Kolpingsfamilie Werne bei. Seit 1960 war er im Bürger-Schützenverein Werne und bei den Lütkeheide-Schützen aktiv. Im 92. Lebensjahr starb er nun am 23. November 2022. „Die Kolpingsfamilie verliert damit einen engagierten Kolpingbruder“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kolpingsfamilie.
„Friedel Steinweg war immer ein Vorbild in Sachen Ehrenamt. Die Sache war ihm immer wichtiger als seine eigene Person. Daher konnte er nach seinem Rücktritt auch immer darauf setzen, dass nachfolgende Vorstände 'seinen' Schützenverein in seinem Sinne weiterführen würden. Der Schützenverein Lütkeheide und der Bürgerschützenverein Werne sind ihrem Schützenbruder Friedel Steinweg für sein Engagement in 62-jähriger Mitgliedschaft zu tiefst dankbar“, erklärt der Schützenverein Lütkeheide.
Vorbild für eine Schule mit Herz
Das Gymnasium St. Christophorus Werne trauert um seine einstige, langjährige Lehrerin Dr. Angelika Senge. Sie ist am 29. November im Alter von 72 Jahren gestorben. Dr. Angelika Senge war seit 1983 Religions- und Geschichtslehrerin am Gymnasium St. Christophorus in Werne. In dieser Zeit bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2016 prägte sie Generationen von Schülern, Lehrern und die Schule selbst. Angelika Senge war laut ihrer Kollegin mehr als eine Lehrkraft – sie beeindruckte als authentisches Vorbild für eine Schule mit Herz.
Seniorchef von Elektro Ricke
Die Kolpingsfamilie in Werne trauert um einen langjährigen Mitstreiter. Seit über 30 Jahren war der Gestorbene „engagiertes Mitglied“ in Werne. Hubert Ricke starb am 7. Dezember im Alter von 84 Jahren. Er wurde am 17. August 1938 geboren und war seit 1985 Mitglied in der Kolpingsfamilie. „Hubert Ricke nahm stets aktiv am Leben der Kolpingsfamilie teil“, erklärte die Kolpingsfamilie in ihrer Pressemitteilung zum Tod Rickes. Neben seinem Engagement in der Kolpingsfamilie war Hubert Ricke auch als Seniorchef des gleichnamigen Elektrofachgeschäfts in Werne bekannt. Elektro Ricke wird mittlerweile von Stephan Ricke geführt.
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