Der große Friedhof in Werne unter der Regie der katholischen Kirchengemeinde St. Christophorus soll für die Zukunft fit gemacht werden. Starke Veränderungen in der Trauerkultur machen Veränderungen bei der Anlage nötig. Doch das Vorhaben braucht mehr Zeit, als ursprünglich gedacht. „Es ist ein sehr komplexes Vorhaben“, sagt Michaela Schulte, Verwaltungsreferentin der Gemeinde, auf Anfrage der Redaktion.
Der Kirchenvorstand hatte im Mai über das Vorhaben informiert. Die Bestattungs- und Trauerkultur sowie die Bestattungspraxis befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel. Längst gibt es Alternativen zur klassischen Bestattung im Sarg mit entsprechend großer Grabstätte. „Diese Entwicklung macht auch vor dem katholischen Friedhof am Südring und der Horneburg nicht halt“, hieß es damals in der Pressemitteilung der Kirchengemeinde St. Christophorus.

Planungsbüro erarbeitet Ideen
Man habe ein bundesweit tätiges Fachbüro für Friedhofsplanung damit beauftragt hat, den Friedhof „zukunftssicher zu überplanen“. Der Grund: Es herrscht zu viel Leerstand. Heutzutage machten Urnengräber, die wenig Platz benötigen und früher die Ausnahme waren, mehr als die Hälfte der Bestattungsform aus. Tendenz: steigend. Weiter hieß es im Mai seitens des Kirchenvorstandes: „Es hat bereits Begehungen vor Ort sowie Videokonferenzen gegeben. Erste Ergebnisse werden in den kommenden Wochen erwartet.“
Doch diese zeitliche Annahme war zu optimistisch. „Das Projekt braucht mehr Zeit als gedacht. Wir müssen sorgfältig arbeiten“, sagt Michaela Schulte. Die Friedhofsfläche im Südring würde derzeit überplant. Wenn die Ergebnisse des Planungsbüros vorlägen, würden sie intensiv in den Gremien der Gemeinde beraten. Daraus würde man dann Schlüsse für die Friedhofssatzung und die Gebührenkalkulation ziehen. Ob Bestattungen dadurch teurer werden, konnte die Verwaltungsreferentin zum jetzigen Zeitpunkt nicht einschätzen. Es werde sich bei der Gebührenkalkulation allerdings sicherlich „etwas an der Struktur ändern“.
Friedhof zukunftsfit machen
Einen genauen Termin, wann die Änderungen der Öffentlichkeit vorgestellt werden, konnte Michaela Schulte noch nicht angeben. „Aber wir werden es so schnell wie möglich kommunizieren, dazu sind wir gesetzlich verpflichtet.“ Neben der Kirchengemeinde seien bei solchen Neuerungen auch das Bistum und der Regierungspräsident mit im Boot.
Michaela Schulte macht abschließend noch einmal das Ziel der Umplanungen des großen Werner Friedhofes deutlich: „Wir wollen ihn zukunftsfähig für die kommenden Jahrzehnte machen“.
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