Tierärztin Stefanie Mors und ein Hund bei einer Untersuchung.

Die Werner Tierärztin Stefanie Mors verteidigt die Gebührenerhöhung. © dpa/Mors/Püschner

Tierärztin aus Werne über steigende Kosten: „Irgendwann musste das passieren“

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Ab Oktober sollen die Gebühren für die Behandlung von Tieren deutlich steigen. Halter müssen sich auf höhere Arztrechnungen gefasst machen. Das lässt sich kaum vermeiden, sagt Stefanie Mors.

Werne

, 22.08.2022, 05:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ab Oktober werden Tierhalter bei der Versorgung ihrer Lieblinge wohl tiefer in die Tasche greifen müssen. Bundesrat und Bundeskabinett haben inzwischen eine Anpassung der Gebührenordnung der Tierärzte (GOT) beschlossen. Das soll nicht nur den Tierarztberuf attraktiver machen, sondern in erster Linie einen wirtschaftlichen Praxisbetrieb ermöglichen. Die Erhöhung der Behandlungskosten hat es allerdings in sich.

Ein paar Beispiele: Für eine allgemeine Untersuchung samt Beratung mussten Halter von Hunden bislang knapp 13,50 Euro zahlen, bei Katzen waren es rund 9 Euro. Ab Oktober können Tierärzte für diese Leistung mehr als 23 Euro berechnen - egal ob Hund oder Katze. Für einen Ultraschall zahlt man ab Oktober fast 59 Euro. Bisher waren es 42 Euro. Auch das Einschläfern wird deutlich kostspieliger und steigt von 19 auf fast 31 Euro. Für die Kastration eines Hundes werden bald 70 Euro fällig statt der bislang üblichen 51 Euro.

Tierärztin ist froh über Rückhalt aus der Politik

Aus Sicht von Tierärztin Stefanie Mors ist die Erhöhung der Gebühren quasi eine logische Konsequenz - zumal die aktuelle Gebührenordnung seit mehr als 20 Jahren unverändert besteht. „Irgendwann musste es eine Anpassung geben“, sagt Mors.

Schließlich seien mittlerweile viele Dinge im Leben teurer geworden als damals: „Und wenn ich meine Räume und meine Mitarbeiter angemessen bezahlen möchte, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als die Gebühren zu erhöhen. Es ist schön, wenn uns die Gesetzgebung da ein bisschen Rückhalt gibt.“

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Die Ansprüche an die Tiermedizin sind laut Mors in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Und damit einhergehend auch die Betriebskosten. „Wir haben in unserer Praxis moderne Geräte und ein kleines Labor. So etwas erwarten die Leute heutzutage. Aber das kostet natürlich auch Geld“, so die Werner Tierärztin.

Sie rechnet jedoch nicht damit, dass die Gebührenerhöhung bei den Tierhaltern auf großen Widerstand stoßen wird: „Ich denke, dass die Akzeptanz da vorhanden sein wird. Wobei es natürlich immer Ausnahmen gibt.“

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Konsequenzen dürfte die Erhöhung in manchen Fällen durchaus haben. Vorstellbar sei beispielswiese, dass einige Tierbesitzer auf Vorsorgeuntersuchungen verzichten oder kleinere Eingriffe und Impfungen verschieben, weil gerade das Geld fehlt. Dass die Tiere nun aufgrund der steigenden Kosten plötzlich komplett vernachlässigt werden, glaubt Mors nicht. Allerdings sei es letztlich eben ein Abwägungsprozess, ob ein Halter lieber bei sich selbst oder bei seinem Tier spare.

Tierkrankenversicherung wird immer beliebter

Um sich vor plötzlichen Kosten zu schützen, können Halter unter anderem eine Tierkrankenversicherung abschließen. „Das wird bei unseren Kunden auch zunehmend angenommen“, sagt Mors. Dabei gebe es verschiedene Modelle beziehungsweise Pakete. Die meisten Halter würden sich für eine Operationsversicherung entscheiden. Mors hält das für sinnvoll.

Denn: „Genau das sind ja die Dinge, die finanziell teuer zu Buche schlagen. Wenn es richtig schlecht läuft und man mit seinem Tier am Wochenende in die Klinik muss, weil es sich ein Bein gebrochen hat, dann kann das schon mal ein paar Tausend Euro kosten.“ Ein Preis, der aber gerechtfertigt sei - genauso wie die Gebührenerhöhung im Allgemeinen, sagt Mors.

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