
Tobias Hundertpfund und seine Eventagentur Zeitenwanderer suchen die Künstler für das Straßenfestival aus. © Tobias Larisch
Straßenfestival: Künstler versuchen mit Verhandlungstricks in Werne aufzutreten
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Die Eventagentur Zeitenwanderer vom Österreicher Tobias Hundertpfund sucht die Künstler aus, die beim Straßenfestival Werne auftreten. Manche versuchen sogar mit Tricks an einen Auftritt zu kommen.
Am Freitag (26. August) ist es wieder so weit: Das Straßenfestival ist zurück in Werne und vor allem eines: zurück in der Innenstadt. Zurück nach Werne gekommen ist auch Tobias Hundertpfund von der Eventagentur Zeitenwanderer. Die Firma des Österreichers stellt die Künstler für die Veranstaltung zusammen. Und von denen sowie Hundertpfund selbst gibt es großes Lob für das Straßenfestival.
„Werne war immer speziell“, sagt Hundertpfund kurz nach seiner Ankunft in der Lippestadt. „Von der ersten Veranstaltung an hat es gut geklappt.“ Seit sieben Jahren ist seine Agentur an der Planung beteiligt.
Hundertpfund erklärt, welchen hohen Stellenwert die Veranstaltung bei den Künstlern habe. „Sie schauen darauf, wie das Event vermarktet wird und dass es nicht zu viele Shows gibt. Die Künstler nehmen nicht alles an. Nach Werne kommen sie immer gerne.“
Manche würden sogar bei Verhandlungen versuchen, Deals auszuhandeln, dass wenn sie eine andere Veranstaltung annehmen, sie dann auch nach Werne kommen können. „Für sie ist es ein Highlight, weil die Leute hier so sehr dabei sind. Ihnen geht es nicht nur um das Hutgeld, sondern auch das Publikum. Ihr Feedback ist, dass ihnen die Menschen etwas zurückgeben.“
Drei Kriterien bei der Künstlerwahl
In den vergangenen beiden Jahren in der Freilichtbühne wäre die Interaktion eben etwas schwieriger gewesen. „Wir sind super dankbar, dass das mit der Freilichtbühne geklappt hat, aber Straßenkunst gehört auf die Straße.“ Und genau auf diese kehren die 33 Künstler aus 16 Ländern und von 5 Kontinenten am Freitag und Samstag wieder zurück.
Hundertpfund erklärt, nach welchen Kriterien er die Acts immer auswählt. „Das sind drei Kriterien: Qualität, dass das Programm bunt gemischt ist und wir gucken, wer schon mal da war. Wir wollen immer viele neue dabei haben. Dazu ist der Frauenanteil auch wichtig.“ In diesem Jahr gibt es gleich 13 Debüt-Acts.

Die Bühne auf dem Kirchplatz ist bereit für das Straßenfestival. © Tobias Larisch
Neu ist in diesem Jahr auch das Thema Wasser. Im Rahmen der Vorstellungen des Sparkassen-Varietés, das am Freitag und Samstag jeweils um 23 Uhr auf dem Marktplatz den Abschluss bildet, werden Spenden für die Non-Profit-Organisation „Viva con Agua“ gesammelt, die sich für den Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einsetzt.
„Wir wollen das Bewusstsein dafür wecken, dass es nicht überall auf der Welt so sauberes Trinkwasser gibt wie hier.“ Die am Straßenfestival beteiligten Mitarbeiter haben auch extra hergestellte Flaschen zum Auffüllen bekommen, damit es keine Plastikflaschen gibt. „Mir hat es im Herzen wehgetan zu sehen, wie viele leere Flaschen es am Ende immer gab.“
Für die Besucher wird zudem ein Trinkbrunnen vor Foto Kraak in der Bonenstraße aufgestellt.
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
