In einem der Räume, die die Zeit zwischen 1870 und 1910 darstellen, geht es um Kohle – im wörtlichen wie auch im übertragenen Sinne. Denn die Zeit ist nicht nur mit dem Bergbau, sondern auch mit wirtschaftlichem Aufschwung verbunden. © Michael Falkenstein
Museum in Werne
Stadtmuseum in Werne: Sole und Kohle erhalten nach Umgestaltung einen Ehrenplatz
Was bekommen die Besucher des Werner Stadtmuseums eigentlich zu sehen, wenn die Neugestaltung des Obergeschosses konkreter wird? Wir geben einen kleinen Vorgeschmack. Diesmal mit Blick auf Sole und Kohle.
Wer Menschen von außerhalb der Lippestadt fragt, was sie denn mit Werne verbinden, der wird wahrscheinlich am ehesten eine Antwort bekommen, in der die Begriffe Solebad und Sim-Jü auftauchen. Folgende Antwort dürfte deutlich seltener zu hören sein: „Werne, das ist doch die ehemalige Bergbaustadt an der Grenze von Münsterland und Ruhrgebiet.“
Dabei ist diese Aussage keineswegs weit hergeholt. Doch das, wofür Werne heute steht, ist nun mal nicht mehr der Bergbau – obwohl die Suche nach dem schwarzen Gold die Lippestadt einst durchaus prägte, ein Teil ihrer „Identität“ wurde. Und vermutlich hätte es das Solebad nie gegeben, wenn nicht Ende des 19. Jahrhunderts jemand auf die Idee gekommen wäre, hier nach Kohle zu Suchen – um dabei zufällig auf Sole zu stoßen.
Kein Wunder also, dass auch der Bergbau nach der Neugestaltung des Obergeschosses des Stadtmuseums noch stärker in den Blick rücken soll. Der Entwurf des Gestalters zeigt unter anderem eine vergrößerte Fotografie, die sich über die gesamte Wand erstreckt. Entstanden ist die Original-Aufnahme im Zuge der Abteufung des Schachtes im Jahre 1899. Sie zeigt die damalige Belegschaft der Zeche.
Ein wirtschaftlicher Aufschwung
Bereits in den 1870er Jahren hatten in Werne die ersten Bohrungen zur Kohleförderung begonnen. Von der wohltuenden Solequelle, auf die man dabei stieß, profitierten die Stadt und ihre Bevölkerung auch finanziell. Der Kur-Tourismus führte unter anderem dazu, dass Übernachtungs- und Einkaufsmöglichkeiten für bis zu 2000 Kurgäste pro Jahr geschaffen werden mussten.
Der Anstich der Zeche brachte dann den wirtschaftlichen Aufschwung, den die Stadt zu diesem Zeitpunkt bitter nötig hatte – auch wenn er 1905 zum Versiegen der Solequelle führte. Werne wuchs, neue Siedlungen entstanden. Irgendwo musste man ja schließlich die zahlreichen Gastarbeiter unterbringen.
Die Zeche, so heißt es im neuen Museumskonzept, „bringt einen wirtschaftlichen Aufschwung, Bevölkerungswachstum und Strukturwandel mit sich, der die Stadt in die Moderne katapultiert.“
Die Auflistung der Kernthemen, die das neue Ausstellungskonzept für den Raum vorgibt, der die Zeit zwischen 1870 und 1910 darstellt, sind darum kaum überraschend:
Bergbau Ende des 19. Jahrhundert, Beginn der Zeche in WerneArbeit unter Tage, Geräte und BegriffeDie Auswirkungen des Bergbaus für Werne: Vereine werden gegründet, neue Bürgerinnen und Bürger wandern zu, Wohnraum muss gebaut werdenDas Gesundheitssystem Ende des 19. Jahrhunderts und Dr. Hövener als ArztDie Entdeckung und Vermarktung der Sole durch Dr. HövenerDer frühe Betrieb des Kurbades und das Vincenzstift in WerneFür all diese Unterthemen stehen verschiedener Exponate bereit. Fest eingeplant sind hier:
Arztausrüstung von Dr. Hövener (Amputationsbesteck, Kanülen, Spekulum, Stethoskop, Katheter, Brillenset)Aufzeichnungen ThermalbadStatut Aktiengesellschaft und Analyse SolewasserEinladung Eröffnung ThermalbadPostkarten Bad und Postkarten VincenzstiftStuhl VincenzstiftLiegestuhl neues SolebadSpaten vom Anstich der ZecheSpaten vom Anstich des AmazonbausLohnbuch der ZecheProtokollbuch des Knappenvereins oder Anstichbuch der ZecheGrubenlampeFahrlederFörderturmKauenhakenChronik des MGV „Glück auf“Barbarastatue altes SolebadUrkunde Neubau des Bades 1984 aus Zeitkapsel
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