Stadtmuseum in Werne: So geht es mit dem angeschlagenen Gebäude weiter
Museum
Das Karl-Pollender-Stadtmuseum ist eines der großen Sorgenkinder im Gebäudebestand der Stadt Werne. Nun stehen die nächsten Schritte auf dem Weg zur Sanierung fest.

Björn Rother vom Gebäudemanagement der Stadt erklärt, wie der aktuelle Stand in Sachen Sanierung des Stadtmuseums ist. © Heckenkamp / Montage Püschner
Vor gut zwei Monaten haben Fachleute erstmals genauer hinter die Fassade des Karl-Pollender-Stadtmuseums geschaut. Der Grund: Das Gebäude ist bekanntlich in keinem guten Zustand. Diesen Eindruck hatte ein Gutachten im vergangenen Herbst untermauert. Und um herauszufinden, wie schlecht es wirklich um das Museum bestellt ist, mussten Teile der Fassade entfernt werden.
Nachdem Denkmalschützerin Petra Göbel direkt nach der Untersuchung eine erste spontane Entwarnung geben konnte (O-Ton: „Es sieht besser aus, als wir dachten“), hat der Kommunalbetrieb Werne (KBW) diese Einschätzung nun bekräftigt. „Stand jetzt ist die Substanz besser als erwartet“, erklärte Björn Rother vom Gebäudemanagement der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion. Gemeint ist damit der Zustand des Fachwerks.
Musterflächen an der Fassade sollen getestet werden
Nachdem die Fassade geöffnet worden war, begutachtete ein auf Fachwerk spezialisierter Zimmermann die Konstruktion. Da zunächst nur ein Teil der Fassade freigelegt wurde, gibt es jedoch noch keine absolute Gewissheit. „Es könnte theoretisch ein paar Meter weiter ganz anders aussehen“, so Rother weiter. Davon gehe man aktuell aber nicht aus.
Der nächste Schritt besteht darin, dass verschiedene Musterflächen getestet werden. Man werde dabei voraussichtlich mehrere (Oberflächen-)Varianten an der Fassade anbringen - natürlich nicht großflächig und erst einmal nur vorübergehend. Wie diese Flächen aussehen werden, ist noch nicht klar.
Das Architekturbüro Ubbenhorst aus Münster ist damit beauftragt, ein Sanierungskonzept zu erstellen. Dieses umfasst auch den Rückbau der alten Oberfläche sowie die Instandsetzung von weiteren Teilbereichen. Man werde nämlich sicherlich an der einen oder anderen Stelle das Holz ersetzen müssen, erklärt Rother.
Weil die abschließenden Untersuchungsergebnisse noch ausstehen, könne man bezüglich des Umfangs und der Kosten der Sanierung noch keine Aussagen treffen. Ob es während der Sanierung Einschränkungen für den Museumsbetrieb gibt, ist ebenfalls noch offen. Sollten sich die Arbeiten wirklich nur auf die Außenfassaden beschränken, müsste man wohl lediglich ein Gerüst aufstellen - und das hätte kaum Auswirkungen auf den Betrieb.
Für die Sanierung der Gebäudehülle hofft die Stadt auf Fördergelder. Bekanntlich tut sich allerdings auch im Inneren des Museums etwas. Das erste Obergeschoss wird beispielsweise komplett umgestaltet. Der Gutachter hatte hier neben Bewegungsrissen sowie Putz aus Lehmwickeln und Strohlehm auch Probleme an der Zwischendecke zum zweiten Obergeschoss ausgemacht, in der unter anderem keine Schallisolierung verbaut worden war.