Sparkasse an der Lippe schließt mehrere Filialen Was bedeutet das für Kunden in Lünen, Selm und Werne?

Sparkasse gibt Schließung mehrerer Filialen und SB-Standorte bekannt
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Kunden der Sparkasse an der Lippe müssen sich auf Änderungen einstellen. Das Unternehmen hat am Dienstag (6. Juni) bekannt gegeben, mehrere Geschäftsstellen und SB-Standorte aufzugeben. Dieses Vorgehen ist Teil des „Zukunftskonzepts“, das Vorstandsvorsitzender Heiko Rautert im Zuge eines Pressegesprächs erläuterte. Grund für die selbst bestimmte Neuausrichtung seien zum einen das stark veränderte Nutzungsverhalten der Kunden, zum anderen aber auch „wirtschaftliche Notwendigkeiten“.

Die Sparkasse trage die Verantwortung für das flächendeckende Angebot von Finanzdienstleistungen sowie sichere Arbeitsplätze in der Region - und das wolle sie auch weiterhin tun. Das bedeutet auch, dass durch die bevorstehenden Änderungen kein Personal abgebaut wird. „Es wird keinerlei betriebsbedingte Kündigungen geben. Das kann ich versprechen“, betonte Rautert.

Die Sparkasse an der Lippe beschäftigt aktuell mehr als 300 Arbeitnehmer. Die verteilen sich noch auf sieben Geschäftsstellen und fünf Beratungscenter. Das ändert sich allerdings bald genauso wie die Zahl der SB-Standorte. Einige davon werden aufgegeben - an anderen Stellen sollen hingegen bestehende Geschäftsstellen durch neue SB-Standorte ersetzt werden.

Die Änderungen in Lünen, Werne und Selm im Überblick

In Lünen sehen die Pläne der Sparkasse folgende Veränderungen vor:

  • Umfangreiche Modernisierung der Sparkassenhauptstelle (bis Ende 2024; der Betrieb läuft jedoch parallel dazu weiter)
  • Schließung des SB-Standorts Beckinghausen (Januar 2024)
  • Schließung des SB-Standorts Lünen-Bahnhof (Mitte 2024)
  • Umwandlung der Geschäftsstellen Nordlünen und Alstedde in SB-Standorte (2024)
  • Schließung der Geschäftsstelle Wethmar (Ende 2025)
  • Zusammenlegung der Geschäftsstellen Horstmar und Lünen Süd an neuem Standort und Eröffnung eines SB-Standorts in Horstmar (Ende 2025)

Die Geschäftsstelle Werne-West wird im Januar 2024 geschlossen.
Die Geschäftsstelle Werne-West wird im Januar 2024 geschlossen. © Felix Püschner

In Selm stehen folgende Punkte auf der Agenda:

  • Schließung des SB-Standorts an der Kreisstraße (Januar 2024)
  • Umwandlung der Geschäftsstelle Bork in einen SB-Standort (bis Ende 2025)

In Werne stehen folgende Änderungen an:

  • Schließung der Geschäftsstelle Werne-West (Januar 2024)
  • Umwandlung der Geschäftsstelle Stockum in SB-Standort (2024)
  • Schließung des SB-Standorts am Salinenparc (bis Ende 2024)

Der Wegfall der Filialen hängt vor allem mit der sinkenden Kundenfrequenz zusammen. Immer mehr Kunden nutzen inzwischen fast ausschließlich die Online-Angebote der Sparkasse. Das gilt laut Rautert auch für ältere Menschen. Und diejenigen, die selbst nicht technisch versiert seien, hätten in der Regel Verfügungsberechtigte, also beispielsweise Angehörige, die sie unterstützen.

Der durchschnittliche Privatkunde komme jedenfalls nur noch ein Mal pro Jahr für eine Beratung in eine der Geschäftsstellen, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Meistens gehe es dabei um Themen wie Altersvorsorge oder Baufinanzierung.

Weniger Automaten aus Sicherheitsgründen

Rautert stellt aber auch klar: „Wir wollen die Nähe zu den Kunden nicht verlieren.“ Einige von ihnen müssen wohl dennoch ihre Nutzung der Service-Leistungen neu planen - und gegebenenfalls weitere Strecken als bislang in Kauf nehmen, um ihren vertrauten, persönlichen Berater anzutreffen. Alle Kunden sollen rechtzeitig schriftlich über die für sie relevanten Änderungen informiert werden.

Wichtig sei - so Rautert weiter -, dass die Bargeldversorgung sichergestellt ist. So könnten Sparkassenkunden in Lünen, Werne und Selm an insgesamt 37 Einzelhandelsstandorten Bargeld abheben - dazu müssen sie allerdings erst in dem jeweiligen Geschäft einkaufen. Die Schließung einiger SB-Standorte hängt aber nicht unbedingt damit zusammen, dass sie weniger genutzt werden, sondern hat auch einen anderen Grund: die Sicherheit. Denn Automatensprengungen gab es bekanntlich auch bereits im Gebiet der Sparkasse an der Lippe.

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