
Das Solebad, hier Leiter Jürgen Thöne auf einem Archivbild, wird wohl die Eintrittspreise erhöhen, außerdem fast einen Monat für Revisions-Arbeiten schließen. © Andrea Wellerdiek
Solebad Werne: Erhöhung der Eintrittspreise und lange Schließung stehen bevor
Energiekrise in Werne
Das Solebad, ein Aushängeschild Wernes, verbraucht eine Menge an Energie. Außerdem muss es ab Januar 2023 seine Mitarbeiter besser bezahlen. Wie soll das finanziert werden? Es drohen Preiserhöhungen.
Die Energiekrise trifft eine Einrichtung wie das Solebad Werne besonders. Erste Schritte zur Einsparung von Gas wie moderate Temperatur-Absenkungen in den Becken und der Textilsauna hat das Bad schon umgesetzt. Jetzt kommen weitere Maßnahmen hinzu.
Dazu zählt auch eine Preiserhöhung, die nach Informationen dieser Redaktion nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. Wahrscheinlich noch vor Weihnachten dürfte ein politischer Beschluss dazu fallen. Unklar ist, ob die Preiserhöhung alle Tarife betrifft, oder ob bestimmte Gruppen, etwa Kinder oder Jugendliche, ausgenommen sind.
Die Erhöhung der Eintrittspreise soll zumindest einen Teil der Mehrkosten bei der Energieversorgung des Bades auffangen. Bei den Verhandlungen über die Gaslieferungen sei es derzeit nicht möglich, feste Preise für einen längeren Zeitraum zu vereinbaren. „Wir müssen das Gas quasi zum jeweilen Tagespreis bezahlen“, sagt Badleiter Jürgen Thöne auf Anfrage der Redaktion. Im schlechtesten Szenario fällt dafür die sechsfache Summe als bisher an.
Solebad Werne dehnt Revisions-Schließung aus
Fest steht dagegen eine weitere Maßnahme zur Energie-Einsparung. „Wir werden die sogenannte Revisionszeit deutlich verlängern“, sagt der Badleiter. Im Normalfall schließt das Bad rund um Sim-Jü für zehn Tage, um Wartungsarbeiten und Reparaturen auszuführen. Denn in dieser Zeit steht der Parkplatz am Hagen den Badegästen wegen der Kirmes nicht zur Verfügung.
Doch nun will das Bad die Revisionszeit deutlich ausweiten - von zehn auf 26 Tage. „In diesem Jahr schließen wir vom 17. Oktober bis einschließlich Freitag, 11. November 2022“, sagt Thöne. Dieser Zeitraum sei in der Regel besucherschwach, sodass man sich zu dieser Maßnahme entschlossen habe.
Doppelter Spareffekt im Solebad
Die knapp einmonatige Schließung hat einen doppelten Spareffekt. „Wir sparen ungefähr 400.000 Kilowattstunden an Gas ein“, sagt der Badleiter. Außerdem nutze man die Zeit, um Überstunden und Urlaubstage abzubauen. Zudem könne man gründlicher das Bad auf Vordermann bringen. Thöne führt zum Beispiel den Austausch von Silikonfugen in den Duschen an. „Das ist den Benutzern bereits negativ aufgefallen.“ Solch eine Arbeit könne man aber nur machen, wenn man die Duschen längere Zeit trocken lege.
Nach einem Ratsbeschluss von Mittwoch, 28. September 2022, müssen die beiden städtischen Gesellschaften Werne Marketing und Solebad ihre Mitarbeiter nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes bezahlen. Das macht Mehrkosten von rund 190.000 Euro pro Jahr für das Bad aus. „Die Gesellschafterversammlung hat nun entschieden“, so Jürgen Thöne, „die Tarifbezahlung ab 1. Januar 2022 einzuführen“.
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