
© Jörg Heckenkamp (A)
Keine Lockdown-Lockerung: Solebad in Werne bereitet sich dennoch auf Freibad-Saison vor
Schwimmbäder in Corona-Krise
An vielen Stellen gibt es Lockerungen des Lockdowns. Für Schwimmbäder gilt hingegen weiter die zwangsweise Schließung. Im Solebad in Werne bereitet man sich dennoch auf den Re-Start vor.
Die Kontaktbeschränkungen in der Corona-Krise wurden seit dem 8. März gelockert, einige Geschäfte des Einzelhandels dürfen seitdem wieder öffnen, zudem ist ein Besuch im Zoo und bald auch wieder im Kino möglich. Seit Anfang März gibt es in NRW einige Lockerungen des Lockdowns. Für Schwimmbäder wie etwa das Solebad in Werne gilt das allerdings nicht.
Laut der aktuellen Coronaschutzverordnung ist der Betrieb von Schwimm- und Spaßbädern, Saunen und Thermen weiterhin untersagt. Dennoch bereiten sich die Verantwortlichen des Solebads auf einen Re-Start vor. „Wir sind weiterhin im Stand-by-Modus. Wir können kurzfristig reagieren. Wir würden natürlich gerne öffnen, aber dürfen es nicht“, sagt Badleiter Jürgen Thöne.
Pläne für Freibad-Saison im Solebad Werne
Eine Öffnung mit strengen Hygieneregeln und einer begrenzten Besucherzahl wie es bereits vor dem Lockdown im vergangenen Jahr war, könnte man gewährleisten. Bisher, so Badleiter Thöne weiter, sei eine Öffnung der Schwimmbäder bislang aber explizit ausgeschlossen. Dennoch laufen die Vorbereitungen auf einen Re-Start und insbesondere die Freibad-Saison weiter.
Wie gehabt richte man alles darauf aus, das Freibad bei guten Wetterverhältnissen traditionell zum 1. Mai eröffnen zu können. „Ich gehe davon aus, dass ein Freiluft-Angebot gefahrlos möglich ist“, sagt Thöne. Er erklärt aber auch, dass man auf die Einschätzung der Fachleute vertrauen muss.
„Schwimmbad galt noch nie als Hotspot“
„Ein Schwimmbad galt noch nie als Hotspot. Aber ich kann die potenzielle Gefahr nicht einschätzen. Es geht ja auch vor allem darum, dass sich wenige Menschen treffen. Klar ist dann eine gewisse Gefahr da, wenn man sich in eine Schlange am Schwimmbad stellt.“ Natürlich sei die Geduld der Besucher, der Mitarbeiter und seine eigene langsam am Ende, so Thöne weiter.
Er könne auch verstehen, dass einige mit Unverständnis auf die weitere Schließung von Schwimmbädern reagieren. So etwa hat sich die Bäderallianz Deutschland als Sprecherin aller großen Verbände des Schwimmens und der Bäder mit einem Offenen Brief an die Politik gewandt.
Darin zeigen Studien, dass eine andauernde Schließung der Schwimmbäder bei gleichzeitiger Öffnung anderer Bereiche nicht begründbar ist, da Bäder kein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen. „Manche haben die Ungeduld noch nicht überwunden. Natürlich ist das für alle schwer. Aber unter dem Strich muss man sagen, dass auch keiner eine dritte Welle haben möchte. Dann müssten wir wieder von vorne anfangen“, erklärt der Werner Badleiter dazu.
Schulen könnten zuerst ins Solebad zurückkehren
Vor allem die Kurse für Nichtschwimmer möchten die Verantwortlichen in Werne so schnell es geht wieder anbieten. Auch während des Lockdowns gab es immer wieder Anfragen für diese Kurse, die laut Thöne in der Vergangenheit immer ausgebucht waren. Um dieser Nachfrage gerecht werden zu können, prüfen die Verantwortlichen des Solebads Werne, ob nicht - anders als sonst - auch Schwimmkurse in den Ferien angeboten werden könnten. Dafür muss zunächst aber mal das Schwimmbad überhaupt wieder öffnen dürfen.
Als erstes könnten generell die Schulen wieder ins Solebad zurückkehren, glaubt Jürgen Thöne. Das Schulschwimmen ist bereits wieder erlaubt. Es findet im Solebad allerdings noch nicht wieder statt. Mit dem Schulträger sei man aber schon in Gesprächen. Zunächst einmal sei an den Schulen aber wichtig, nach dem Distanzunterricht überhaupt wieder in einen geregelten Unterricht zu kommen. Im nächsten Schritt könnte man dann über Schwimmzeiten im Solebad Werne beraten.