
© Eva-Maria Spiller (A)
Festzelt, Disko und drei Kneipen fehlen: Gastronomen erwarten Ansturm auf Kneipen zu Sim-Jü
Sim-Jü in Werne
Mehrere Kneipen sind geschlossen, das Festzelt fehlt und die Party ist ausverkauft. Wer an Sim-Jü feiern möchte, hat weniger Alternativen. Die Gastronomen erwarten einen Ansturm auf ihre Kneipen.
Ein Bier mit Freunden, Kollegen oder der Familie trinken. Dazu vielleicht ein bisschen tanzen. Das ging auf Sim-Jü nicht nur an den Ausschankbetrieben der Schausteller oder auf der Party im Kolpingsaal, sondern vor allem im großen Festzelt direkt auf dem Kirmesgelände. Doch das Bayernzelt wird in diesem Jahr auf Sim-Jü fehlen. Die Party im Kolpingsaal ist restlos ausverkauft. Nicht nur das Zelt fehlt, sondern auch die Diskothek Nachtschicht und drei Kneipen, die während der Corona-Krise geschlossen haben. Die anderen Gastronomen erwarten deshalb einen Ansturm auf ihre Kneipen und Restaurants.
Stilvoll im Rathaus
„Kein Festzelt, kein Fränzers, kein Burgtreff und kein Keller. Wir rechnen mit 2000 Personen, die sich anders aufteilen werden. Das ist ein Riesenproblem, das auf uns zukommt“, sagt Andreas Nozar, Betreiber des Stilvoll im Rathaus. Um den Andrang in seinem Restaurant zu entzerren, wollte er eigentlich einen Bierwagen neben das Stilvoll stellen. Doch das habe die Stadtverwaltung nicht genehmigt, weil man keine Feiermeile haben wollte, erzählt Nozar. Stattdessen richtet er nun auf seiner Außenterrasse unter den Arkaden des Alten Rathauses einen Barbereich mit Stehtischen ein, der am Samstag, Montag und Dienstag geöffnet ist.

Andreas Nozar vom Stilvoll im Rathaus baut im Außenbereich einen Barbereich auf, um die Situation zu entzerren. © Mario Bartlewski (A)
Wer lieber im Innenbereich sitzen möchte, muss einen Tisch mit fester Uhrzeit und Personenzahl reservieren. Am Samstagabend legt ein DJ auf. Der Nachweis der 3G-Regel und die Einlasskontrolle übernimmt ein Sicherheitsdienst, sagt Nozar. Es wird eine spezielle Sim-Jü-Karte inklusive Erbsensuppe geben. Die Küche soll an allen Tagen bis 22 Uhr geöffnet haben. Zudem kann man im Stilvoll am Dienstag frühstücken. Ein Bier (0,3 Liter) kostet hier 3 Euro.
Mau’s Krone
„Das wird ein Überraschungspaket. Wir wissen nicht, was sich abspielen wird“, sagt Bärbel Hoferichter, Inhaberin von Mau‘s Krone, mit Blick auf die vier Kirmes-Tage. Für sie und ihr Team kann es eine sportliche Zeit in der Fußballkneipe werden. Denn: „Wie bei vielen anderen auch haben wir einen Personalmangel“, sagt Hoferichter. Samstags sind drei Mitarbeiter im Einsatz, am Dienstag vier. Für etwa 50 Personen gibt es Platz in Mau‘s Krone. „Wir werden schauen, dass die Leute nicht so eng wie sonst immer beieinander stehen“.
Am Eingang werde die 3G-Regel kontrolliert. Das Team arbeitet ohne Reservierungen. Mau‘s Krone hat samstags und sonntags ab 15 Uhr geöffnet sowie am Dienstag ab 10 Uhr. Am Sonntag gibt es zudem ein Frühshoppen. Ein Bier (0,3 Liter) kostet hier 2,70 Euro.
Konrads Bistro
Mit Reservierungen hingegen arbeitet das Team vom Konrads Bistro. Wer hier à la carte essen möchte, sollte sich frühzeitig einen Tisch buchen, rät Inhaberin Daniela Herte. Für insgesamt etwa 150 Personen inklusive Stehplätzen habe sie in ihrer Kneipe Platz. Die Küche ist durchgehend von 9 Uhr geöffnet, Ende offen. Am Dienstagmorgen gibt es ein Frühstücksangebot, abends tritt das Duo „Take Two“ auf. Ein Bier (0,3 Liter) gibt es für 3 Euro.

Im Konrads Bistro ist Platz für etwa 150 Personen. © Jörg Heckenkamp
Restaurant Hornemühle
Im Restaurant Hornemühle gibt es über die Sim-Jü-Tage die Gelegenheit, direkt neben dem Kirmesgelände Getränke zu bestellen. Dafür haben Sanimir Cufurovic und sein Team einen Bierwagen im Biergarten aufgestellt. Dort gibt es neben den klassischen Getränken „gegen die Kälte“ Glühwein und Slimowitz, wie das Team ankündigt. „Das bedeutet für uns einen zusätzlichen Aufwand. Aber weil wir drinnen ein Limit haben, machen wir das zum Wohl unserer Gäste“, sagt Cufurovic.

Im Restaurant Hornemühle gibt es im Biergarten einen Bierwagen während der Sim-Jü-Kirmes. © Sanimir Cufurovic
Das Restaurant, in dem es eine spezielle Sim-Jü-Karte etwa mit Haxe gibt, hat Samstag und Sonntag von 11.30 bis 14.30 Uhr sowie von 17.30 bis 22 Uhr, am Montag von 17 bis 22 Uhr sowie am Dienstag von 11.30 Uhr bis 21 Uhr, geöffnet. Die Küche ist jeweils bis eine halbe Stunde vor Betriebsschluss geöffnet. Für bis zu 70 Personen gibt es hier Platz. Ein Bier kostet (0,3 Liter) 2,60 Euro.
Hotel Ickhorn
Das Hotel Ickhorn reagiert flexibel auf das Geschehen während der Sim-Jü-Festlichkeiten. „Das ist eine Wundertüte, mal schauen, was uns erwartet", sagt Inhaberin Anne Kroes. Deshalb wird es erweiterte Öffnungszeiten geben, die sich spontan an der Nachfrage des jeweiligen Tages orientieren.

Im Hotel Ickhorn sollte man einen Tisch reservieren, wenn man etwas essen möchte. © Jörg Heckenkamp
Da Kroes während der gesamten Kirmes mit einem hohen Ansturm rechnet, empfiehlt sie Restaurant-Gästen, vorab einen Tisch zu reservieren: „Wer bei uns zu Mittag oder Abend essen möchte, sollte vorher anrufen, dann können wir besser planen. Bei einem spontanen Getränk ist das natürlich nicht notwendig." Auch im Hotel Ickhorn gilt die 3G-Regel. Ein Bier (0,25 Liter) kostet hier 2,40 Euro.
Hotel-Restaurant Baumhove
Das Hotel-Restaurant Baumhove nebenan öffnet am Samstag um 15 Uhr seine Pforten, am Sonntag und Montag bleiben diese hingegen geschlossen. Am Sim-Jü-Dienstag kann man dann schon früh in den feuchtfröhlichen Tag starten und ab 8.30 Uhr mit dem Frühschoppen loslegen.

Das Hotel Baumhove bleibt am Sonntag und Montag geschlossen. © Jörg Heckenkamp (A)
„An diesem Tag nehmen wir traditionsgemäß keine Reservierungen an“, sagt Inhaber Siegfried Baumhove. Wie überall auf dem Kirmes-Gelände gilt auch hier die 3G-Regel, abseits des eigenen Sitzplatzes muss, wie in allen anderen geschlossenen-Gastronomiebereichen auch, ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Ein Bier (0,3 Liter) bekommt man im Hotel-Restaurant Baumhove für 2,70 Euro.
Im Sauerland aufgewachsen, in Frankfurt am Main und in Münster studiert und dabei immer „irgendwas mit Medien“ gemacht. Schließlich den Weg ins Ruhrgebiet gefunden: zuerst als Volontärin bei Lensing Media, seit April 2023 Redakteurin bei der Recklinghäuser Zeitung. Hört gerne zu und schreibt noch lieber auf.