Schlussspurt zum Ende der Waffenamnestie im Kreis Unna

Waffenamnestie

Zum Ende der Waffenamnestie gab es auf den Revieren im Kreis Unna noch einmal einen regelrechten Schlussspurt. Viele Bürger nutzten die vorerst letzte Gelegenheit, straffrei Waffen abzugeben.

Werne

, 02.07.2018, 15:51 Uhr / Lesedauer: 1 min
Bis Sonntag konnten Waffen straffrei bei der Polizei abgegeben werden.

Bis Sonntag konnten Waffen straffrei bei der Polizei abgegeben werden. © picture alliance/dpa

Wer Eigentum erbt, weiß manchmal gar nicht, was sich im Keller oder auf dem Dachboden so befinden. Heikel wird es dann, wenn plötzlich Waffen auftauchen, für die der Erbe gar keinen Waffenschein besitzt. Um diese straffrei und sicher loswerden zu können, hat der Bundestag Mitte 2017 eine einjährige Waffenamnestie beschlossen. Die Frist dafür endete am Sonntag, 1. Juli 2018.

Wie Vera Howanietz, Pressesprecherin der Kreispolizeibehörde Unna, erklärte, haben in den vergangenen Tagen noch zahlreiche Bürger die Gelegenheit genutzt, Gewehre und Pistolen abzugeben. „Wir sind froh über jede Waffe, die aus dem Verkehr gezogen wird“, teilte sie mit.

105 Waffen bis Ende 2017 abgegeben

Ziel der Aktion war es, die Anzahl der illegalen Waffen in Deutschland zu reduzieren. Mit Erfolg, wie eine Zwischenbilanz zeigt. Im Kreis Unna sind laut Howanietz bis Ende 2017 (Stichtag war der 31. Dezember 2017) 105 Waffen zurückgegeben worden.

Bei den 105 Waffen handelt es sich um 45 Langwaffen, also Gewehre, und 60 Kurzwaffen wie Pistolen und Revolver. Wie viele in 2018 noch hinzukamen, konnte Howanietz am Montag noch nicht sagen. Die Auswertung stehe noch bevor, erste Zahlen könnte es Ende der Woche geben.

Kein Freifahrtschein für Kriminelle

Ein Freifahrtschein für Kriminelle, sich ihrer Waffen zu entledigen, bedeutete die Waffenamnestie indes nicht. Bei jeder Waffe werde geprüft, ob diese im Zusammenhang mit einer Straftat steht oder stehen könnte.

Geprüfte und „saubere“ Waffen werden gesammelt und schließlich vernichtet. „Sie gehen an das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD). Die bauen die Waffen so auseinander, dass sie als solche nicht mehr zu erkennen sind“, so Howanietz.

Ob und wann es diese Aktion noch einmal geben könnte, ist offen. „Es ist ja auch nicht Sinn der Sache, etwas legal zu machen, was eigentlich illegal ist“, so Howanietz.