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Trotz Wetter-Kapriolen: Jetzt das Fahrrad frühlingsfit machen
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Kaum schien an einem Februar-Wochenende die Sonne, lockte sie die ersten Tourenradler. Ist es nicht ein bisschen früh, sein Radl aus dem Winterschlaf zu holen? Ganz und gar nicht, sagt der Experte.
Man kennt das ja. Da gibt es ein schönes Wochenende im Februar mit Sonne und gemäßigten Temperaturen und man ist ganz wild auf die erste Fahrradtour. Schnell holt man sein Radl aus dem Winterschlaf, überprüft die wichtigsten Komponenten und los geht‘s. Winter ade! Doch es kommen noch viele kalte, ungemütliche Wochenenden bis zur Freiluft-Saison.
Sollte man sein Zweirad daher nicht besser noch in Keller, Garage oder Schuppen belassen? Ganz und gar nicht, meint Stefan Rose (43). „Jetzt ist die beste Zeit, um einen Termin für die Frühjahrs-Inspektion zu machen“, sagt der Betriebsleiter aller acht Radstationen der DasDies Service GmbH im Kreis Unna.
Momentan ist ein Werkstattbesuch vielleicht nicht aufgrund der Wetterlage die beste Zeit, aber „auf jeden Fall aufgrund der Terminlage in unseren Werkstätten“, sagt Rose mit einem Schmunzeln. Denn momentan denken noch nicht so viele ans sommerliche Radl-Vergnügen, „aber in zwei Monaten sieht das schon ganz anders aus“.

Bremsbeläge sind ein häufig benutztes Ersatzteil in der Werkstatt. © Jörg Heckenkamp
Wer sein Fahrrad zum Ende der Saison 2021 hat überprüfen lassen bzw. auch im Winter damit gefahren ist, „muss jetzt nicht unbedingt schon wieder eine Inspektion machen lassen“, sagt Rose. Da genügten einige Arbeiten, die der Radler in der Regel selbst erledigen kann. „An erster Stelle steht die Überprüfung des Luftdrucks“, sagt der Betriebsleiter.
Die Funktionstüchtigkeit von Bremsen und Licht zu überprüfen gehört ebenfalls zum Frühlings-Erwachen. Beim E-Bike sollte die Besitzer einen Blick auf den Akku werfen. „Den genauen Zustand kann aber nur eine Fachwerkstatt überprüfen“, schränkt Rose die Do-it-yourself-Möglichkeiten der E-Biker gleich wieder ein.

Die Inspektion fängt mit der Überprüfung der Reifen - Luftdruck und Zustand des Mantels - an. © Jörg Heckenkamp
Wer sein - konventionelles - Fahrrad in die Werkstatt der Radstation bringt, „zahlt für die Inspektion 29,50 Euro“, sagt Lars Rehbein (35), Werkstattleiter der Radstation am Bahnhof in Werne. Hinzu kämen etwaige Ersatzteile. Was wird bei der Inspektion gemacht? „Wir checken alle Schrauben und Verbindungen und überprüfen Licht, Bremse und Schaltung.“
Außerdem werfen Rose und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter anderem einen Blick auf die Reifen. „Wenn die Räder lange ohne Luft gestanden haben, kann der Mantel Risse aufweisen oder porös werden“. Der Frühlings-Check für ein E-Bike kostet 39,50 Euro plus 20 Euro fürs Software-Update.

Die Kette lässt sich leicht bedienen - das freut Werkstattleiter Lars Rehbein. © Jörg Heckenkamp
Fachwerkstätten wie die der Radstationen können dafür sorgen, dass das Material fit für die nächste Radl-Saison ist. Um etwas anderes muss sich der Fahrer dann allerdings selbst kümmern, wie Stefan Rose mit einem Augenzwinkern anmerkt, „um seine eigene körperliche Fitness“.
Jeden Tag Menschen hautnah - nichts ist spannender als der Job eines Lokalredakteurs. Deshalb möchte ich nichts anderes machen - seit mehr als 35 Jahren.
