Radprüfung in Werne: Corona-Pandemie stellt Schulen vor Herausforderung

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Radprüfung in Werne: Corona-Pandemie stellt Schulen vor Herausforderung

rnSchüler und Corona

Die Fahrrad-Prüfungen an den Grundschulen stellt nicht nur die Polizei im Kreis Unna vor eine Herausforderung. Auch für die Grundschulen in Werne war und ist das Thema eine.

08.05.2021, 07:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Bei einer Inzidenz unter 165 können Schulen Radfahrprüfungen für ihre 4.-Klässler nach eigenem Ermessen anbieten. Am Freitag (7. Mai) lag die Inzidenz im Kreis Unna bei 147,1 - bleibt es dabei, wären Radprüfungen im Kreis theoretisch möglich. Aber finden die Radprüfungen zwischen Distanz- und Präsenzunterricht denn statt in Werne?

„Wir hatten Glück“, sagt Nicola Buschkotte, Leiterin der Wiehagen-Grundschule. Denn die jetzigen 4.-Klässler haben ihre Radfahrprüfung bereits im vergangenen Dezember absolviert - als noch Wechselunterricht möglich und die Kinder regelmäßig in der Schule waren. Der mittlerweile pensionierte Verkehrspolizist Matthias Heisig habe diesen Termin noch frei gehabt, so Buschkotte. „Weil ich den schon ewig lang kenne, wollte ich noch eine Runde mit ihm machen.“

Planungen für die kommenden 4.-Klässler starten im Sommer

Das Wetter sei mäßig gewesen, die Kinder dick eingepackt und die Eltern hätten bei der Durchführung geholfen. Die Prüfungen habe jedes Kind „mit Bravour“ bestanden. Als Ausflug ging es dann im Klassenverbund per Rad zur weiterführenden Schule, um auf dem Weg schon einmal die Gefahrenstellen abzufahren.

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„Wann die künftigen 4.-Klässler das machen, wird jetzt noch im Sommer geplant“, so Buschkotte. Normalerweise komme die Polizei auf die Schule zu. „Wir hoffen, dass wir im neuen Schuljahr halbwegs Normalbetrieb haben und Corona uns da nicht mehr so sehr beeinflusst.“

Auch an der Uhland-Grundschule haben die Prüfungen für die jetzigen gut 80 4.-Klässler im Klassenverbund im vergangenen Herbst stattgefunden, als noch Wechselunterricht war. Wie die Prüfungen für die künftigen 4.-Klässler ab dem Sommer aussehen, damit befasst sich die Schule derzeit noch nicht, so Rektorin Eleonore Neumann: „Da denkt jetzt glaube ich noch keiner dran hier bei uns. Wir müssen jetzt erstmal die Kinder wieder in die Schule bekommen.“ Im Normalfall fänden die Prüfungen im Frühjahr und Sommer statt, wofür die Polizei auf die Schule zukomme.

Schulhöfe sind nicht freigegeben

„Wir befinden uns gerade in keiner einfachen Situation“, bestätigt Christian Stein von der Pressestelle der Kreispolizei Unna. Zurzeit stehe man in Kontakt mit 51 Schulen, die man betreue. „Dass Kinder Verkehrssicherheit bekommen, ist uns wichtig. Gerade ist es schwierig, aber wir versuchen, die Radprüfungen weiter zu gewährleisten.“

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Zu den Schwierigkeiten gehöre auch, dass die Schulgelände wegen der Coronapandemie grundsätzlich nicht für die Übungen freigegeben seien. „Man benötigt aber räumliche Voraussetzungen“, so der Pressesprecher.

Um die eingeschränkten Möglichkeiten abzufedern, bieten Polizei und Deutsche Verkehrswacht aktuell mehrere Videos an. Dort werden Verkehrsschilder und Vorfahrtsregeln erklärt - aber auch, was zu einem verkehrstauglichen Rad gehört und wie der Helm sitzen sollte. „Auch beim Facebookauftritt der Polizei kann man viele Videos finden“, sagt Christian Stein.

Gemeinsames Üben fängt schon früh an

Ludger Vortmann kann seit dem Alter von vier Jahren Rad fahren. Er ist Pressesprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs NRW. Auch der ADFC bietet Radfahrkurse an - mitunter sogar für Erwachsene. „Es gibt viele Erwachsene, die nicht Rad fahren können“, sagt der 52-Jährige.

Die Trainingseinheiten seien wichtig, sagt Vortmann. Gleichzeitig betont er, dass das Üben in der vierten Klasse nie das gemeinsame Üben mit den Eltern ersetzen könne. „Die erste Verkehrsschule ist das Elternhaus“, sagt Vortmann. „Jeder Tag, an dem man mit den Kindern unterwegs ist, ist Training. Und wenn man nur zum Bäcker fährt.“

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