Vorrang für den Radverkehr Stadt will gefährliches Straßenstück sicherer für Radler machen

Vorrang für den Radverkehr auf der Stockumer Straße geplant
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Tut die Stadt Werne wirklich genug, um den Radverkehr zu fördern? Diese Frage stellen sich insbesondere Zweirad-Verfechter. Nun gibt die Stadt selbst eine Antwort. Sie will auf einer für Radler ganz übel zu fahrenden Verbindung den Zweirädern ein sicheres Vorankommen garantieren und dafür den Autoverkehr, sprich Parkplätze, beschneiden.

Bei diesen Plänen geht es um ein Teilstück der Stockumer Straße. Und zwar von der Kreuzung Hansaring bis zur Kreuzung Neutor. In einer Vorlage der Verwaltung für den nächsten Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz am 24. Mai im Stadthaus heißt es u. a.: „Ab dem Knotenpunkt Hansaring fehlt eine Führung für den Radverkehr. Die Radfahrenden werden gegenwärtig gemeinsam mit den Kfz auf die Fahrbahn geleitet. Durch die Fahrbahn-Einengung (...) und die fehlende Fortführung der Radverkehrsführung kommt es häufig zu brenzligen und äußerst kritischen Situationen.“

Die im Juli 2017 neu gestaltete Kreuzung Stockumer Straße/Hansaring (233) mit den neuen sogenannten Fahrradangebots-Streifen. Doch die sind keine befriedigende Lösung für viele Radler.
Die im Juli 2017 neu gestaltete Kreuzung Stockumer Straße/Hansaring (233) mit den neuen sogenannten Fahrradangebots-Streifen. Doch die sind keine befriedigende Lösung für viele Radler. © Vermessungsbüro Zurhorst (A)

Radler müssen ausweichen

Zwar existiert auf dem gesamten ausgewählten Abschnitt der Stockumer Straße beidseitig ein ca. 1,7 m breiter Mehrzweckstreifen. Auf diesem ist das Parken größtenteils allerdings erlaubt. Folglich müssen die Radler regelmäßig auf die Fahrbahn ausweichen und neben den parkenden Kfz entlangfahren. Durch die erlaubte Geschwindigkeit von Tempo 50, der hohen Verkehrsbelastung und der Gefahr von sogenannten „Dooring-Unfällen" (Fahren gegen plötzlich geöffnete Autotüren) ist die Befahrung dieses Abschnittes mit dem Fahrrad sehr unattraktiv. Die Radfahrenden fühlen sich nicht sicher und weichen entweder regelwidrig auf den Gehweg aus oder müssen Umwege in Kauf nehmen.

Problem: Bei der Stockumer Straße handelt es sich um eine Landesstraße. In einem Gespräch mit dem Landesbetrieb machte Straßen.NRW laut Verwaltung deutlich, man sei zu einer kurzfristigen Unterstützung dieses Projektes bereit. Aufgrund fehlender personeller Kapazitäten bei Straßen.NRW wurde vorgeschlagen, eine Planungsvereinbarung mit der Stadtverwaltung zu schließen. Dadurch würde die Stadt Werne die Koordinierung des Projektes übernehmen, wodurch deutlich schneller eine Sanierung der Straße und somit auch die Verbesserung für den Radverkehr zu erreichen wäre. Die sonstigen Kosten lägen beim Landesbetrieb

Parkplätze würden wegfallen

Die Verwaltung würde in Kauf nehmen, dass durch eine derartige Radverkehrsanlage auf dem Abschnitt öffentliche Kfz-Stellplätze wegfallen würden. „Dadurch, dass fast alle AnwohnerInnen sowie Gewerbebetriebe die Möglichkeit haben ihre Kfz auf dem eigenen Grundstück abzustellen, wird davon ausgegangen, dass eine Reduzierung des öffentlichen Parkraums verkraftbar ist“, heißt es in der Vorlage.

Es gibt in den angrenzenden Seitenstraßen zahlreiche öffentliche Kfz-Stellplätze, die fußläufig erreichbar sind. Darüber hinaus gibt es entlang des Straßenabschnittes mehrere größere private Parkplätze, die vorwiegend nur zu den Geschäftszeiten genutzt werden. Es wäre denkbar, diese außerhalb der Geschäftszeiten auch für AnwohnerInnen oder die antizyklisch freien Parkflächen für die Nachbarbetriebe zu öffnen. Zudem liegt der Kurt-Schumacher-Parkplatz (mit aktuell 3 Stunden freiem Parken) in unmittelbarer Nähe (300 Meter).

Wie gesagt: Das sind Vorschläge der Verwaltung. Ob sie umgesetzt werden, darüber befinden die Lokalpolitiker auf der öffentlichen Sitzung des Umweltausschusses am Mittwoch, 24. Mai 2023, ab 17.30 Uhr im kleinen Sitzungssaal des Stadthauses am Konrad-Adenauer-Platz.

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