
© Jörg Heckenkamp
Kritik am üblen Radweg Penningrode/Ovelgönne in Werne reißt nicht ab
Radfahren in Werne
Die Kritik am Zustand des Radweges längs von Penningrode und Ovelgönne in Werne reißt nicht ab. Nachdem Radfahrer Klaus Nowack sich über die „Voll-Katastrophe“ beschwert hatte, bekam er viel Zustimmung.
Der Fahrradweg längs der Straßen Penningrode und Ovelgönne, die ineinander übergehen, steht weiter arg in der Kritik. Vor einiger Zeit hatte sich der bekannte Werner Ornithologe Klaus Nowack über den Zustand der Rad-Bahn beschwert. Er erntete daraufhin unter anderem in den sozialen Netzwerken viel Zustimmung. Auch Barbara Wette war darunter. Wir haben mit ihr vor Ort gesprochen.
Barbara Wette (51), verheiratet, zwei erwachsene Kinder, nutzt den besagten Radweg täglich für den Weg zur Arbeit. Beginnend in Höhe Maria Frieden fährt sie die Strecke ganz durch bis Richtung Stockumer Straße. Auch sie bestätigt aus eigener Erfahrung, dass er eine Katastrophe sei.

Schlechter Zustand, LKW brettern vorbei und Mülltonnen stehen im Weg - ein Albtraum für Radfahrer. © Jörg Heckenkamp
Besonders deutlich wurde ihr der schlimme Zustand Mitte Mai 2021. „Ich durfte zuvor drei Monate wegen eines Beckenbruchs kein Fahrrad fahren“, sagt die Wernerin. Mitte Mai stieg sie dann vorsichtig wieder aufs Rad, um die gewohnte Strecke zur Arbeit zurückzulegen. „Ich bin natürlich sehr vorsichtig gefahren und wollte starke Erschütterungen auf dem Rad vermeiden. Dabei fiel mir dann erst richtig deutlich auf, in welchem katastrophalen Zustand dieser Radweg ist.“
Ein Knackpunkt sind die durch Baumwurzeln verursachten Bodenwellen in Höhe der Kirche Maria Frieden, die auch schon Klaus Nowack bemängelt hatte. „Hier weiche ich immer auf den Gehweg aus“, sagt sie und fährt fort: „Ich weiß gar nicht, ob man das darf oder auch, ob man auf die Straße ausweichen darf, wenn ein Radweg stark beschädigt ist.“

Bodenwellen, hervorgerufen durch Baumwurzeln, lassen Radfahrer wie Barbara Wette beinah abheben. „Ich weiche auf den Gehweg an diesen Stellen aus“, sagt sie. © Jörg Heckenkamp
Die Frage kann Winfried Hoch, Sprecher des ADFC in Werne, beantworten. „Auf den Gehweg darf man nicht ausweichen, auf die Straße schon. Denn wenn es gar keinen Radweg gibt, würde man ja auch auf der Straße fahren, bis auf Kinder jedenfalls.“
Die 51-jährige Barbara Wette nervt zudem, dass der beklagenswerte Zustand schon lange bekannt ist und nichts passiert. „Ich kann mich noch erinnern, dass ich als Schülerin hier hergefahren bin. Da war der Weg noch neu und schön rot die Oberfläche. So alt ist er also schon und seitdem nur geflickt worden.“
Die ehemalige Landestraße liegt seit einiger Zeit in der Verantwortlichkeit des Kreises Unna. Der ist für eine Sanierung zuständig. Winfried Hoch sagt: „Eigentlich will der Kreis Unna den gesamten Straßenzug, also auch den Radweg, neu gestalten. Aber ein Datum dafür ist mir jedenfalls nicht bekannt.“

Im Herbst macht Laub den ohnehin schlechten Radweg längs der Straßen Penningrode/Ovelgönne noch tückischer. © Jörg Heckenkamp
Barbara Wette wird mit ihrem E-Bike also weiterhin den holprigen, von Schlaglöchern zerfressenen Weg nutzen müssen, um zur Arbeit zu kommen. „Jetzt im Herbst kommt eine weitere Schwierigkeit hinzu“, sagt sie. „Wenn Laub auf dem Weg liegt, kann man die Wellen oder Schlaglöcher schlecht erkennen.“ Wer hier nicht regelmäßig her fahre und die Schwachstellen nicht kenne, „für den kann das sehr gefährlich sein“.
Über Verbesserungen hat sich die engagierte Fahrrad-Fahrerin auch schon Gedanken gemacht. Um zum Beispiel dem Problem der Baumwurzeln zu begegnen, die an mehreren Stellen durch den Asphalt brechen, schlägt sie eine Pflasterung vor. „Dann könnte man bei Bedarf die Stellen besser wieder ausgleichen.“
Sie überlegt einen kurzen Moment und meint dann: „Eigentlich könnte man den gesamten Radweg pflastern. Das wäre für uns Radler am besten“.
Jeden Tag Menschen hautnah - nichts ist spannender als der Job eines Lokalredakteurs. Deshalb möchte ich nichts anderes machen - seit mehr als 35 Jahren.
