Das Hochhaus im Holtkamp in Werne steht seit Ende Februar unter Quarantäne. Die Isolation könnte sich verlängern, weil weitere Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet worden sind.

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Quarantäne-Hochhaus in Werne: Sieben weitere Bewohner positiv getestet

rnQuarantäne in Werne

In dem seit zwei Wochen unter Quarantäne gestellten Hochhaus im Holtkamp in Werne wurden sieben weitere Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet. Nun könnte sich die Isolation verlängern.

von Andrea Wellerdiek

Werne

, 11.03.2021, 12:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eigentlich sollte die Quarantäne für die Bewohner im Hochhaus im Holtkamp in diesen Tagen enden. Doch ob sich die Isolation nicht doch verlängern könnte, diskutieren derzeit die Verantwortlichen des Ordnungsamtes der Stadt Werne und des Gesundheitsamtes des Kreises Unna. Denn es gibt erneut positive Corona-Tests in dem Haus.

Laut Frank Gründken, Ordnungsdezernent der Stadt, wurden am Mittwoch (10. März) mindestens sieben Bewohner positiv auf das Coronavirus getestet. Die Ergebnisse lagen bereits am Donnerstagmorgen (11. März) vor. Aufgrund der Neuinfektionen könnte sich damit auch die Quarantäne der Bewohner in dem Hochhaus verlängern.

Bewohner könnten woanders untergebracht werden

Um das zu verhindern, prüfen die Verantwortlichen gemeinsam mit dem Arbeitgeber, ob eine Unterkunft der positiv getesteten Personen in einer anderen Kommune möglich ist, so Gründken. Demnach handelt es sich bei den Infizierten um Mitarbeiter des Schlachtbetriebs Westfleisch, der eine zentrale Unterbringungsmöglichkeit für seine Bewohner ermöglichen könnte.

Bereits in der vergangenen Woche hatte das Unternehmen gemeinsam mit den Verantwortlichen aus dem Ordnungsamt und dem Gesundheitsamt dafür gesorgt, dass 21 Mitarbeiter aus dem Hochhaus im Holtkamp in eine andere Unterkunft gebracht werden konnten.

Diese 21 Personen waren erst am 4. März auf das Coronavirus getestet worden, weil sie erst nach dem Beginn der Quarantäne-Maßnahmen am 26. Februar ins Haus zurückgekehrt waren. Weil bei ihnen und weiteren sieben Personen, die ebenfalls erst in der vergangenen Woche getestet worden sind, negative Testergebnisse vorlagen, bemühten sich die Behörden und der Arbeitgeber, die 21 Personen aus dem Haus zu nehmen. „Sie hatten keinerlei Kontakt zu anderen Bewohnern und sind in ihrer Gemeinschaft geblieben. Deshalb durften sie schon ausziehen“, erklärt Frank Gründken.

Für die nun verbliebenen Bewohner des Hauses könnte die Quarantäne verlängert werden, wenn die sieben Neuinfizierten nicht anderweitig untergebracht werden können. Derzeit wird geprüft, in welchen Wohnungen die Infizierten im Hochhaus im Holtkamp leben und ob es Kontakt zu den anderen Bewohnern gegeben hat.

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„Genau das befürchtete Szenario, dass sich die Personen in dem Hochhaus infizieren, ist eingetreten“, sagt Frank Gründken. Man sei froh gewesen, dass in der vergangenen Woche 21 Bewohner bereits aus dem Haus ausziehen konnten. „Damit hat man das Potenzial von Neuinfektionen verringert.“ Dennoch wurden am Mittwoch (10. März) nun sieben Personen positiv auf das Coronavirus getestet.

Der Sturm hat die Mülltonnen und ein Fahrrad vor dem Hochhaus im Holtkamp umgestoßen.

Der Sturm hat die Mülltonnen und ein Fahrrad vor dem Hochhaus im Holtkamp umgestoßen. © Andrea Wellerdiek

Darüber hinaus wurden zwei weitere Bewohner schwach positiv getestet. Das bedeutet, dass die Viruslast im Rachen während des Abstriches sehr gering nachzuweisen war. „Das kommt dann vor, wenn die Virusinfektion gerade begonnen hat oder gerade endet“, erklärt Max Rolke, Pressesprecher des Kreises Unna. Das Gesundheitsamt des Kreises Unna zählt aktuell nun noch 13 infizierte Bewohner im Holtkamp-Hochhaus. 28 Personen stehen laut Rolke nun unter Quarantäne.

Ob es sich bei den neuen Infektionen um die britische Mutation handelt, wird sich erst in den kommenden Tagen zeigen. Es sei allerdings zu befürchten, so Frank Gründken. Denn bei 14 Bewohnern wurden bereits Ende Februar die britische Variante nachgewiesen. Daraufhin haben die Behörden das gesamte Hochhaus am 26. Februar mit den insgesamt 52 Bewohnern, die aus Rumänien stammen, unter Quarantäne gestellt. Weil die britische Variante hier vorlag, mussten alle Bewohner mindestens 14 Tage in Quarantäne bleiben.