Quarantäne im Holtkamp in Werne: Lage entspannt sich wieder dank Dolmetscherin
Corona-Quarantäne in Werne
Nach dem Einsatz des Spezialeinsatzkommandos wegen einer Bedrohungslage am Hochhaus im Holtkamp in Werne hat sich die Lage einen Tag später beruhigt. Dabei half der Einsatz einer Dolmetscherin.

Das Hochhaus im Holtkamp in Werne ist mit Bauzäunen gesichert. Die Lage habe sich nach dem Polizeieinsatz wieder beruhigt, so der Ordnungsdezernent. © Kirsten Voß
Der Einsatz des Spezialeinsatzkommandos der Polizei aufgrund einer Bedrohungslage sorgte am Mittwoch (3. März) für Aufregung an dem unter Quarantäne gestellten Hochhaus im Holtkamp in Werne. Dort kam es zu einem Streit zweier Familien, der mit einer Bedrohung mit einem Messer endete.
Einen Tag später ist wieder Ruhe in das Mehrfamilienhaus mit den 52 Bewohnern, die seit Freitag (26. Februar) in Isolation leben, eingekehrt. Das ist der Eindruck, den die Mitarbeiter des Ordnungsamtes der Stadt am Donnerstag (4. März) bekommen haben.
„Es ist ausgesprochen ruhig. Der Einsatz der Dolmetscherin hat sich bewährt“, erklärt Frank Gründken, Ordnungsdezernent der Stadt Werne. Sie ist mit den Bewohnern ins Gespräch gekommen und hat Irritationen, etwa wie lange eine Quarantäne bei dem Nachweis der britischen Virus-Variante gilt, ausräumen können.
Fragen zur Länge der Quarantäne geklärt
Da habe es unterschiedliche Meinungen der Bewohner gegeben, erzählt Gründken. Für die 52 Bewohner gilt: Die Quarantäne wird in jedem Fall mindestens 14 Tage dauern. Sie können sich auch mit einem negativen Testergebnis nicht aus der Isolation befreien. Das ist bei der „normalen“ Virus-Variante nach 10 Tagen möglich.
Wenn am kommenden Donnerstag (11. März) die Tests am Ende der verhängten Quarantäne durchgeführt werden, werde die Dolmetscherin wieder vor Ort sein, um bei der Verständigung zu unterstützen. Darüber hinaus kann sie nach Bedarf hinzu gezogen werden, erklärt Gründken.
Dolmetscherin gibt Einblick in Gemütswelt
Den Verantwortlichen der Stadt soll sie helfen, mehr über den Gesundheits- und Gemütszustand der Bewohner zu erfahren, erklärte Bürgermeister Lothar Christ am Mittwoch. „Sie hat gesagt, dass sie auf sehr nette und freundliche Bewohner getroffen ist. Sie wollen keinen Stress machen und nicht auffallen. Sie wollen hier arbeiten und Geld verdienen“, berichtet Frank Gründken von den Eindrücken der Dolmetscherin.
Am Donnerstagmorgen (4. März) wurden bei 28 Bewohnern Corona-Tests durchgeführt. 21 von ihnen wurden bereits an ihrem Arbeitsort, dem fleischverarbeitenden Unternehmen Westfleisch, getestet. Nun wurden die 28 Bewohner, die zu Beginn der Quarantäne am Freitag noch nicht wieder in ihre Wohnungen zurückgekehrt waren, vom Gesundheitsamt des Kreises Unna getestet.